Top 10 Tipps, wie Sie Ihre Zuhörer garantiert verlieren.
10. Begrüßen Sie Ihr Publikum ordentlich. Zum Beispiel mit „Schön, dass Sie alle da sind“, „Herzlich Willkommen zu …..“ oder „Ich freue mich heute über Thema X reden zu können“. Mit solch einer Standard-Begrüßung schaffen Sie größtmögliche Langeweile direkt zu Beginn. Noch haben Sie keine Zuhörer verloren, aber den Grundstein gelegt, um in kurzer Zeit irrelevant zu sein.
9. Als nächstes geben Sie Ihrem Publikum einen detaillierten Ausblick, worüber Sie gleich sprechen. Optimal ist es, wenn jeder Einzelne Zuhörer denkt: "Kenne ich schon". Eine gute Vorbereitung, um im nächsten Schritt die ersten Zuhörerverluste zu realisieren.
8. Jetzt geht's los. Profis greifen zurück auf Schlagwörter, die allgemein bekannt sind. Umso häufiger 'die Sau' durchs Dorf getrieben wurde, desto Besser. Top Beispiele sind: Change, Agile, Digitalisierung. Elementar ist, dass sofort der Gedanke entsteht „Weiß ich doch“. Damit bleibt für Neugier kein Platz. Bereits jetzt verabschieden sich ca. 20% aller Zuhörer.
7. Sie sind zwar vom Aussterben bedroht, aber es lohnt sich trotzdem, ihre Fahne hochzuhalten. Die Rede ist von Floskeln. Egal welche Branche, egal welches Alter, egal welcher Bildungsgrad – Menschen lieben Dinge zu hören, wie: „Gemeinsam können wir das schaffen“; „Ihr seid ein super Team“ oder „Wir alle machen mal schwere Zeiten durch“. Auch wenn es sich hierbei eher um einen Basic-Tipp handelt, verlieren sie wahrscheinlich trotzdem 5%.
6. Jetzt kombinieren Sie die Macht von ‚Leading & Pacing‘ mit 0815 Rhetorik. Stellen Sie Ihrem Publikum offensichtlich manipulative Fragen. Wichtig ist, dass alle Zuhörer mit Handzeichen antworten müssen. Oder noch besser, Sie lassen die Menschen im Publikum aufstehen und kleine Spielchen machen. Haben Sie diesen Schritt zelebriert, verlieren Sie garantiert 15%.
5. Zeigen Sie sich von der modernen Seite und präsentieren virale Videos. Am besten solche, welche die meisten Ihrer Zuhörer schon zig‘ Mal in den Sozialen Medien gesehen haben. Es kommt garantiert keine Spannung auf, wenn die Zuhörer denken: "Habe ich schon gesehen". Das ist nicht nur eine strategische Vorbereitung für den nächsten Schritt, sondern auch eine geniale Voraussetzung für geistige Abwesenheit. Hier gehen Ihnen weitere 10% aller Zuhörer flöten.
4. Apropos strategische Vorbereitung – jetzt zünden Sie die nächste Stufe. Erklären Sie Ihrem Publikum die Welt. Greifen Sie dabei zurück auf Kuchendiagramme und klassische Wachstums-charts. Optimaler Weise überfrachten Sie diese Charts mit Kennzahlen. Das Motto: „Je mehr, desto besser“. Was zählt, ist der Gedanke der Zuhörer: "Nicht schon wieder". Dieser Schritt ist die Königsdisziplin. Hier verlieren Sie mit Sicherheit 30% der Menschen im Publikum.
Wenn Sie bis hier hin durchgezogen haben, können Sie stolz auf sich sein. Sie haben schon 80% aller Zuhörer verloren. Chapeau. Aber bitte freuen Sie sich nicht zu früh. Denn anspruchsvolle Ziele erfordern anspruchsvolle Strategien. So ist jeder aufmerksame Zuhörer einer zu viel. Deshalb greifen Sie mit den folgenden drei Tipps jetzt noch tiefer in die Trickkiste.
3. Nutzen Sie die Kraft des Story-Telling. Aber sie ‚tellen‘ nicht irgendeine Story, sondern Ihre ganz persönliche Erfolgsstory. Zeigen Sie auf, was Sie schon alles geschafft haben. Führen Sie Ihrem Publikum vor, wie man Probleme meistern und Hürden überwindet. Wichtig dabei ist, überdurchschnittlich selbstbewusst zu bleiben Sie dürfen sich hier auf keinen Fall unter Wert verkaufen. Also schön auf die Sahne hauen und weitere 10% verlieren.
2. Bleiben Sie stets pauschal und meiden Sie das Konkrete. Anstatt das Sie Visionen oder Ziele detailliert beschreiben, erklären Sie es lieber wage. Ein Evergreen lautet: "Gemeinsam wollen wir die XXX Millionen Umsatzmarke erreichen und YYY% Marktanteil erobern." Was genau zu tun ist, weiß jetzt immer noch keiner. Perfekt. Nochmal 5% aller Zuhörer verloren.
1. Sie sind auf der Ziellinie. Aber Vorsicht. Feiern Sie nicht zu früh. Gut möglich sitzen noch manche Zuhörer da, und lauschen Ihnen. Erzählen Sie Erfolgs- und Motivationsgeschichten, die global bekannt sind. Klassiker, wie der Verfall von Nokia, der Erfolg von Apple mit Steve Jobs, den Niedergang der Lehman Brothers oder den Aufstieg von Amazon. Auf diese Weise gelingt es Ihnen, auch die letzten 5% Ihrer Zuhörer zu verlieren.
Auch wenn es ein gehöriges Stück Arbeit ist, kombiniert mit einer Portion Ignoranz und einer Prise Bequemlichkeit – Sie haben es geschafft. Die Zuhörer waren geistig abwesend und haben alles Gesagte vergessen. Wenn nicht heute, dann spätestens nächste Woche.
Und für den Fall, dass Sie einem geschätzten Kollegen solche ‚Einblicke‘ mal komprimiert weitergeben möchten, fassen Sie sich kurz. Die drei strategischen Top Tipps lauten:
Das Publikum muss stets denken: „Ach, dass kenn ich schon“. Beim Einzelnen muss schnell Irritation entstehen: „Häh, verstehe ich nicht“. Der Zuhörer muss schnell das Gefühl von Überforderung haben: „Zu viel Input. Ich steig aus“.
Die Zuhörer still und leise verlieren - es ist im Grunde genommen ganz einfach.
Ihr Story Director,
Maximilian Bormann.
www.storydirector.de
⭐️ Visionen verwirklichen, Veränderungen gestalten, Erfolgsgeschichten schreiben – Management und Consulting auf den Punkt gebracht. ⭐️
4 JahreDer Artikel ist nicht nur inhaltlich top - ich mag auch diesen etwas ironischen Schreibstil. Er ermöglicht, dass wir über uns selbst nachdenken und auch mal lachen. Statt immer nur Tipps zu lesen😉 Klasse Maximilian!
Elevating leadership personalities | C-Level-Branding auf LinkedIn | Gründer & CEO @Insight Consulting
4 JahreGefällt mir! Prägnant und anschaulich. Spannend fand ich auch Nr. 2, weil die meisten schon mit der wirklichen Umsetzung kämpfen
Storytelling
4 Jahre😂🚀😂
Geschäftsführender Gesellschafter @ RED Executive Search | Besetzung von Top-Führungskräften, Nachfolgern und Beiräten für Familienunternehmen | red-search.de
4 JahreNicely put, Maximilian Bormann
Human | Entrepreneur turned Investor | Founder of MVC & MEETYOO | Passionate Sales Guy | Dad of fantastic Girls | Triathlete
4 JahreDanke fürs teilen Maximilian Bormann - gut für eine kleine Selbstreflexion