Warum ich mir von einem Verputzer nicht das Dach decken lasse
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Warum ich mir von einem Verputzer nicht das Dach decken lasse

Ob im Bussinessbereich, in der Beratung oder im Coaching: psychologische Themen findet man überall. Der Trend ist für mich absolut nachvollziehbar. Ich bin Psychologin geworden weil Menschen sehr interessant sind. Ich wollte einfach undbedingt wissen, was Menschen warum tun. Was treibt sie an? Wie unterschiedlich sind Menschen wirklich? Wie kann man Weiterentwicklung fördern? Menschen sind komplex und divers und es wird einfach nie langweilig.

Deshalb verstehe ich auch, warum sich immer mehr Menschen dazu entschließen über psychologische Themen und Erkenntnisse zu schreiben. Wir sind schließlich alle Menschen und haben unsere Erfahrungen gemacht.

Content Marketing ist eine tolle Sache und ich verstehe, dass man nicht zu verkopft sein darf, wenn man regelmäßig posten will. Die Freude ist groß, für alle Beteiligten, wenn jemand interessante Inhalte liefert und einen konstanten Output hat. Ich teile die Vision einer digitalen Lernumgebung, die es möglich macht, in kurzer Zeit und auf sehr unterhaltsame Art und Weise zu lernen. Wenn jedoch die Fachlichkeit in den Hintergrund gerät, entsteht immer mehr Verwirrung und wir können uns nicht mehr orientieren.

Ich kenne einen Handwerker der ist unglaublich fit. Er ist zwar Maler- und Verputzer, hat aber auch schon viele andere handwerklichen Dinge gemacht. Dieser Mann braucht weder personal branding noch social media marketing, er ist einfach so gut in dem was er tut, dass sein Telefon nie still steht. Er leistet wahnsinnig gute Arbeit und hinterlässt nach seinen Baustellen ausschließlich große Zufriedenheit. Er hat eine weitere besondere Eigenschaft, die ihn auszeichnet: er weiß, was er nicht kann. Innerhalb von Sekundenbruchteilen kann er entscheiden. Ein Blick genügt und er sagt vielleicht etwas wie "Das kann ich nicht machen. Aber da kenn ich den X, den kann ich mal anrufen, ob er Zeit hat." Wenn der mein Dach decken würde, würde das Ergebnis sicher gar nicht so schlecht ausfallen. Er würde es aber nicht machen. Denn er weiß genau was er kann und was er nicht kann.

Zugegeben, im Handwerk ist das vielleicht einfacher, weil das Ergebnis direkt sichbar ist, aber wie können wir dafür sorgen, dass eine Lernumgebung wie LinkedIn fachlich anspruchsvoll bleibt?

Ich würde mir wünschen, dass mehr Fachleute fehlerhafte Artikel kommentieren und so die Dikussion anregen.

Außerdem möchte ich gerne allen die über psychologische Forschung berichten und keine Aubildung in die Richtung gemacht haben, nahelegen mal an einen Kurs über Quantitative Methoden teilzunehmen. Da wird vieles klar. Ich persönlich nutze intensiv LinkedIn Learning. Das macht Spaß und man kann in kuzer Zeit, tiefe Einblicke gewinnen.

Danke LinkedIn!



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