Pleonasmen? Worte ohne Mehrwert.
Der weisse Schnee?

Pleonasmen? Worte ohne Mehrwert.

Heute geht es mir um Pleonasmen. Pleo…was? Bei Pleonasmen reihst du zwei Wörter aneinander, die nicht der gleichen Wortgruppe angehören, aber das Gleiche aussagen. Das heisst, du lieferst deinem Leser zwar mehr Worte, aber nicht mehr Inhalt.

Das passiert dir nicht? Dann mach mal die Probe aufs Exempel.

  • Wie sieht es mit dem dringenden Notfall aus? Ein Notfall ist immer dringend, oder?
  • Ganz beliebt sind die neuen Innovationen. Was genau ist eine Innovation? Richtig! Eine Neuerung, eine Erneuerung. Also wird das Adjektiv «neu» vor dem Nomen völlig überflüssig.
  • Das Unternehmen hilft Start-ups zum erfolgreichen Durchbruch. Liebe Leserinnen und Leser: Ist der Durchbruch nicht erfolgreich, dann ist es kein Durchbruch, sondern ein Rückschlag, ein Zerfall, ein Stillstand oder gar ein Absturz.
  • vorprogrammieren: Die Vorsilbe „pro“ bedeutet bereits „vor“. Das „vor“ kann also weggelassen werden.
  • stillschweigend: Hast du schon einmal jemanden laut schweigen gehört? Diese Verbindung ist jedoch gerade in rechtlichen Texten stark verankert und bedeutet „ohne förmliche, offizielle Abmachung“.
  • Gesichtsmimik: Die Mimik ist der Ausdruck des Gesichts. Den Zusatz „Gesicht“ kann man also weglassen.
  • SMS-Service: SMS = Abkürzung für eng. Short Message Service
  • runder Kreis: Ist ein Kreis nicht rund, dann handelt es sich nicht um einen Kreis.
  • alter Greis: „Greis“ ist eine Bezeichnung für eine alte Person.
  • seltene Ausnahmeerscheinung: Der Wortteil „Ausnahme“ beinhaltet bereits die Seltenheit
  • Zukunftsprognose: Eine Prognose ist die Voraussage einer künftigen Entwicklung und kann nur die Zukunft betreffen.

Übrigens, das Wort Pleonasmus lässt sich vom Griechischen ableiten und bedeutet «Überfluss». Überfluss, also überflüssige Wörter, haben in treffenden Texten nichts verloren.

Ach ja, die Schneekristalle sind eigentlich gar nicht weiss. Jeder einzelne Kristall ist transparent. Das Licht aller sichtbaren Wellenlängen wird an den Grenzflächen zwischen den Eiskristallen und der umgebenden Luft reflektiert und gestreut. Eine ausreichend grosse Ansammlung von Eiskristallen mit zufälliger Lagebeziehung zueinander führt damit insgesamt zu diffuser Reflexion; Schnee erscheint daher weiss. (Quelle: Wikipedia)

Matina-Meredes Hilbeck

Inhaberin von SchweizerUnternehmen.ch und Ferienwohnungen im Tessin

5 Jahre

Du hast es wiedermal auf den Punkt gebracht :-)

Sehr interessant, noch nie darüber nachgedacht, weder beim Lesen, noch beim Schreiben. 

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