Talebs düstere Prognose und der Weg zu einer antifragilen Zukunft
Talebs düstere Prognose

Talebs düstere Prognose und der Weg zu einer antifragilen Zukunft

Nassim Taleb schreibt: "Die Ökonomen sind nun mal die Rasse mit der größten Blindheit gegenüber Schwarzen Schwäne. Secondo ziehe ich es vor, über Ergebnisse zu sprechen, bevor sie eintreten, nicht hinterher. Die Allgemeinheit bringt die Vorschau jedoch mit der Rückschau durcheinander." .... "Bei der Krise von von 2008 gibt es nichts Neues, wir werden nicht aus ihr lernen und werden den gleichen Fehler in der Zukunft wieder machen."

Eigentlich eine düstere Prognose von Nassim Taleb. Und scheinbar hatte er recht, wenn ich mir die heutige Aufblähung der Geldmenge, ob in den USA oder Europa betrachte, die Konkurswelle unserer Unternehmen, die extrem hohe Rate der Unternehmen, die ihr Corona-Kredite nicht zurückzahlen können, etc. anschaue...

Nassim Taleb hat mit seiner pessimistischen Einschätzung der menschlichen Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen, einen Nerv getroffen. Die Finanzkrise von 2008 ist ein Paradebeispiel dafür, wie oft wir die gleichen Fehler wiederholen. Aber warum ist das so? Und was können wir tun, um eine antifragile Zukunft zu gestalten?

Warum lernen wir so schwer aus der Vergangenheit?

  • Kognitive Verzerrungen: Wir Menschen neigen dazu, Informationen so zu interpretieren, dass sie unsere bestehenden Überzeugungen bestätigen (Bestätigungsfehler).
  • Kurzfristige Ziele: Oft dominieren kurzfristige Ziele, und langfristige Konsequenzen werden vernachlässigt.
  • Systemische Widerstände: Organisationen sind oft träge und resistent gegen Veränderungen.
  • Fehlende Anreize: Oftmals werden diejenigen belohnt, die kurzfristige Erfolge erzielen, nicht aber diejenigen, die langfristig denken.


Was braucht es, um wirklich zu lernen?

  • Demut: Die Erkenntnis, dass wir nicht alles wissen und dass unsere Modelle unvollkommen sind.
  • Offenheit: Die Bereitschaft, alternative Perspektiven zuzulassen und eigene Überzeugungen zu hinterfragen.
  • Lernkultur: Unternehmen müssen eine Kultur schaffen, in der Fehler nicht bestraft, sondern als Lernmöglichkeiten gesehen werden.
  • Langfristige Perspektive: Führungskräfte müssen in der Lage sein, über den Tellerrand hinaus zu schauen und langfristige Ziele zu definieren.
  • Experimente: Ein sicherer Raum für Experimente und Innovationen ist unerlässlich.
  • Resilienz-Training: Führungskräfte und Mitarbeiter sollten in Resilienz-Techniken geschult werden, um besser mit Krisen umgehen zu können.


Wie können wir eine antifragile Zukunft gestalten?

  • Antifragilität als strategisches Ziel: Unternehmen sollten Antifragilität als ein strategisches Ziel definieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
  • Dezentralisierung: Entscheidungsbefugnisse sollten auf verschiedene Ebenen verteilt werden, um die Organisation flexibler zu machen.
  • Diversität: Unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen führen zu besseren Entscheidungen.
  • Resilienz-Tests: Unternehmen sollten regelmäßig Stresstests durchführen, um ihre Widerstandsfähigkeit zu überprüfen.
  • Netzwerke: Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Organisationen, um voneinander zu lernen.
  • Politische Engagement: Unternehmen sollten sich für eine Politik einsetzen, die langfristige Nachhaltigkeit fördert.


Die Rolle der Führungskräfte

Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung einer antifragilen Zukunft. Sie müssen:

  • Vorbild sein: Führungskräfte müssen selbst ein Vorbild in Sachen Resilienz und Lernbereitschaft sein.
  • Eine klare Vision vermitteln: Sie müssen eine klare Vision für die Zukunft des Unternehmens entwickeln und diese mit den Mitarbeitern teilen.
  • Eine Kultur des Lernens fördern: Sie müssen eine Umgebung schaffen, in der Mitarbeiter sich sicher fühlen, Fehler zu machen und Neues auszuprobieren.
  • Langfristige Ziele setzen: Kurzfristige Ziele müssen mit langfristigen Visionen in Einklang gebracht werden.


Igor und seine Möglichkeiten

Ich habe mich seit längerer Zeit damit beschäftigt, eine antifragile Zukunft aufzubauen. Wie man Personen, aber auch Unternehmen auf diesem Weg begleiten kann.

Meine Erfahrung, es dauert seine Zeit und es ist mit Schmerzen verbunden, emotionalen Schmerzen. Denn von etwas loszulassen und anders machen, dauert seine Zeit und es tut emotional weh. Die Freude kommt in der Regel erst später, wenn wir es geschafft haben.


Und hier hilft Igor.

  • Er zeigt ohne Emotionen meine Glaubenssätze, Blockaden und Widerstände auf.
  • Er analysiert emotionslos die Antifragilität meines Unternehmens nach Bereichen und/ oder Ländern.
  • Er erstellt eine Risikoanalyse.
  • Er schaut sich die verschiedenen Stressfaktoren.
  • Er hilft bei Entscheidungen...
  • etc.


Fazit:

Während Talebs Prognose düster klingt, bietet sie auch eine Chance. Indem wir die Lektionen der Vergangenheit ernst nehmen und aktiv an einer antifragilen Zukunft arbeiten, können wir die Risiken zukünftiger Krisen minimieren. Es erfordert Mut, Offenheit und eine langfristige Perspektive, aber die Belohnung ist eine resilientere und nachhaltigere Welt.


Was sind Ihre Gedanken dazu? Welche konkreten Schritte könnten Unternehmen in Ihrer Branche unternehmen, um antifragiler zu werden?

Markus Jack Dijkgraaf

August der Schäfer hat Wölfe gehört, Wölfe mitten im Mai...

4 Monate

Im Kapitalismus ist es dumm verantwortungsvoll zu agieren, wenn jemand anderes das Risiko trägt.

Jacqueline Falk

Lebe deine Persönlichkeit und gestalte DEIN Leben - mit warmem Herz und klarem Verstand. Mentorin für echte Persönlichkeit und bewusste Neuausrichtung. zert. Life-Coach (DBCA) | Mentaltrainerin

4 Monate

Es geht kein Weg daran vorbei, dass sich Menschen in ihre Eigenverantwortung begeben. Persönlich zu wachsen, sich gesundheitlich, beruflich und finanziell frei zu machen, frei zu denken und zu handeln und neue Wege zu gehen. Jeder Einzelne ist gefordert, Verantwortung zu übernehmen, damit ein Miteinander gelingt.

Thomas Martin

Program manager and transformation catalyst from insight to impact shaping the path to sustainability.

4 Monate

Es ist wie der Zauberlehrling, der die Geister nicht beherrschte, die er rief. Unsere Systeme, hier das Finanzsystem, haben wir selbst geschaffen, können sie aber nicht mehr kontrollieren und auch nicht mehr verstehen oder verändern. Wir sind darin gefangen.

Es ist aber auch ein lustiges System… Man druckt Geld aus dem Nichts. Verleiht es sogar mit Zinsen (also Geld das man überhaupt nicht gedruckt hat) und selbst wenn alles Geld genau in der Leihhöhe zurückgezahlt wird, fehlt das Geld für die Zinsen und man kann das Eigentum einkassieren. Ach ja, wenn man als Bank dann vielleicht doch Probleme bekommt, weil zuviele Gläubiger nicht mehr zahlen können, dann haftet wieder die Allgemeinheit. Geld ist eigentlich nichts anderes als der Versuch „Arbeits-/Wirtschaftsleistung“ zu speichern. Wenn Leute von der Leistung profitieren, die keine „Arbeitsleistung“ einbringen. Dann ist das Fehler im System, den man korriegieren könnte.

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