Souveräne Führung: Am Ball bleiben und Ruhe bewahren

Souveräne Führung: Am Ball bleiben und Ruhe bewahren

Die Anforderungen an Führungskräfte sind hoch. Sie sollen trotz enormer Dynamik weitreichende Entscheidungen treffen, über messbare Ergebnisse den Unternehmenserfolg sichern und gleichzeitig Mitarbeitende empathisch und auf Augenhöhe führen. Wie soll das gehen?

Die externe Dynamik durch sich ändernde Markt- und Wettbewerbsbedingungen, Technologien und gesetzliche Vorgaben ist enorm. Die Unternehmen müssen sich schnell und anhaltend verändern. Vermehrte Projektarbeit, immer wieder neue Regularien, Denk- und Arbeitsweisen sind die Folge. Die Aufgabe der Führungskräfte: Am Ball bleiben und Ruhe bewahren.

Nur wer alle Entwicklungen im Auge behält, kann vorausschauend entscheiden. Das heißt aber nicht, dass Führungskräfte auf alles sofort reagieren müssen. Prioritäten zu setzen, verhindert hektischen Aktionismus. Der Rundumblick beugt Überraschungen vor und ermöglicht ruhiges Agieren. Woher nimmt man sich die Zeit dafür? Ein Ansatz: Sich nicht ins Micromanagement vertiefen, Mitarbeitenden vertrauen und Aufgaben delegieren.

Eine Führungskraft, die Ruhe ausstrahlt, gibt Mitarbeitenden gerade in Change-Prozessen Halt. Ebenso wichtig ist eine klare Linie in Tun und Kommunikation und zwar nicht erst in Krisen. Sie macht Führungskräfte für die Mitarbeitenden einschätzbar und glaubwürdig. Proaktive Kommunikation ist entscheidend für das „Mitnehmen“ und die Motivation des eigenen Teams. Es gehört zu den Führungspflichten, auch unpopuläre Dinge nachvollziehbar zu begründen, Veränderungen nicht topdown durchzudrücken, sondern Unterstützung anzubieten, die Leistung der Mitarbeitenden offen wertzuschätzen und Spannungen über Konfliktlösungsstrategien moderierend zu lösen.

Damit Führungskräfte dabei nicht selbst auf der Strecke bleiben, braucht es Selbstreflexion. Wird man in der dritten 70-Stundenwoche dem eigenen Leistungsanspruch noch gerecht? Schafft man es, die individuelle Work-Life-Balance zu halten? Nur wer seine eigenen Grenzen kennt und anerkennt, lernt, auch mal Nein zu sagen, das Geschäftshandy am Abend auszuschalten und sich Auszeiten zu nehmen. Ein Gewinn an Souveränität.

Martin Roth , Betriebswirt, schätzt es, wenn Führungskraft und Mitarbeitende sich ab und zu abseits der Arbeit treffen. Kennt man sich auch auf persönlicher Ebene, wachsen Vertrauen und Verständnis – zum Vorteil des Teams.


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Das Interview ist Teil unseres Magazins LuPe, Ausgabe 37. Abonnieren Sie unser Magazin LuPe - ob print oder digital - für Sie kostenfrei und profitieren Sie von regelmäßigen Impulsen zu Managementthemen. Für Menschen, Unternehmer und Verantwortungstragende, die den Blick nach vorne mögen, die Auseinandersetzungen pflegen und Perspektivenwechsel zulassen. Zu den Ausgaben und zum Abonnement gelangen Sie hier.

Cassandra Rudolph

Leistungsfähige Projektteams durch Positive Leadership | Ich unterstütze mittelständische IT Unternehmen dabei, ineffiziente Projektsituationen endlich hinter sich zu lassen | PERMA-Lead

3 Monate

Ein schöner kurzer Beitrag, der Antworten gibt und zur Selbstreflexion einlädt. Danke, Martin Roth. Besonders gefällt mir der Absatz zu Klarheit in Kommunikation und Tun, was wunderbar auf eine tragfähige Arbeitsbeziehung einzahlt.

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