Von Hartz IV zu einer erfolgreichen LGBTIQ+ Organisation: Meine Reise
Letzte Woche las ich von den negativen Erfahrungen meiner Kollegin Natalya Nepomnyashcha mit Hartz IV. Ihre Geschichte berührte mich zutiefst, denn meine eigene Erfahrung war eine ganz andere. Ich schäme mich nicht für die drei Jahre, die ich Hartz IV bezog – im Gegenteil, ich bin unserem Staat sehr dankbar. 🙏
Dank Hartz IV konnte ich meinen Traum verwirklichen und die UHLALA Group gründen.
Während meines Studiums beschloss ich, eine Jobmesse für LGBTIQ+ Menschen zu initiieren - die Sticks & Stones. Mit etwas Erspartem und einem mutigen Mitstreiter kündigte ich meinen Job, um mich voll auf das Projekt zu konzentrieren. Doch die Realität schlug hart zu: Kaum ein Unternehmen wollte teilnehmen, und die Besucherzahlen waren enttäuschend. Meine finanziellen Mittel gingen zur Neige, und ich stand kurz davor, wieder bei meinen Eltern einziehen zu müssen.
In dieser schwierigen Zeit beantragte ich Hartz IV. Meine Ansprechpartnerin in München war zunächst skeptisch, unterstützte mich aber schließlich in meinem Vorhaben, als sie sah, wie ernst ich es meinte. Alle drei Monate musste ich nachweisen, welche Fortschritte ich machte. Trotz finanzieller Rückschläge glaubte sie an mich – und ich konnte sie überzeugen, dass das Projekt Zeit brauchte.
2013, bei der dritten Sticks & Stones, schrieb ich zum ersten Mal schwarze Zahlen. Zwar reichte es noch nicht, um Hartz IV komplett aufzugeben, aber die Teilnehmerzahl stieg stetig, und das Hartz IV-Amt in Berlin glaubte weiterhin an mich. Ab der vierten Messe konnte ich mein erstes Gehalt auszahlen – 1.000 Euro im Monat für drei Jahre. Endlich war ich unabhängig von Hartz IV und konnte meine ersten Teammitglieder einstellen.
Fast Forward: 2024. Heute ist die Uhlala Group eine etablierte LGBTIQ+ Organisation in Deutschland. Wir organisieren zahlreiche Projekte wie Proudr, Unicorns in Tech, ALICE und den PRIDE Index. Unser Team besteht aus 20 großartigen Personen, und ich konnte mit meiner besten Freundin Isabelle Hoyer das Netzwerk PANDA für Frauen in Führung gründen. 🐼
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Ich bin unglaublich dankbar für die Unterstützung des deutschen Staates, meiner Eltern, Freunde, meines Teams und meines Netzwerks. Ohne sie hätte ich meine Träume nicht verwirklichen können. Heute gehe ich (fast) jeden Montag mit einem großen Lächeln zur Arbeit, stolz darauf, einen positiven Einfluss auf LGBTIQ+ Menschen im Arbeitsleben zu haben. 😊
Euer dankbarer ehemaliger Hartz IV-Empfänger,
Stuart
PS: Danke an alle, die mich unterstützt haben! 🫶
#LGBTIQ #HartzIV #Startup #Proudr
💛💙 Social Mobility Advocate | Associate Director at EY | Bestselling Author and Keynote Speaker
7 MonateLieber Stuart, du bist ein Vorbild für so viele für so vieles. Danke, dass es dich gibt!
Geschäftsführende Gesellschafterin | Coachin
7 MonateDanke fürs Teilen Stuart Bruce Cameron 🫶 Deine Geschichte zeigt, dass ein einzelner Mensch in einer herausfordernden Phase deines Lebens einen großen Unterschied für deine berufliche Zukunft ausgemacht hat. 💪
Content Creator * Open Data * Muse 2.0 * neugierig *
7 MonateDanke für Deine Geschichte. Da hast Du aber wirklich Glück gehabt mit dem Amt. Meine Erfahrungen sind da ganz anders. Umso schöner, dass es bei Dir so ausgegangen ist. Eure Arbeit ist so wichtig. Danke, dass Du weiter gemacht hast.
Zuhören - Umsetzen - Weiterentwickeln: bewegt bewegen.
7 MonateLieber Stuart Bruce Cameron, danke für Deinen Mut in einer schwierigen Lebensphase und dass Du nicht aufgegeben hast! Für viele Unicorns sind Eure Events berufsentscheidende Angebote, die helfen Inputs, Visionen und Support in der noch immer sehr heteronormativen Arbeitswelt zu finden, und manchmal sind es auch die Impulse von #proudr oder der #SticksandStones die zu neuen Jobs verhelfen. Auch empfinde ich es als extrem wichtig, das vorherrschende und zumeist medial vermittelte Bild, dass das Personal in den Agenturen für Arbeit und bei den Jobcentern gar kein Interesse an der Individuellen Unterstützung für die Jobsuchenden hat, andere Erfahrungen entgegenzusetzen. Auch ich habe viel Unterstützung in einer beruflichen Krise erfahren u bin dankbar für die damaligen Angebote und die Zeit der Neuorientierung, die mich schlussendlich zu meiner jetzigen Arbeitgeberin, #LandBerlin gebracht hat. Eines der dort inzwischen umgesetzten Projekte liegt mir sehr am Herzen, da es die Sichtbarkeit von queeren Personen im beruflichen Alltag und die Arbeitgeber*insensibilität systematisch innerhalb der Organisationsentwicklung unterstützt: die Zertifizierung vom #LandBerlin mit dem #PrideChampionGOLD der UHLALA Group