Von Stereotypen und Schubladen

Wenn das Hobby zum Spießrutenlauf wird

Seitdem ich denken kann, faszinieren mich Autos. Das war mit 5 Jahren so, ist heute so und wird auch morgen noch so sein. Nachdem sich mein bisheriger beruflicher Weg fast komplett im Automotive-Sektor abgespielt hat, begeistere ich mich auch privat für Autos - konkret für Sportwagen. Einige nennen es Hobby, ich nenne es Leidenschaft. Eine Leidenschaft, welche ich auf Alpenpässen, Landstraßen und Rennstrecken lebe und die mir jedes Mal ein Dauergrinsen ins Gesicht zaubert.

Schade nur, dass mein Hobby auch in der heutigen Zeit noch nicht gesellschaftsfähig zu sein scheint:

• Damit an schönen Tagen mal auf die Arbeit fahren: Schlecht, denn das scheint Neider auf den Plan zu rufen und Missgunst bei Kollegen zu schüren.
• Bekannten oder Freunden von Freunden auf Nachfrage davon erzählen: Schlecht, da man häufig als oberflächlicher Proll abgestempelt und in eine Schublade gesteckt wird.
• Bilder von Ausfahrten in Social Media teilen: Schlecht, siehe die ersten beiden Punkte. 

Das kann es nicht sein, oder?

Für mich kommt es in jedem Fall nicht in Frage meine Leidenschaft zu verbergen und das sollten andere Menschen auch nicht – was auch immer sie sich gönnen. In Zeiten, in denen (zu Recht) Diversität, Toleranz und Aufgeschlossenheit auf allen Kanälen zelebriert werden, wird bei so manchem Thema nach wie vor Hardliner-mäßig die alte Schule gelebt.

Wie wäre es stattdessen, wenn wir alle den Versuch starten...

... unser Gegenüber nicht sofort abzustempeln?

... mit Empathie die Motivation zu verstehen?

... unserem Gegenüber zu gönnen, was ihm eine Freude bereitet?

... uns mit Menschen zu freuen anstelle uns von Neid vergiften zu lassen?

Ich bin überzeugt, es ist an der Zeit, Schubladendenken hinter sich zu lassen und ein Umdenken zu starten! Du auch?