Sapir Heller, wie denkst du Theater komplett neu?
Die Corona-Pandemie hat ganze Branchen zum Stillstand gebracht. Konzertsäle, Opern und Theater waren für Monate geschlossen. Für Künstler:innen und Kulturschaffende bedeutet das ein Umdenken: Was ist jetzt noch möglich, wie geht es weiter? Kann alles so bleiben, wie es bisher war? Muss sich Kunst und Kultur – wie etwa das Theater – neu erfinden, flexibler werden?
Über diese Fragen habe ich mit Sapir Heller gesprochen. Sie ist Theaterregisseurin, geboren und aufgewachsen in Israel und seit 2008 in Deutschland. Hier, in München, hat sie Schauspiel- und Musiktheaterregie studiert und seitdem Stücke in ganz Deutschland inszeniert.
Zur Zeit unseres Gesprächs arbeitete Sapir gerade an “Cecils Briefwechsel” für das Nationaltheater Mannheim. Sie hat mir von dem Projekt erzählt und wie sie dafür das Format Theater umdenken mussten. Außerdem haben wir darüber geredet, wie ihre Arbeitstage aussehen und warum sie bei der Regie gelandet ist – auch wenn sie eigentlich ganz andere Pläne hatte.
Ihr könnt die Folge mit Sapir hier herunterladen oder direkt anhören. Nett Work gibt's bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt. Sagt uns, was ihr über die Folge denkt – mit dem Hashtag #NettWork oder hier in den Kommentaren.
💡 Hier sind ein paar Highlights aus meinem Gespräch mit Sapir:
Über Teamarbeit: “Ich kann nicht alleine ein Bühnenbild entwerfen, ich kann nicht alleine Musik komponieren, ich kann nicht alleine spielen. Das sind alles Sachen, die andere Leute machen. Und sie machen es nicht für mich, sondern sie machen es mit mir zusammen.”
Über Kritik: “Es war im Studium, da hatte ich auch so einen Wendepunkt. Ich hatte einmal für ein Stück eine nicht so schöne Kritik bekommen und habe es lernen müssen, dass das Scheitern sozusagen... es ist nicht entweder Erfolg haben oder scheitern, sondern das Scheitern gehört dazu. Und mittlerweile nehme ich Kritiken gar nicht so ernst, außer von Leuten, die ich schätze.”
Über ihre Arbeitstage in normalen Zeiten: “Also im Endeffekt ist es doch so, dass man viel am Wochenende arbeitet oder in dieser Pause – das sind ja ganz oft vier Stunden dazwischen am Tag – da denke ich mir, gut dann fahre ich halt nicht nach Hause für vier Stunden, sondern mache jetzt halt das Treffen mit der Bühnenbildnerin in einem Café. Und das sind auf jeden Fall sehr lange Tage.”
Über die Arbeit als Freiberuflerin: “In Deutschland arbeiten Regisseure fast nur freiberuflich. Das heißt, dass wir für ein Theaterstück engagiert werden, in einem bestimmten Theater und dann gehen wir weiter zum nächsten Theater. Ich nenne das so Nomadenberuf.”
Über den direkten Austausch mit dem Publikum via Briefwechsel: “Im Normalfall sagt man immer, Theater ist ein Ort des Austauschs und des Ideenaustauschs und der Reflexion. Und das stimmt total, aber so radikal ist es nicht, dass wir wirklich von jedem Zuschauer hören, was er darüber denkt und mit ihm versuchen, so die Geschichte weiterzutreiben.”
Die ganze Folge als Transkript könnt ihr hier als PDF herunterladen.
Wir wollen von euch hören: Habt ihr in eurem Job auch schon mal komplett umdenken müssen – und euch überlegen, wie ihr mit einer neuen Situation umgeht? Diskutiert mit.
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Erleben - Verstehen - Verändern • Politikwissenschaftler • Inhaber von Elementartraining • Initiator von Gemeinsam für Demokratie
3 JahreWas muss neu? Was weg? Was bleibt? Diese Fragen haben uns von Elementartraining 2020 intensiv beschäftigt. In der Pandemie stellte sich die Frage, was es braucht, um uns aus der Krise zu holen und uns zukunftsfähig aufzustellen. Anfang 2020 war für uns bereits ein geplantes Jahr der Veränderung - mit bestmöglichem Start und spannenden Projekten. Dann kam Corona. Und unsere Auftragsbücher waren wieder leer: 98% Stornoquote. Geprägt von Belastungen, Unsicherheiten und Sorgen fiel es schwer, Mut, Bereitschaft und Zuversicht aufrecht zu erhalten, uns zu sortieren und dabei professionelle Ansprechpartner zu bleiben. Für mich und meine Kolleg*innen war es elementar, selbstwirksam und proaktiv trotz der Fremdbestimmung zu agieren. In der Zeit des Stillstands haben wir uns daher mit den Themen Krisen, Veränderung und Selbstunterstützung beschäftigt und kostenfreien Input zur Verfügung gestellt. Als Hilfe zur Selbsthilfe. Für uns und andere. Geholfen hat uns auch, dass wir mit Kunden und Partnern seit langem sehr gut vernetzt und digital sowie flexibel aufgestellt sind. So konnten wir schnell und wirksam unsere Module transformieren und professionell und menschlich unterstützen. Anders als gedacht. Und doch richtig gut.
State employee
3 JahreIn keinem Fall lohnt es sich, sich an diese Realität und an die Illusionen der "tapferen, neuen Welt" anzupassen, die uns die "grauen Kardinäle" auferlegen. Eine integrative Welt wird die meisten Menschen zu Sklaven machen. Seid vorsichtig!
Älter werden heißt nicht fauler und dümmer werden. Was ich verspreche, halte ich auch!
3 JahreWarum muss jetzt alles neu gedacht werden? Die Frage ist doch, wie man die bisher gut eingeführten Elemente mit den neu hinzugekommenen kombinieren kann?
Consultant indépendant chez JAingénierie
3 JahreBonjour Sapir Heller, Je Vous Remercie, pour Votre adhésion à Rejoindre le Réseau de Mes Correspondants, Et c'est avec Plaisir, que Je Vous souhaite la Bienvenue, dans le Cercle de Mes Relations, Jacques AEBI