Sie sind nicht allein!
„Mensch, mir ist genau das gleiche passiert!“ Die Entdeckung, dass ein anderer Mensch dasselbe oder etwas ähnliches erlebt hat, wie man selbst, ist für viele Menschen überraschend. Das kann ich auch an den Rückmeldungen sehen, die ich von Lesern zu meinem ersten Buch „Gut, dass es dir schlecht geht“ bekomme. Viele sind überrascht, zu erfahren, dass es auch in meinem Leben große Krisen gegeben hat.
So entsteht eine Verbindung, die Zeit und Raum überspringen kann: Sie erzählen, wie es Ihnen ergangen ist, im Leben. Jemand anderes erfährt von Ihrer Geschichte – und stellt fest, dass es ihm auch so gegangen ist. Solche Verbindungen bestehen zwischen allen Menschen. Es ist eine Vernetzung, die das Internet noch weit übertrifft.
Verbindung über große Distanz
Die Vernetzung per E-Mail, Facebook und Co., die das Internet bietet, sind für die meisten Menschen heute alltäglich geworden. Sie sind sich bewusst, dass Milliarden von Menschen auf diese Weise vernetzt sind und nutzen dieses Datennetz so selbstverständlich, wie unsere Vorfahren die Nachbarschaft in ihrem Dorf.
Und dann erfahren Sie, dass jemand das gleiche Schicksal hatte wie Sie. Da entsteht spontan eine Verbindung auf einer ganz anderen Ebene und über jede Entfernung.
Es passiert mir immer wieder: Ich denke an eine Person – wie geht es wohl meiner neuen Bekannten von der letzten Konferenz – „Ping“, habe ich eine E-Mail von ihr in der Inbox. Oder ich frage mich: Was ist wohl aus meinem alten Freund geworden, habe lange nichts von Ihm gehört. Einen Tag später klingelt das Telefon und ich habe Ihn an der Strippe: „Mensch, ich habe mich gefragt, wie es dir wohl geht.“ „Echt? Du auch?“
Verständnis durch Gemeinsamkeit
Als mir bewusst wurde, dass es diese Gedanken-Verbindungen gibt, war ich überrascht und es hat mich auch beruhigt. Ich hatte erfahren, dass ich auf der Welt nicht alleine bin mit meinen Problemen.
Durch das, was Sie erlebt haben, sind Sie verbunden mit vielen Menschen und wenn Sie anfangen, darüber zu sprechen, werden diese Verbindungen aktiv. Dann erhalten Sie Rückmeldungen. Das Netzwerk der Erlebnisse antwortet Ihnen auf Ihre Frage: „Bin ich allein mit meinen Erlebnissen?“
Nein, Sie sind nicht allein.
Sie sind Teil eines riesigen, weltumspannenden Netzwerks aus Erlebnissen und Ereignissen. Und immer, wenn Sie darüber sprechen, aktivieren Sie damit Verbindungen und Knotenpunkte dieses Netzwerks. Sie lernen Menschen kennen, teilen Erlebnisse und erfahren Nähe. Denn durch die Gemeinsamkeiten, die Sie mit anderen Menschen teilen, wächst das gegenseitige Verständnis.
Mysteriöse Verbindungen
Aber nicht nur das Sprechen über die eigenen Erlebnisse kann Vernetzung aktivieren. Auch Gedanken tun das. Denken Sie an einen Menschen und eine Verbindung wird aktiv. Mir ist es nicht nur einmal in meinem Leben so gegangen, dass ich an einen Bekannten gedacht habe, mich gefragt habe, wie es diesem Menschen wohl gerade geht und im nächsten Moment ruft er an oder ich bekomme eine E-Mail von ihm.
„Das ist doch Zufall“, wehren Sie nun vielleicht ab. Aber dann könnten Sie auch an den Papst denken und im nächsten Augenblick bekämen Sie eine E-Mail von ihm. An den denken sicherlich viele; es wäre eben Zufall. Das passiert jedoch nicht. Wenn Sie an einen Menschen denken, der Ihnen nahe steht – einen Freund, einen Verwandten, einen Schicksalsgefährten – wird eine Vernetzung aktiv und es passiert. Der Anruf, der Brief, die E-Mail kommt. So mysteriös solche Verbindungen scheinen, so real sind sie.
Eine Vernetzung, die es schon immer gab
Insofern ist das Internet nur ein modernes Abbild einer Vernetzung, die es schon immer gab. Wer sich dieser Vernetzung bewusst ist, kann Sie bewusst steuern und nutzen. Sie werden vorsichtiger mit dem, was Sie denken, wenn Sie wissen, dass es einen realen Effekt irgendwo auf der Welt haben kann.
Netzwerke bestehen auf vielen Ebenen. Die Mitglieder eines Teams können heute auf unterschiedlichen Kontinenten verstreut sein und doch eng miteinander arbeiten. Zwei Menschen können auf entgegengesetzten Seiten der Erde leben und das gleiche Schicksal teilen. Und der Gedanke an einen Menschen, der uns nahe steht, kann die ganze Welt umrunden.
Leiter der Abteilung für internationale Beziehungen bei Japanische Internationale Schule in Düsseldorf
5 JahreSo sehr Sie auch recht haben - so einige Sachen passieren einfach und man fragt sich dann, warum - so scheint mir der Artikel doch ein bisschen zu idealistisch (esoterisch?) angehaucht. Fakt in der heutigen Zeit ist, dass viele "Kontakte" nur durch technisch möglich gewordene Vernetzung zustande kommen, oft rein pragmatischer Natur sind und dazu neigen, oberflächlich zu sein.
ChangeConsultant / Complex Change / Large-Group-Conferences
5 JahreUnabhängig, wie wir Verbindung leben und erleben, wir alle brauchen Verbindung. Wir brauchen das Gefühl von Verstanden-sein und von Nicht-alleine-sein. So ist es auch in Organisationen. Besonders, wenn beängstigende Veränderungen bervor stehen, müssen sie das Gefühl von Zusammenhalt haben. Methoden, die die Menschen zusammenführen, sind m. E. hier extrem wichtig.
gesund. zufrieden. leistungsstark. - Mit leistungsfrische zu mehr Mitarbeitergesundheit, stärkerer Mitarbeiterbindung und leichterer Mitarbeitergewinnung.
5 JahreOb wissenschaftlich belegt oder nicht. "Zufälle" oder Ereignisse, wie im Artikel beschrieben, die stattfinden und stattgefunden haben kann, man nicht wegreden. Nur weil sie in ihrer Ursache oder Zusammenhängen (noch) nicht verstehen kann oder sie noch nicht wissenschaftlich belegt sind, könne sie nicht in Abrede gestellt werden.
Auch zu meinen guten Freunden besteht manchmal eine gedankliche Vernetzung. Das gibt es wirklich! Aneinander zu denken... Es ist doch schön, zu wissen, dass jemand an dich denkt. Wenn jemand liebevoll an dich denkt, sendet er dir einen Engel. Ich finde es aber auch sehr wichtig miteinander zu reden. Sorgen und Freude zu teilen. Wie oft kommt dann als Antwort: „Mir ist das auch so ergangen“ oder „Ich kenne jemanden, der hat das auch“. Zu wissen, dass es anderen auch so geht, ist ein beruhigendes Gefühl. Auch via Internet. Trotzdem bin ich dafür mit „echten“ Menschen zu sprechen, vis à vis. Eine echte Umarmung tut doppelt gut. Menschen brauchen Menschen.
Test-Engineer bei SIX Group Ltd
5 JahreDass man über Gedanken Vernetzungen aktivieren kann ist pure Scharlatanerei und durch KEINE wissenschaftlich seriöse Studie belegt. Man sollte den Leuten so etwas nicht einreden.