VEREINFACHEN: Warum nicht auch in der Geschäfts-SPRACHE?

Warum schleppt sich seit über 100 Jahren kaufmannsdeutsch aus Kaisers Zeiten durch Geschäftskorrespondenz? Was ist mit dem Service-Gedanken ( erst dienen,  dann verdienen )?:    „ WIR senden Ihnen, ...WIR erwarten…., WIR laden ein…., WIR senden Ihnen hiermit ( womit wohl sonst..? ). - Sind solche Formulierungen bei denen das ICH vorne steht, nicht auch ein Symbol für den Begriff der „Service-Wüste“ Deutschland?  Von sich auf andere schliessen. Warum nicht zuerst an die Empfänger denken:  SIE erhalten, ...SIE sind eingeladen…? Und aus der Sicht der anderen denken?

Wer unsicher ist, wer selber nicht überzeugt ist, wer nicht offen ist, verschleiert ( sich ) gerne. Weitschweifig. In floskelhafter Sprache. Vielleicht gut in der Diplomatie. In der Politik.  Aber nicht im schnellen Dialog. Wenn es um Problemlösungen, offene Zusammenarbeit und tolerante Kooperation geht.

Kurze Sätze. Klar in der Sprache der Beteiligten. Verben möglichst nicht auseinanderreissen. Nicht vermeintlich juristisch gut formulieren. Im Streitfall siegt die Einfachheit, die den Willen der Beteiligten aufzeigt.

Unklare, mehrdeutige Formulierungen gehen zu Lasten des Verwenders. Wer glaubt, „pfiffiger“ zu sein, verklausuliert schreibt, der verliert im Zweifelsfall.

Einfach und klar die Dinge beim Namen nennen. Ist ehrlicher, sicherer, deutlicher und fairer. Auch wenn manche „Besserwisser“ solche Sprache als nicht professionell bezeichnen. Und sich mit aufgeblähten Verschleierungen brüsten. Entscheidend ist, wer mehr Erfolg hat.

Nur wenn wir die anderen verstehen wollen, können wir lernen, den eigenen ignoranten Egoismus zu überwinden und auf beiden Seiten Gewinner schaffen. Mit Toleranz und Verständnis.

Der Punkt auf dem i sind dann die Hinweise auf Anlagen ( wo, bei der DB, Sparkasse anlegen…?).  Mit etwas Humor und Mut zur guten Laune ein unvergesslicher Formulierungs-Tipp:  „in der Falte beigekniffen finden Sie ( hoffentlich ) unsere Anlage….

 

 

 

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