Rückblick 23

2023 war ein spannendes Jahr. Auch wenn wir das in Deutschland kaum glauben möchten: Vielleicht das erste Jahr, in dem wirklich klar wird, dass das Fossile Zeitalter zu Ende geht. Die neuen – meist elektrischen Lösungen setzen sich weltweit durch, werden preiswerter. In vielen Prozessen, die Energie benötigen, ersetzen Elektronen Moleküle. 

Ich bin sehr stolz auf das Unternehmen Infineon Technologies und sein Team: 34x spielen Infineon Produkte ihren CO2 Fußabdruck ein. 34 mal größer sind die CO2 Reduzierungen durch die Endprodukte, die durch Infineon Halbleiter möglich werden, als die CO2 Aufwendungen zur Herstellung. Wahrscheinlich eines der wichtigsten Unternehmen weltweit, um die Energiewende voranzutreiben. Wahrscheinlich einer der größten Hebel, um den Klimawandel zu stoppen.

Bei Solar, Windenergie, E-Autos, Hochspannungsgleichstromübertragung, bei der Effizienz elektrischer Antriebe und bei Stromumwandlung AC/DC, DC/AC ist Infineon DER Innovationsmotor, der die Endprodukte immer Wettbewerbsfähiger macht gegenüber ihren fossilen Alternativen. Milliardeninvestitionen hat sich Infineon für die nächsten Jahre vorgenommen um das teilweise exponentielle Wachstum bei Solar, Speichertechniken, bei der Energieversorgung von Servern und vielem mehr weiter zu ermöglichen.

In Deutschland werden wir unseren Standort in Dresden mit 5 Mrd. € fast verdoppeln und in Kulim (Malaysia) bauen wir die größte SiC-Fabrik der Welt.

Ein herausforderndes, aber auch sehr gutes Jahr für Infineon mit vielen neuen Bestmarken. Gratuliere!

Sehr viel Zeit und Energie habe ich 2023 mit dem Vorhaben verbracht, die Solarindustrie wieder in Europa ansässig zu machen. 

Löwenzahn - das Projekt einer vollständigen, global wettbewerbsfähigen Solar-Wertschöpfungskette für Europa gemeinsam mit einem chinesischen JV Partner und gestützt durch deutsche Forschungsinstitute, hat eine gute Reife erreicht. Standorte in Spanien, Ungarn und Deutschland sind gefunden, Anträge gestellt, Investoren aus dem Kreis der großen Kunden und Fonds zeigen Interesse.

Wir müssen nochmal nacharbeiten, der ursprünglich gute Business Case ist durch den beschleunigten Preisverfall moderner Solarmodule von rund 25 ct/Wp vor 6 Monaten auf jetzt um die 17 ct/Wp nicht mehr tragfähig. Im neuen Jahr geht es weiter – der auch für die chinesischen großen Spieler nicht durchzuhaltende Preiskampf wird neue Möglichkeiten eröffnen. Der Preisverfall macht natürlich Solarstrom nochmals wettbewerbsfähiger.

Gut für den Kampf gegen den Klimawandel! Schutzzölle wären - wie auch bei den anderen Klimatechnologien aus China (E-Autos, Speicher, Wind, ..) ein Eigentor. Eigene Wettbewerbsfähigkeit muss das Ziel sein!

Viele chinesische Autos bin ich in 2023 gefahren: BYD, NIO, Li-Auto, SAIC-MG, AIWAYS und noch einige mehr. Meine Meinung: Diese Wettbewerber muss man ernst nehmen, aber auch nicht vor Angst erstarren. Ich persönlich freue mich auf meinen überarbeiteten ID.3, den ich noch vor Weihnachten bekomme. Und die nächste Generation der europäischen Autos wird große Schritte machen.

Auf drei längeren China-Reisen habe ich viele neue Erfahrungen gesammelt: alle Technik, um den Klimawandel zu stoppen, wird rasend schnell billiger durch China: Wind, Solar, Batterien, unglaublicher Fortschritt, zum Beispiel bei stationären Speichern: Speicherung ist schon bald für 1-2 ct/kWh pro Speichervorgang möglich, ideal um Solar nochmals zu beschleunigen.

E-Autos in China sind teilweise schon billiger als Verbrenner, auch serielle Hybride sind bei den in China vergleichsweise langsamen Durchschnittsgeschwindigkeiten sehr effizient und erfolgreich: Zum Beispiel die Li Auto Modelle mit rund 200 km e-Reichweite und dann im Notfall einem kleinen Verbrenner kommen beim Kunden an und sind ein gutes ökologisches und ökonomisches Konzept: China leistet mit diesen sehr wettbewerbsfähigen Produkten einen sehr guten Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel weltweit - natürlich mit eigenem Interesse - dennoch sollten sollten wir Angebote aus einem Markt mit maximalem Wettbewerb nutzen und uns daran messen. Statt zu versuchen den Wandel hier zu verlangsamen oder gar aufzuhalten.

2023 wurde auch klar: Bidirektionales Laden kommt, das Auto als Stromspeicher funktioniert. Autofahren wird damit elektrisch nochmals billiger: The Mobility House ist mit Prototypen im Markt. Dieser Durchbruch ist unglaublich wichtig für die vollständige Elektrifizierung und dabei reduziertem Netzausbau. Autos sind eine sehr gut verteilte Speicherkapazität und sie stehen prinzipiell für 23h am Tag zur Verfügung.

Was noch? Zusammen mit spanischen Freunden entwickeln wir ein revolutionäres neues e-Motorrad: OSSA Fasttrack. Markteinführung 2024. Die Homologation ist eine Herausforderung. Die Fahrt im Stadtverkehr wird ein Erlebnis.

Und mit meinem alten Bekannten und Kollegen Wolfgang Ziebarth (ex-BMW Entwicklungschef) arbeite ich an einem würdigen BMW-C1 Nachfolger - lassen Sie sich überraschen.

Privat habe ich endlich mein Hotel in Nordspanien eröffnet: Nachhaltig durch lokale Qualitätsprodukte aus dem Meer und aus der Landwirtschaft, herausragend zubereitet, höchste Qualität bei Produkt und Service ist das Ziel. Geheizt und gekühlt wird mit Geothermie. Die Photovoltaik und Ladestationen sind in der Planung für nächstes Jahr. Danke an meine großartigen Pächter Ignacio Solana und Ines Agirreburualde. ¡Gracias por la gran cooperación!

Auch die Landwirtschaft macht Fortschritt. Aus den ursprünglich fünf Angus Rindern sind in Silvopasture Haltung 20 geworden. Silvopasture bedeutet CO2-neutrale Rinderhaltung: Bäume und Moor überkompensieren das CO2, das die Tiere produzieren. Extensive, ganzjährige Weidewirtschaft ohne Düngung. Fast freilebende Tiere, die sich wohlfühlen und entsprechende Qualität des Fleisches sind das Ergebnis.

Noch werden die wenigen Arbeiten der Weidebewirtschaftung (etwas Heu für Dezember/Januar) mit zwei alten Steyr Traktoren aus dem Familienerbe durchgeführt. 2024/25 sollen ja die ersten E-Traktoren kommen - die Solarfläche auf der Scheune ist schon in Vorbereitung. Es wird keine externe Energiezufuhr nötig sein. Bis dahin müssen die Alten durchhalten.

Zum Jahresabschluss - um die Anspannung raus zu nehmen und zum Durchatmen, empfehle ich einen MILPERALES. “super schöner Williams, kräftige Note, sauber, wie die frische Frucht - perfekt“ wird aus ökologisch angebauten 1000 Roten Williams Birnbäumen aus der Landwirtschaft von Pico Velasco bei Hans Reisetbauer in Axberg gebrannt.

24 wird super spannend - freue mich schon darauf!

Schöne Festtage und einen guten Start ins neue Jahr!