Und hier sind sie: die meistgelesenen Onliner-Beiträge in der 45. Jahreswoche 2023.
Kann es eigentlich einen attraktiveren Sektor für Anleger geben? Nachfrage unersättlich, starker Rückenwind aus Gesellschaft und Politik, entsprechende steuerliche und sonstige Anreize, und nicht zuletzt Wettbewerbshürden durch starke Innovationsabhängigkeit und hohe Skaleneffekte? Die Rede ist von Erneuerbaren Energien. Und dennoch: Öl und Gas rentieren, Erneuerbare nicht. Eine Erklärung dafür liefern die Investment-Experten von DWS.
Die aktuelle Ausgabe der «Global Systematic Investing Study» von Invesco zeigt: Die Hälfte aller systematischen Investoren nutzt bereits KI. Für die Studie wurden 130 institutionelle Anleger und Wholesale-Investoren befragt, die zusammen ein Anlagevermögen von 22,5 Billionen US-Dollar verwalten. Diese sind offenbar besorgt, dass KI-gesteuerte Portfoliostrategien traditionelle Modelle künftig in den Schatten stellen könnten, erklärt Chief Investment Officer Bernhard Langer von Invesco.
Fast jede und jeder kennt die gängigen Grundsätze der Vermögensanlage. Nicht alle Eier in einen Korb zu legen, ist wohl das bekannteste Prinzip, also auf eine ausreichende Diversifikation zu achten. Langfristig denken, lautet eine weitere Empfehlung. In diesem Fall kann stärker auf Aktien gesetzt werden, die auf Jahrzehnte gesehen besser rentieren als Obligationen. Die Schlussfolgerung daraus: Wenn irgend möglich, sollte man sich schon in jungen Jahren um das Thema Sparen und Vermögensanlage kümmern. Mehr dazu im Beitrag Stützpfeiler für Anleger von Gastautor Jürgen Dunsch.
Der Zinspfad in den USA für 2023 schien vorgezeichnet. Die US-Notenbank (Fed) würde ihren Zinserhöhungszyklus im Verlauf des Jahres beenden und am langen Ende würden die Renditen kaum substanziell und nachhaltig über die Höchststände von 2022 steigen. Während Ersteres so eingetreten ist, stimmte das mit den langen Zinsen nur bis im Sommer. Ende Oktober rentierten zehnjährige US-Staatsanleihen erstmals seit 2007 wieder über 5%. Die Ursache für den Anstieg ist nicht eindeutig, weshalb Chief Investment Officer Thomas Heller von Belvédère Asset Management ChatGTP herausgefordert hat. In seinem Beitrag unter dem Titel Macht Künstliche Intelligenz die Finanzanalysten entbehrlich? gelangt er aber zu einem eher ernüchternden Fazit.
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Eine Generation von Anlegern wird sich an ein neues Zinsumfeld gewöhnen müssen, schreibt der Chefökonom Shamik Dhar von BNY Mellon IM in seinem Beitrag, den er vermutet, dass sich die Zinsen wahrscheinlich zwischen 4,5% und 5,5% einpendeln werden – eine Spanne, die es seit 2008 nicht mehr gegeben hat und die sicherlich eher an die 1980er und 1990er Jahre erinnert. Seine Argumentation: Der Übergang zu umweltfreundlicheren Technologien und Energiequellen wirkt sich auf Zinssätze aus und die Dynamik des Gesamttrends lässt darauf schliessen, dass die Auswirkungen in den nächsten 20 bis 30 Jahren zu einem bescheidenen Aufwärtsdruck auf die realen Zinssätze führen werden, der sich bis in die 2030er Jahre vorverlagern wird.
Die Tabakindustrie hat sich schon immer mit ihrem Marketinggeschick gerühmt. Diejenigen, die alt genug sind, werden sich an die Werbung in den 1950er Jahren erinnern, in der die «gesundheitlichen Vorteile» des Rauchens angepriesen wurden, sowie an die darauffolgenden Werbespots für Prominente und das Sponsoring von Sportveranstaltungen. Anfang dieses Jahres machte der CEO von Philip Morris die kühne Behauptung, dass sein Unternehmen auf dem Weg sei, ein ESG-Wert zu werden. Wie kann das sein? Theoretisch liegt es daran, dass sich das Unternehmen von Zigaretten auf Vaping-Produkte verlagert, die inzwischen rund ein Drittel des Umsatzes ausmachen. Aber sind diese neuen Produkte die Zukunft des «nachhaltigen» Rauchens? Die Branche selbst scheint sich über die Antwort uneins zu sein. Die ESG-Spezialistin Miranda Beacham vom Aegon Asset Management hingegen hat in ihrem Beitrag unter dem Titel Warum Tabakunternehmen keinen Platz in nachhaltigen Fonds haben eine klare Meinung dazu.
Wir wünschen viel Lesevergnügen und ein erholsames Wochenende.