Sicherheit und Gesundheitsschutz – MedGuide auch im Kontext zur Fachkräfte-Gewinnung in Unternehmen
Wie soll Deutschland im globalen Gesundheits-Wettbewerb bestehen, welche Kriterien spielen bei jenen medizinischen "High Potentials" eine Rolle, die sich ihre Wirkungsstätte quasi aussuchen können? Bei allem Bemühen zur Fachkräfte-Einwanderung: welches sind die "soft criteria", die eine Willkommenskultur ausmachen?
Die Sächsische Landesärztekammer zeichnet zusammen mit dem Institut und der Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin für die Fortbildung zum Betriebsmediziner verantwortlich. Zum Thema digitale Gesundheitskompetenz mit einem Fokus auf ausländische Arbeitnehmer*innen / Mitarbeiter*innen mit Migrationshintergrund berichteten wir von unseren MedGuide, den medizinischen Sprachführern, mit denen eine gesundheitliche Verständigung jenseits von Herkunft, Sprache und eben Gesundheitskompetenz möglich wird.
Nach einem Blick auf die aktuellen Migrations-Zahlen, die zugegeben von der politischen Diskussion manchmal etwas vernebelt werden, wird eines deutlich: Um die Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung auszubügeln, braucht es konkrete Maßnahmen. Eine davon ist der MedGuide als medizinische Kommunikationsbrücke, die wir im Rahmen der Fortbildung vorstellen und zur angeregten Diskussion stellen durften.
Was mir persönlich gut gefallen hat, war die lebendige Schilderung der einzelnen Kurs-Teilnehmer*innen, die sich insbesondere in der hausärztlichen und auch klinischen Versorgung mit dem Problem der Sprachmittlung herumschlagen. Nicht unbedingt leichter wird es durch die juristische Bewertung (und aktuelle Urteile), die den Arzt oder die Ärztin potentiell haftbar machen können, sollte es Unklarheiten bei Sprachhürden oder kulturellen Missverständnissen kommen.
Mit Blick auf die Anwendung des MedGuide wurden zudem zahlreiche weitere Wünsche geäußert:
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Unternehmen sind ja nicht nur über die Paragrafen §2 Abs. 1 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und §12 Abs. 1 Betriebssicherheits-Verordnung (BetrSichV) verpflichtet, über Sicherheit und Gesundheitsschutz aufzuklären. Wie ein solches Angebot aussehen kann, waren als "10 Tipps für gute Gesundheit im Unternehmen – unabhängig von Herkunft, Sprache und, Health Literacy" der Abschluss eines spannenden Workshops, der aufgrund des positiven Feedbacks erfreulicherweise seine Fortsetzung finden wird.
Denn schließlich wollen und müssen wir uns – über alle Gewerke und Dienstleistungen hinweg – in Deutschland attraktiv positionieren. Eine ideenreiche Angebotspalette in der Gesundheitsversorgung ist dafür ein Kriterium, um im globalen Wettbewerb erfolgreich zu bestehen.