Warum BMI im Fußballsport BME-Index heißt und warum Völlerei und Selbstüberschätzung automatisch und unweigerlich zum Niedergang führen!
Wenn der Schatten zu übermächtig ist und auch sonst die Konfektionsgröße nicht mehr passt!

Warum BMI im Fußballsport BME-Index heißt und warum Völlerei und Selbstüberschätzung automatisch und unweigerlich zum Niedergang führen!

Da behaupte noch jemand, der Fußball wäre ein unintelligenter Sport und hätte so garnichts mit der Wirklichkeit und dem wahren Leben zu tun!

Am Beispiel des Traditionsvereins des Fußballoberhauses, der Borussia aus Mönchengladbach, lassen sich die Mechanismen des alltäglichen Lebens, der Wirtschaft und Politik treffend festmachen!

Ein Verein der lange Zeit nur noch von seiner Chronik (5 Deutsche Meisterschaften, 3 Mal gewann der Verein den Deutschen Pokal und 2x gelang der UEFA-Pokalsieg) und guten alten Tradition lebte, erwachte 2011 aus seinem Dornröschenschlaf, drohte doch der 3. Abstieg in die Zweitklassigkeit!

Über ein einhalb Jahrzehnt führte Missmanagement, fehlende sportliche Weitsicht und eine Reihe von Fehlinvestitionen zum Niedergang von Borussia Mönchengladbach, so dass sich zwei Oppositionen gründeten, die die Vereinsführung und ihren damalig sehr umstrittenen sportlichen Manager Max Eberl (der verdiente "Terrier" aus der erfolgreichen Fohlenelf der 70-er, Berti Vogts, behauptete gar, er sei als Sportdirektor verpflichtet worden, als er mit dem Fahrrad zufällig am Stadion vorbei gekommen sei) ordentlich Druck unter dem Kessel machten.

So wurde bis es beinahe zu spät war, an dem damals allseits bekannten "Mißerfolgstrainer" Michael Frontzeck (der bereits zuvor die Vereine Alemannia Aachen und Arminia Bielfeld in den Abgrund führte), festgehalten und selbst der Sportdirektor Max Eberl machte, im, wie er später sagte "jugendlichem Leichtsinn", sein Schicksal vom Verbleib des Trainers abhängig.

Doch da die Mitglieder der Vereinsführung, die gerade erst den Vertrag von Frontzeck um ein weiteres Jahr verlängerte, obwohl er noch eine Saison Gültigkeit besaß, ihre Demission befürchteten, gab sie sich dem Druck der Öffentlichkeit hin und installierte darauf hin den Schweizer Lucien Favre als neuen Coach.

Die weitere Geschichte wird jedem Fan und neutralem Fußballliebhaber vertraut sein.

Nach der erfolgreichen Aufholjagd, die in einem nicht mehr für möglichen gehaltenen Klassenerhalt durch eine dramatische Relegation gegen den Zweitliga-Dritten VFL Bochum im Frühsommer 2011 mündete, folgte eine viereinhalb Jahre lang andauernde Erfolgsstory, die in der Bundesliga ihresgleichen sucht!

Platz 4 und die damit verbundene Teilnahme an der Relegation für die Gruppenphase der UEFA-Championsleague in der Folgesaison (Borussia scheiterte knapp an Dynamo Kiew). Die zweimalige Teilnahme an der UEFA-Euroleague, der Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale gegen den FC Bayern München und als unbestreitbarer Höhepunkt der direkte Einzug in die Championsleague als Tabellendritter in der Saison 2014/15.

Trainer Lucien Favre ist ohne Zweifel uneingeschränkter "Vater des Erfolgs". Ihm hat es Borussia Mönchengladbach in erster Linie zu verdanken, dass der Verein 2011 nicht in die Versenkung verschwand. Dank der attraktiven und intelligenten Spielweise unter dem Schweizer, wurde der Verein vom Niederrhein von seinen eigenen Fans, aber auch von Liebhabern einer schönen Spielweise, "Borussia Barcelona" getauft.

Trotz des von Saison zu Saison ständigen Wegfalls von Leistungsträgern (Reus, Dante, Neustädter, Kruse, Kramer) verstand es der Erfolgscoach, immer wieder, eine schlagkräftige Truppe und ein Kollektiv zu formen.

Dies ist um so mehr zu würdigen, wenn man bedenkt, dass ihm dies mit Kaderzusammenstellungen gelang, die größtenteils (bis auf wenige herausstechende Ausnahmen) von der Qualität her mit durchschnittlich leistungsstarken Spielern und allenfalls Perspektivspielern besetzt waren.

Seine Akribie im Training, Spielabläufe bis ins kleinste einzustudieren, und die Fähigkeit, Spieler zu fördern und zu verbessern waren die Formel seines Erfolgsrezeptes. Er verstand es, die Qualitäten (aber auch Defizite!) der einzelnen Spieler so einzubinden, dass sie dem Gesamterfolg des Teams, und damit auch des Vereines zugute kamen.

Dass er im letzten Jahr nach fünf enttäuschenden Auftritten seines Teams und erschreckenden Niederlagen in der Liga, sowie einer katastrophalen Leistung beim FC Sevilla verzweifelt das Handtuch warf, dürfte jedem einleuchten. Zumal von Ottmar Hitzfeld und Favre nahestehenden Personen zu verlauten war, dass der Schweizer vom Verein und Sportdirektor Max Eberl nicht die notwendige Unterstützung bei den Neuverpflichtungen und Kaderplanung erhielt. Er fühlte sich vom Verein (der im Rausch des Erfolges scheinbar völlig das Maß zu verlieren begann!) und den pomadig auftretenden Spielern im Stich gelassen!

Wie konnte es sein, dass nach dem abermaligen Verkauf zweier Leistungsträger wie Kramer und Kruse und den zu erwartenden Ausfall der Stammeninverteidigung (Stranzl's laborierte nach wie vor an seiner Verletzung, die er sich gegen Ende der Vorsaison einhandelte; Dominguez war aufgrund seiner ständigen Rückenschmerzen ein ständiger Wackelkandidat!), nur halbherzig in den Kader investiert wurde?

Und warum wurde mit Drmic abermalig ein Stoßstürmer (und das auch noch für eine Unsumme von 10 Millionen Euro) verpflichtet, nachdem Favre nach der Verpflichtung von de Jong zwei Jahre zuvor, deutlich zu verstehen gab, dass diese Art von Spielern nicht in sein System hineinpassen würden?

Dass es in der letzten Saion doch noch zum vierten Platz und der abermaligen Qualifikation für die Championsleague reichte, ist vorallem der akribischen Arbeit und dem Einbläuen von Spielabläufen von Lucien Favre in seiner viereinhalb-jährigen Tätigkeit der Borussia zu verdanken. Und viel weniger, wie jedoch gebetsmühlenartig vom Verein, Manager Eberl und vielen leichtgläubigen und unkritischen Fans immer wieder behauptet, dem aus der U23 übernommenen Trainer André Schubert.

Vielmehr ist nach der Aussage des damaligen Kapitäns Martin Stranzl, davon auszugehen, dass den Spielern die akribische und wie der Österreicher im Championsleague-Magazin von Sky Sport HD äußerte, teilweise "nervige und penetrante Art", des Trainers störte. Sie waren letztendlich davon überzeugt, nicht mehr alles auf dem Platz geben zu müssen, auch wenn sie damit billigend die Demission des Schweizers mit verursachen würden. Was dann ja auch wenig später auf dramatische Weise geschah!

Somit spielte die Mannschaft wie von den Fesseln von Lucien Favre befreit, mit einer neuen Leichtigkeit auf, die 6 Siege nacheinander zur Folge hatte. Doch dass die spielerische und auch auf Taktik bezogene Substanz fehlte, wurde schon in den zumeist hilflos wirkenden Auswärtsauftritten in der Rückrunde der letzten Saison offenbart! Gerade im Hinblick auf das Gesamtabwehrverhalten des Teams und der mangelnden Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen!

Die jetzige Handschrift des Trainers Schubert ist ein Ungleichgewicht zwischen zum Teil schön anzusehenden "Favre-Angriffsfußball" und einer auffallend klaffenden Lücke zwischen Abwehr, Mittelfeld und Angriff. Das "Schubert-Defensivchaos", ohne rechte Zuordnung, fehlende Bindungen zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen und erhebliche Schwächen in der Rückwärtsbewegung, sorgt dafür, dass die Mängel und Versäumnisse der vergangenen Saison jetzt richtig und schonungslos zum Tragen kommen!

Doch das Dilemma ist unübersehbar! Die Vereinsführung um Sportdirektor Max Eberl hat (wohl wieder im Rausch des Erfolges der Vorsaison), die Wirklichkeit eines sukszessiven Abwärtstrends der Mannschaft in jeglicher Grundordnung, nicht wahr haben wollen. Wieder einmal hat sie sich selbst in (unnötige) Bedrängnis laviert, indem sie den Vertrag mit Schubert, trotz aller Warnsignale und keinen Grund für eines vorschnelles Handeln, um zwei Jahre verlängert hat.

Somit ist der Body-Maß-Index (BMI) nicht nur im Fall des Sportdirektors Max Eberl (der zudem noch in einem Anzug gesteckt wird, der sogar nicht zu ihm passt - die Nachfolge der vakanten Sportdirektorposition beim FC Bayern zu besetzen) ein Hinweis völliger Fehlentwicklungen bei einem Traditionsverein, der auf gutem Wege zu sein schien, sondern auch der "BME-Index" einer völlig überforderten Vereinsführung um Rainer Bonhof, Hans Meyer und Max Eberl.

Ach, wie schön waren doch die Zeiten, wird sich mancher Borussen-Fan denken!

Doch leider grüßt bei Borussia Mönchengladbach getreut des Kinohits von Bill Murray wieder einmal "täglich das Murmeltier"!



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