Retusche per KI
Hobby-Fotograf*innen kennen das Problem: Da bildet man sich kurz nach dem Drücken des Auslösers ein, das perfekte Foto geschossen zu haben und blickt zufrieden auf das Display von Kamera oder Smartphone – nur um dann Zuhause auf dem Computerbildschirm festzustellen, dass die Aufnahme mal wieder verwackelt oder die porträtierte Person nicht perfekt abgelichtet ist. Machste nix.
Oder vielleicht doch?
Zumindest naht nun Hilfe in Form eines Forschungsprojekts mit dem viel versprechenden Namen "Portrait Shadow Manipulation". Ein Team von Wissenschaftler*innen um Cecilia Zhang von der Universität von Kalifornien in Berkeley fütterte ein neuronales Netzwerk mit etwa 5000 Porträtfotos. Nun kann die Software sowohl automatisch fremde Schatten beseitigen, die durch ein anderes Objekt auf dem Gesicht gelandet sind - als auch Schatten abmildern, die durch eigene Gesichtszüge entstanden sind.
KI ist es in den vergangenen Jahren bereits gelungen, statische Fotos in Animationen zu verwandeln oder Porträtaufnahmen von Menschen zu generieren, die es gar nicht gibt. Sieht ganz danach aus, als stünde einer weiteren jahrhundertealten Technologie nun die nächste Disruption bevor. Vielleicht sind verwackelte, unscharfe und schlecht ausgeleuchtete Fotos schon sehr bald ein Relikt der Vergangenheit. Und das muss ja nichts Schlechtes sein.
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