Stetes Streben nach Perfektion
CEO Patrick Vogler (l.) und General Manager Marco R. Zanolari (r.) im Gespräch; Quelle: Magazin "Kultuhr", Huber Fine Watches & Jewellery, Vaduz; Bilder: Roland Korner

Stetes Streben nach Perfektion

Ein Augenschein im Grand Resort Bad Ragaz

Aus einem Bauerndorf entstand ein Weltkurort. Massgebend dafür ist das Grand Resort Bad Ragaz. Im Interview sprechen CEO Patrick Vogler und General Manager Marco R. Zanolari darüber, wie man Gäste und Mitarbeitende begeistert, aus Fehlern lernt und wie sie das führende Wellbeing und Medical Health Resort Europas in die Zukunft führen.

Herr Vogler, Sie sind Chef von über 700 Mitarbeitenden im Grand Resort Bad Ragaz. Kennen Sie jeden persönlich?

Patrick Vogler: Nein, aber sehr viele. Schliesslich bin ich schon seit zehn Jahren im Unternehmen tätig.

Seit einem Jahr sind Sie CEO der Unternehmensgruppe. Ihre Zwischenbilanz in einem Satz?

Patrick Vogler: Ich bin mehr als zufrieden.

Herr Zanolari, Sie waren in verschiedenen Topresorts der Welt tätig. Was hat Sie dazu bewogen, in die Schweiz zurückzukehren?

Marco R. Zanolari: Solche Luxushäuser wie das Grand Resort Bad Ragaz sind selten in der Schweiz. Hier mitzuwirken, ist spannend und motiviert mich. Zudem ist es für mich eine Rückkehr in die Heimat. Ich bin in Chur aufgewachsen und kenne das Grand Resort seit meiner Kindheit.

Was ist das Wichtigste, das man als Hoteldirektor mitbringen muss?

Marco R. Zanolari: Man muss verstehen, wie man ein Team zu Höchstleistungen führt, um die Erwartungen der Gäste stetig zu übertreffen. Dazu braucht es Begeisterung, ein gutes Team und innovative Ideen.

Das Grand Resort erhält regelmässig verschiedene Auszeichnungen – für seine Hotels, die Gastronomie, Wellness & Spa, den medizinischen Bereich, den Golfplatz. Man erwartet Perfektion in allen Bereichen. Wie gehen Sie mit Fehlern um?

Patrick Vogler: Fehler gehören zur Perfektion. Mitarbeiter brauchen Freiheiten, um die Wünsche der Gäste zu erfüllen. Und da kann auch mal etwas schiefgehen.

Marco R. Zanolari: Wichtig ist es, eine Teamkultur zu haben, bei der man auch den Mut hat, Fehler zu machen. Nur so kann man sich weiterentwickeln und etwas perfektionieren.

Ich habe gelesen, dass Sie eine Fehler-App im Grand Resort eingeführt haben. Wie funktioniert diese?

Marco R. Zanolari: Wenn uns ein Fehler bei einem Gast passiert, wird das mittels App registriert. Wir diskutieren das intern und schauen, dass wir nicht nur den Fehler korrigieren, sondern auch die Erfahrung des Gastes ins Positive drehen können. Entscheidend ist für uns, wie wir mit dem Malheur umgehen und nicht, dass es passiert ist. Gäste verzeihen Fehler sehr schnell, wenn sie sich ernstgenommen fühlen.

Patrick Vogler: Die App hilft uns auch bei der Kommunikation innerhalb des Managements. Wenn beispielsweise ein Gast, bei dem ein Missgeschick passiert ist, ausschenkt, können wir nochmals eine kurze Bemerkung dazu machen. Die Gäste schätzen das, weil sie sehen, dass auch der Chef darüber Bescheid weiss.

Das Grand Resort Bad Ragaz blickt auf ein gutes Halbjahresergebnis zurück. Welche Bereiche haben sich in den letzten Jahren besonders stark entwickelt?

Patrick Vogler: Die Übernachtungen im ersten Halbjahr haben sich gut entwickelt; über 50 Prozent der Gäste kommen aus der Schweiz. Die Anzahl der Gäste aus dem Mittleren Osten hat ebenso zugenommen. Ein Grund hierfür war, dass die Fussballmannschaft aus Saudi- Arabien drei Wochen lang bei uns trainiert hat. Sehr erfolgreich hat sich in den vergangenen Jahren auch die Clinic Bad Ragaz entwickelt. Beim Casino verzeichneten wir im ersten Halbjahr Rückgänge, unter anderem deshalb, weil in Liechtenstein zwei Casinos eröffnet wurden. Bei einem sind wir beteiligt. Kombiniert betrachtet, sieht es dann nicht so negativ aus.

Wie wichtig ist das Casino für das Grand Resort und inwiefern passt es zu Ihrem Kurgast?

Patrick Vogler: Das Casino in Bad Ragaz hat eine lange Tradition. In früheren Zeiten haben Gäste Brettspiele nach dem Kuren gespielt. Später gab es eine Casinobar, in der jahrzehntelang Roulette gespielt wurde. Daraus entstand dann das Casino.

Wie hat sich die Aufenthaltsdauer der Gäste gegenüber früher verändert?

Marco R. Zanolari: Das Reiseverhalten verändert sich über Generationen stetig. Während ältere Gäste längere Aufenthalte planen, unternehmen jüngere vermehrt Kurzreisen. Sie buchen eher ein Wellness- sowie Golf-Wochenende oder wollen für ein paar Tage ausspannen und gut essen. Viele Gäste kommen auch aus der Region zu uns.

«Mein Ziel ist es, dass wir wieder 100 000 Übernachtungen im Grand Resort Bad Ragaz erreichen.» – Patrick Vogler –

Wie verbringen Sie Ihre Ferien?

Marco R. Zanolari: Als Vater von zwei Kindern liegt der Fokus klar auf Familienferien. Ich schaue mir aber zusammen mit meiner Frau auch gerne die Hotel-Hotspots der Welt an. Dabei komme ich immer wieder auf Ideen, die wir auf unsere Art im Grand Resort umsetzen.

Im nächsten Februar feiern Sie das 150-Jahr-Jubiläum des Grand Hotels Quellenhof. Passend dazu wird das Hotel runderneuert – Zimmer, Lobby, Restaurant und Bar. Gemäss Ihrem Magazin wird es auch ein neues spektakuläres Lifestyle-Restaurant geben – mit Wänden aus echtem Gras und Pflanzen. Wird es das Highlight sein oder toppen Sie es noch mit etwas anderem?

Marco R. Zanolari: Das neue Restaurant ist sehr wichtig für uns, denn die Gastronomie ist heute ein entscheidendes Kriterium für einen Aufenthalt in einem Hotel. Mit Andreas Caminada haben wir beispielsweise das Restaurant IGNIV kreiert. Dieses prägt unser Haus und daran wollen wir anknüpfen und die kulinarischen Angebote ausbauen. Der Quellenhof wird mit Sven Wassmer einen mutigen Schweizer Spitzenkoch bekommen. Weiteres verraten wir noch nicht, nur so viel: Es wird sehr innovativ.

Die Digitalisierung schreitet auch in der Hotelbranche immer schneller voran. Wie sieht das Grand Resort der Zukunft aus?

Marco R. Zanolari: Das Zwischenmenschliche, der persönliche Kontakt zum Gast, wird weiterhin wichtig bleiben. Ziel ist es, dass wir alles tun, damit sich der Gast bei uns wohlfühlt. Neue Technologien werden uns dabei sicherlich im Hintergrund helfen.

Wenn wir uns in zehn Jahren wieder treffen – was wollen Sie bis dahin erreicht haben?

Patrick Vogler: Der Quellenhof ist das Hotel in der Schweiz, das Hotel des Jahrzehnts. Wir werden am 13. Juli 2019 eröffnen, wir haben sehr viel vor und wollen Akzente setzen, die lange in Erinnerung bleiben. Mein Ziel ist es, dass wir wieder 100 000 Übernachtungen im Grand Resort Bad Ragaz erreichen – mit begeisternden Mitarbeitenden, die stolz sind, bei uns zu arbeiten – und dass auch die Leute in der Region stolz darauf sind, was wir machen und das auch mittragen.

Zu den Personen

Patrick Vogler ist seit 2017 CEO des Grand Resort Bad Ragaz. Zuvor war der 43-Jährige während zehn Jahren Mitglied der Geschäftsleitung und gestaltete die Entwicklung des Grand Resorts wesentlich mit.

Marco R. Zanolari ist seit 2016 General Manager im Grand Resort Bad Ragaz. Der 41-Jährige verfügt über 15 Jahre Erfahrung in der internationalen Stadt-, Resort- und Ketten-Hotellerie.

Das Interview wurde für das Kundenmagazin «Kultuhr» von Huber Fine Watches & Jewellery, Vaduz, geführt. Text: Silke Knöbl


(Gourmet-)Pionier der Luxushotellerie

Die Catering-Idee der Sterneköche

Im Grand Resort Bad Ragaz logieren seit jeher Prominente aus Politik und Wirtschaft, Mitglieder von Königshäusern sowie Film- und Musikstars.

Das führende Wellbeing und Medical Health Resort Europas besteht aus den beiden Fünf-Sterne-Hotels Grand Hotel Quellenhof & Spa und Grand Hotel Hof Ragaz sowie dem Palais Bad Ragaz und dem Hotel Schloss Wartenstein. Das Angebot des Resorts ist einzigartig.

Neben dem Spa und dem öffentlichen Heilbad der Tamina Therme, dem medizinischen Angebot mit luxuriösen Klinikzimmern und Pflegeangeboten, dem Business & Event Center, dem Golfplatz und dem Casino bietet das Grand Resort Bad Ragaz seinen Gästen ein kulinarisches Erlebnis, das insbesondere Gourmetfreunde anzieht: sieben Restaurants mit insgesamt 58 Gault-Millau-Punkten und einem Michelin-Stern.

2019 feiert das Grand Hotel Quellenhof & Spa sein 150-Jahr-Jubiläum. Passend dazu wird es renoviert. Das neue Restaurant des Hotels wird von Spitzenkoch Swen Wassmer geführt. «Er ist der Richtige für unser Konzept», ist Patrick Vogler, CEO des Grand Resort Bad Ragaz, überzeugt.

Dass die Spitzengastronomie im Luxusresort einen hohen Stellenwert hat, zeigt auch «acasa» – die Catering-Idee der Sterneköche. Die Gäste können sich zuhause, im Feriendomizil oder auf Reisen kulinarisch verwöhnen lassen.

Je nach Wunsch und Anlass wählen sie dazu aus den Angeboten der teilhabenden Gourmetrestaurants aus: dem Schloss Schauenstein, IGNIV by Andreas Caminada, dem Marée des Parkhotels Sonnenhof in Vaduz sowie dem BBQ & Buffets oder dem Acasia des Grand Resorts. Die Küchenchefs Andreas Caminada, Hubertus Real, Silvio Germann, Renato Wüst und Sandro Steingruber vereinen insgesamt fünf Michelin-Sterne und 52 Gault-Millau-Punkte.

Das Cateringangebot wurde im letzten Jahr durch einen Sushi-Take-Away ergänzt. 2018 wurde zudem erstmals eine Gault-Millau-Garden-Party im Grand Resort Bad Ragaz durchgeführt. 16 Spitzenköche mit total 261 Gault-Millau-Punkten waren bei diesem besonderen Gourmetfestival dabei. Die 300 Tickets waren in 24 Stunden ausverkauft. www.resortragaz.ch Text: Silke Knöbl, Foto: acasa

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