So lief mein Börsenjahr 2022:

Wie wahrscheinlich der Großteil aller an der Börse investierten Anleger habe auch ich 2022 mit einem Abschlag abschließen müssen. Auch wenn meine persönliche „Korrektur“ (-8,9 %) im Vergleich zu meinen Benchmark-Indizes, S&P 500 (-19,4%) und der MSCI World (-19,5%) noch sehr moderat ausgefallen ist, ist es doch wenig erfreulich.

Andererseits konnte ich den MSCI W. das 14. Jahr in Folge schlagen. Einzig 2016 lag ich hinter dem Index, allerdings nur wegen einer kompletten Umstrukturierung, die ich in diesem Jahr in meinem Depot vorgenommen hatte.

Den S&P 500 konnte in den letzten 14 Jahren zumindest 10 mal schlagen. War bei meiner Analyse selbst positiv überrascht...

Meine persönliche Performance lag in den letzten 10 Jahren bei durchschnittlich 17,6 % pro Jahr, inklusive 2022 und ohne Ausschüttungen wohlgemerkt.

Der S&P 500 lag bei +11,6 % und der MSCI W. bei +9,4 % jährlicher Durchschnitts-Rendite.

Zu meiner Strategie: (Habe ich bereits detaillierter in vorangegangenen Artikeln thematisiert)

Ich bin seit 25 Jahren an der Börse aktiv und halte ausschließlich Einzelwerte, keine Fonds und keine ETFs. Macht aus meiner Sicht bei mir auch keinen Sinn, zumindest nicht, solange ich in der Lage bin, die vergleichbaren Indizes zu schlagen.

Meine größte Position in meinem Depot ist mittlerweile die Novo Nordisk mit einem Anteil von aktuell knapp über 7 Prozent und einem Plus von 220 % ohne Dividenden, die kommen noch dazu. Novo hat somit meinen bisherigen Favoriten Amazon überholt (hätte sie übrigens auch ohne die 50 Prozent Kursabschlag). 

Apropos Amazon, trotz des derzeitigen Kurses liege ich immer noch mit 86 % im Plus (Kaufdatum Mai 2017).

Änderungen im Depot nehme ich eher selten vor, falls doch, dann sehr gezielt und rational. Keine spontanen Schnellschüsse. In den letzten zwei Jahren hatte ich „nur“ fünf Transaktionen vorgenommen, drei Verkäufe (Total, Fuchs Petrolub und 3M), sowie zwei Neueinstiege (BHP Group und Starbucks). Und natürlich diverse Nachkäufe.

Bei meiner Ausrichtung lege ich großen Wert darauf, alle wichtigen Branchen im Depot zu haben und hieraus jeweils ein bis zwei der Marktführer. Wichtig für mich ebenfalls, ein ausgeglichenes Verhältnis der der Branchen zueinander und nicht wie ich es oft in anderen Portfolios sehe, zum Beispiel zu „techlastig“ zu investieren.

Außerdem vermeide ich gerade aktuelle Trends. Denn wie der Name ja schon sagt, es sind Trends - und Trends gehen in der Regel auch vorbei und damit oft auch die Kursgewinne.

Somit auch keine Anlage in Schwellenländern, bei denen ich die politische Lage nicht einschätzen kann, keine Investition in Kryptos oder Corona-Profiteure wie Peloton.

Eigentlich sehr konservativ, ja vielleicht auch ein wenig langweilig; aber mit einer relativ konstanten und überdurchschnittlichen Rendite. Und darauf kommt es ja an, für mich zumindest.

In diesem Sinne, viel Erfolg für das Jahr 2023 und bleibt neugierig

Jürgen Fiebig