reboot❗️Teamwork

reboot❗️Teamwork

Sie übernehmen als Führungskraft ein neues Team oder haben die Aufgaben eines aufzubauen? Sie übernehmen eine Projektleitung und stellen gerade ein Projektteam zusammen? Oder sollen Sie einen Workshop moderieren? 

👉 Womit starten Sie?

Mit den Inhalten und Aufgaben des Teams? Oder mit der Team-Entwicklung?

Welcher Ansatz ist effizienter und effektiver? Zuerst in in die Arbeitsfähigkeit des Team investieren? Oder mit den Sachthemen des Tagesgeschäfts starten?

1. Die TEAM-Entwicklung heute

Sicherlich haben sie schon vom Teambuilding und den damit verbundenen Workshops, Spielen und Aktivitäten gehört. Und wahrscheinlich haben sie auch schon einmal von der Formel "Storming-Norming-Performing" gehört. Als ehemaliger Managing-Partner einer Team-Training Agentur haben wir mit diesen Methoden und Ansätzen vielen Teams eine gute Zusammenarbeit ermöglicht.

In der heutigen Arbeitswelt sind aber modernere, schneller umsetzbare und näher an der Realität angesetzte Konzepte zur Team-Entwicklung gefragt. Dazu muss mann aber verstehen, dass Projekt-, Führungskräfte und Experten-Teams “soziale Systeme” sind, die wie ein Organismus funktionieren, bei dem komplexe Strukturen perfekt ineinander greifen müssen um gesund und effektiv zu bleiben.

Denn der Aufbau von Vertrauen im Team führt zum Abbau von Reibungsverlusten durch die Reduktion von Risiko-, Zeit- und Transaktionskosten. Das bedeutet wir sind schneller unterwegs, machen weniger Fehler, produzieren weniger emotionale Konflikte und setzten die verfügbare Team-Energie und Zeit für die gleich Sache ein. 

Das Ziel heutiger Team-Entwicklung ist also Vertrauen durch psychosoziale Sicherheit im geschützten Raum herzustellen. 

Oder mit dem amerikanischen Managementautor Simon Sinek gesagt: “A team is not a group of people who work together. A team is a group of people who trust each other.”

2. Das TEAM-Framenwork

Eine grundlegende Voraussetzung dazu ist das Gefühl der Zugehörigkeit. Es mag banal erscheinen, aber es ist für jede und jeden von uns wichtig, sich sicher zu fühlen und dazuzugehören, jeden gut einschätzen und sich aufeinander verlassen zu können.



Ein weiterer Teamaspekt wird oft mit dem verkürzten Wort "Sinn" beschrieben. Ich bevorzuge den Begriff Bedeutung. Denn Teams kommen zusammen, um gemeinsam etwas zu schaffen und um eine Bedeutung zu erlangen, indem sie zu etwas beizutragen, was ein Einzelner allein nicht erreichen kann. Dazu brauchen sie jedoch eine gemeinsame Ausgangsbasis, die sich aus gemeinsamen Werten, Annahmen und Absichten zusammensetzt - zumindest für eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Raum.

Um gesund und effektiv zu bleiben, müssen sich Teams aber auch in einem ständigen, wertschätzenden und wertschöpfenden Austausch befinden, unterschiedlichen Meinungen und Erfahrungen als Mehrwert verstehen und Verantwortung und Leistungsbereitschaft im Team honorieren.

3. Den TEAM-Eisberg heben

Negative Emotionen wie Angst, Neid, Missgunst, Gleichgültigkeit und Egoismus können wie Sand im Getriebe unserer Teams sein. Sie beeinträchtigen die Produktivität und führen dazu, dass bestimmte Projekte und Initiativen ins Stocken geraten, bevor sie überhaupt begonnen haben. 

Diese Emotionen führen auch zu unterschwelligen Konflikten innerhalb des Teams, die die Beziehungen schädigen und das Vertrauen und die Zusammenarbeit untergraben, die für eine effektive Teamarbeit notwendig sind. 

Konflikte entstehen oft auf versteckte, undurchsichtige und unsichtbare Weise. Sie existieren unter der Oberfläche des Eisbergs (siehe auch Eisbergmodell-Wikipedia).

Um eine effektive Teamarbeit zu ermöglichen, müssen wir diese Emotionen, die unter der Oberfläche lauern, von Anfang an ansprechen und bewältigen. Wir müssen den Eisberg ein wenig über die Wasserlinie heben, lange bevor wir mit den eigentlichen Aufgaben im Team losstarten. 

4. Zuerst das TEAM, dann die Aufgaben

Deshalb beginne ich immer erst damit, ein gesundes soziale System, also eine funktionierende Arbeitsebene im Team zu schaffen, bevor ich Aufgaben verteile.

  • Starte ich ein Projekt, spreche ich zuerst mit den Mitgliedern des Projektteams. Ich führe Einzelgespräche und versuche, ihre Haltung zu dem geplanten Projekt, die Ziele, die sie erreichen wollen, und den Arbeitsstil, den sie in das Projekt einbringen oder erwarten, zu verstehen. Diese Informationen tauschen wir dann während oder bereits vor einem Projekt Kick-Off Workshop im Team aus, um die "Beziehungsebene" sichtbar und ansprechbar zu machen. Erst dann sind alle in der Lage, offen und transparent über die Projektziele und Arbeitspakete, ihre Einwände und Bedenken und die daraus resultierenden Maßnahmen zu diskutieren.
  • Bei der Moderation von Führungskräfte-Klausuren erspare ich mir mühsame und langwierige Grundsatzdiskussionen indem ich gleich zu Beginn der Klausur mit einem Austausch über gemeinsame Vorstellungen, Glaubenssätze und Erwartungshaltungen zum anberaumten Thema starte. Ist diese Standortbestimmung zwischen den Teilnehmer:innen erst einmal geklärt, sichtbar gemacht und besprochen, können sich alle gut und vertrauensvoll auf die Sachebene begeben und dort Ihre Kompetenzen, Erfahrungen, Meinungen und Interessen einbringen.
  • Oft begleite ich auch organisatorische Veränderungen, bei denen es zwangsläufig zu Änderungen in den Teams und/oder ihren Aufgaben kommt. Natürlich finden diese neuen Teams irgendwann von selbst zusammen und erlangen mit der Zeit ein gewisses Maß an Arbeitsfähigkeit. Das kann jedoch durchaus dauern und emotionale Narben von ausgetragenen Konflikten hinterlassen. Ich verstehe meine Rolle darin, diesen Prozess zu beschleunigen, indem ich potenzielle Konflikte, Irritationen und Meinungsverschiedenheiten gleich zu Beginn thematisiere und an die Oberfläche bringe, wo sie gut geklärt werden können. So entsteht für alle immer das Gefühl eines sicheren Neuanfangs und Aufbruchs.

5. Es ist nie zu spät für ein gutes TEAMWORK!

Wenn Sie bereits im Vorfeld Zeit in den Aufbau eines soliden Teamfundaments investieren, ersparen Sie sich später viel Zeit, Geld, Mühe und Emotionen, um Missverständnisse und Irritationen auszuräumen. Wenn es zu solchen Vorfällen kommt, ist der Schaden bereits angerichtet. Das Teamgebäude wird dann Risse aufweisen, deren Sanierung viel mehr Zeit und Geld erfordert als die anfängliche Investition in ein gutes Fundament.

Aber auch wenn ein bestehendes Team einmal gut performt, ist das  nicht notwendigerweise von Dauer. Tägliche Irritationen von aussen und Missverständnisse untereinander erodieren auch die solidesten Teamfundamente mit der Zeit. 

Deshalb ist es nie zu spät, den Team-Eisberg ein wenig anzuheben, eine Standortbestimmung durchzuführen und die Vertrauensbasis wieder zu stärken.

Wir sollten unseren Teams einen regelmäßigen Service ihrer sozialen Systeme zukommen lassen.

Diese Boxenstopps können können wir heutzutage methodisch hochwirksam und in kurzer Zeit durchführen. In den von mir entwickelten reboot-Workshops decke ich methodisch in kurzer Zeit verdeckte Komplexitäten sowie inhaltliche, soziale und strukturelle Reibungsverluste in Projekten, Teams und Expertengruppen auf und leite erfolgreiche Neustarts ein.


👉 Ich freue mich über ihr Feedback, ihre Anfragen und Anregungen als Kommentar zu diesem Artikel oder als PN 💬

Besten Dank und viel Erfolg!

hitschmann.contact




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