Rückblick auf den EmpowerWalk aus Sicht eines Teilnehmers

Rückblick auf den EmpowerWalk aus Sicht eines Teilnehmers

Mit mehr als 40 angemeldeten Teilnehmer:innen haben wir uns am Samstag, den 26.02.22 der Frage gewidmet: „Was ist mir wirklich wichtig?“ Ausgestattet mit einem Leitfaden, der die Teilnehmer:innen früh morgens per Mail erreichte, machten sich alle zeitgleich in ganz unterschiedlichen Ecken des Landes auf den Weg und starteten ihren persönlichen EmpowerWalk. Auf einer selbstgewählten Strecke über ca. 10 km hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit in sich zu gehen und sich den Themen zu widmen, die für sie persönlich die größte Relevanz haben.

Unterstützt und bereichert wird der Selbstreflexionsprozess im Rahmen des EmpowerWalks durch die Bewegung an der frischen Luft, Achtsamkeitsübungen sowie Fragestellungen, die gedanklich oder auch schriftlich beantwortet werden. Unser Ziel war es ein Angebot zu kreieren, das dabei hilft Kraft zu tanken, den eigenen Fokus zu schärfen und Mut für die nächsten, eigenen Schritte zu gewinnen.  

Wie sich das Ganze aus Teilnehmersicht anfühlt, berichtet im Folgenden Michael, einer unser Mitarbeiter, der durch den EmpowerWalk unser Walk & Share Konzept erstmals selbst miterleben durfte: 

 

Samstagmorgen… ich habe mir den Tag für meinen ersten Walk freigehalten. Ich starte mit einem  schönen und leckerem Frühstück in meinen Tag. Im Vorfeld habe ich mich für die sportliche Wanderung mit Walkingstöcken entschieden. Natürlich wurde auch meine Ausrüstung um eine ungewöhnlichen große Wanderbauchtasche ergänzt… einem erfolgreichen Tag steht nichts im Wege, alles perfekt also! 

Die Fragestellung des Walks lautet „Was ist mit wirklich wichtig?“ und ich fühle das Thema, was mir persönlich an diesem Tag ganz besonders auf dem Herzen liegt ist „Die Welt im Wandel - Wie kann ich mich positiv ausrichten?“ 

Passend zur politischen Lage und meinen vorrangigen Gedanken ist mein Ziel der Pfad der Menschenrechte im Bovender Plessewald. 

Ich bin mir bewusst, dass ich meine neu erworbene Wandertasche mit diesem Thema extrem überlade… 

Im Radio erreichen mich während meines Frühstücks die Berichte über das brutale Vorgehen Russlands gegen die Ukraine. Immer wieder Stellungnahmen zu diesem sinnlosen Krieg... 

Obwohl ich mich im Vorfeld so auf diesen Walk gefreut habe, überrascht es mich selbst, als mich der Leitfaden zu Beginn des Walks dazu auffordert, meinen eigenen Kraft-Tank auf einer Skala von 1 bis 10 zu bewerten und ich lediglich die Zahl 4 in meinem Notizbuch festhalte.  

Die aktuellen Umstände in diesem Krieg bekomme ich kaum aus meinem Kopf. Es fällt mir schwer die Ereignisse einzuordnen. Mithilfe des Leitfadens kann ich meine Gedanken jedoch immer besser fokussieren. Auch der Wechsel zwischen dem schriftlichen Bearbeiten tiefgehender Fragen und dem bewussten Wahrnehmen des Moments, lenken meine innere Welt in eine ganz andere Bahn. Mehr und mehr hören die Gedanken auf zu kreisen und wo eben noch ein beengendes Gefühl in mir war, tut sich allmählich eine Weite auf. Zielstrebig erklimme ich weiter die Hochburg Plesse.  

Plötzlich taucht am Acker ein Schild auf „Hier blüht es für Bienen, Hummeln und Co!“  

Hartnäckig habe ich es geschafft, auch in unmittelbarer Nachbarschaft von meinem Haus eine Fläche von hundert Quadratmeter auf diese Weise in ein Förderprogramm Niedersachsens aufzunehmen und renaturieren zu lassen. Ohne mich wäre diese Fläche monotone Rasenfläche geblieben.... Eine schöne Erinnerung daran, dass auch ich einen Beitrag leiste zum Wandel in der Welt. 

Mittlerweile habe ich die Burg Plesse mit Ihrem herrlichen Fernblick über das Leinetal erreicht. Ich entdecke einen Aufkleber „Liberte, Eg…“, der Wahlspruch der heutigen Französischen Republik. Frei gekratzt, durch wen auch immer… 

Und ich bin auf den Weg zum Menschenrechtspfad… was für ein Sinnbild! Zufall oder intuitive Eingebung?  

Mir geht es deutlich besser, gestärkt von den tiefgehenden und immer wieder zur Selbstreflexion anregenden Fragen und Aufgaben. Die Natur, Bewegung und frische Luft bestärken mich zusätzlich. In diesem Moment könnte ich Bäume ausreißen! 

Endlich erreiche ich den Pfad der Menschenrechte. Ich fühle mich bestärkt darin, mich immer wieder für dieses wertvolle Thema Menschenrechte einzusetzen und in meinem Leben präsent zu haben. Ich spüre neue Energie, mich weiterhin für Projekte stark zu machen, auch wenn diese anfangs aussichtslos erscheinen, wie meine Renaturierung von 100 m2 Gemeindefläche. 

Nach Hause gehe ich mit einer 9 auf meiner inneren Power-Skala. Ich weiß, ich kann etwas bewirken! Ich weiß, es lohnt sich durchzuhalten, auch in aussichtslosen Momenten! Ich weiß, dieser Krieg wird wieder enden und in diesem Moment gestalte ich die Welt mit, in der ich leben möchte. 

Dieser Walk hat mich geflasht und seine Wirkung hält nach wie vor an. 

Ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Walk mit nevo. Was für ein einzigartiges Konzept! 


Michael - Accountmanger, MapsTell-Guide und Erlebnispädagoge bei nevo

Wäre gerne noch mal dabei. Wann ist denn der nächste Walk & Share Tag? 😊

Michael Paetzold

Discover the world of difference for a better understanding ...Motivator for teams @ nevo

2 Jahre

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