Warum ich nach meinem ersten Exit ein scheiß Gefühl hatte 💡
Ansichten eines Achtfachgründers # 1

Warum ich nach meinem ersten Exit ein scheiß Gefühl hatte 💡

In der Mitte des Konferenztisches lag für jeden ein brauner Umschlag.

Zusammen mit sieben anderen Managern, die am Exit beteiligt waren, war ich vorher in einen verglasten Konferenzraum geführt worden. 

Jeder öffnete seinen Umschlag, auf dem Papier ein hübsches Sümmchen. 

„Wie sieht’s aus, wollt ihr das machen?“ 

Klar wollten wir das!

Beim Verlassen des Raumes drehte sich einer der Verhandler um: 

„Ach ja, eine Sache noch: Der neue Eigentümer möchte, dass ihr ein Drittel der Belegschaft feuert.“

Wie bitte??!

Ich war damals 35 und zum ersten Mal in so einer Situation. Und ehrlich gesagt: Ich war überfordert. 

Auf den Deal habe ich mich eingelassen. Aber das Ganze hinterließ einen sehr schalen Nachgeschmack. 

Ich habe mich extrem schwergetan damit, dass die Leute, die die Firma zusammen mit uns aufgebaut haben, nicht nur kein Geld kriegen, sondern auch noch rausgeschmissen werden sollten. 

Lange beschäftigte mich der Gedanke: „Wie kannst du sichergehen, dass dir sowas nicht nochmal im Leben passiert?“

Während eines Spaziergangs ist es mir plötzlich aufgegangen: 

Ich kann die Menschen nicht davor schützen, was irgendwann in der Zukunft passiert. Weil ich die Zukunft nicht kontrollieren kann. 

Aber was ich sehr wohl kann, ist „To give back before“. 

Deswegen versuchen wir die Unternehmenskultur bei Kontist so zu gestalten, dass unsere Kolleginnen etwas für sich mitnehmen können, was nicht unmittelbar mit dem finanziellen Erfolg der Firma zu tun hat. Sondern mit ihrem ganz persönlichen Erfolg. 

Ihre Zeit bei uns soll sich für sie immer wie ein Gewinn anfühlen. 

Das ist meine Motivation. 

Ich setze mich dafür ein, dass unsere Kollegen in der Zeit mit uns ihren Marktwert steigern, ihre Kompetenzen erweitern, ein belastbares Netzwerk knüpfen und eine gute Zeit in einem wertschätzenden Umfeld verbringen.

Durch die Ungerechtigkeit, die damals passiert ist, ist mir klar geworden, dass ich so nicht mit Menschen umgehen möchte. Und dass ich die Möglichkeit habe, das hier und heute sicherzustellen.

Natürlich kann ich nicht verhindern, dass in der Zukunft Mitarbeiter kündigen oder gekündigt werden. 

Aber ich kann der „Hire & Fire & Kohle um jeden Preis“-Kultur in der Startup-Welt etwas entgegensetzen.

Sollte ich in fünf oder zehn Jahren ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über den Weg laufen, dann bin auch ich froh, wenn auf meinem Konto ein paar Nullen mehr vor dem Komma stehen – alles andere wäre gelogen. 

Aber vor allem wünsche ich mir, dass die Leute zu mir sagen: „Kontist, das war wirklich die beste Firma, für die ich je gearbeitet habe. Das hat mir richtig was gebracht.“

Wie seht ihr das? Was wäre für alle ein guter Deal? 💬

++++++

Wenn ihr mehr darüber erfahren möchtet, wie wir bei Kontist arbeiten, freue ich mich, wenn ihr uns besuchen kommt – hier auf LinkedIn oder direkt auf unserer Webseite

👉 Kurz zu mir

Mein erstes Unternehmen war eine Bar in Berlin, dazwischen habe ich sechs Firmen in Spanien, Dänemark, Frankreich und Belgien mitgegründet, und bin mit meinem achten Unternehmen Kontist nach Berlin zurückgekehrt. Als Seriengründer, Vater von vier Töchtern und Mensch mit chronischem Veränderungsdrang habe ich viel erlebt, weswegen ich meine Eindrücke und Erfahrungen in den „Ansichten eines Achtfachgründers“ (oder „Verzweiflung eines Vierfachvaters“?) teile. 

Feedback ausdrücklich erwünscht!


Dalia Hashem Attia

WE help INTERNATIONAL patients/clients find their way! in EGYPT,Health Economist , with educational higher degree focus on health care Management , health economics, financing universl health coverage

1 Jahr

Hello,Plantener thanks for sharing! I would like to ask for your feedback to promote our page/agency/medical facilitator , the-circle-care-for-medical-and-second-opinion-services, in the hopes of giving any international patients the equality they deserve while getting best treatment and fair quotations in Egypt. We also offer personalized consultation before treatment, get well informed and different choices , at anytime, www.thecirclecare.com , we're always here to listen to your concerns and provide options for the best course of action. Let our Case Manager take the hassle out of managing your medical treatment. Get the help you need, with a friendly hand.

Stefan Becker

Founder | Strategic Advisor | Devil Investor | Chairman

3 Jahre

Unternehmer zu sein heisst mehr Fehler als andere zu machen und dafür die Konsequenzen zu tragen #changeyourgame

Constantin Schmutzler

💚 Connecting Innovators for a better Tomorrow // HAUS-Meister 🏠 // Gründer*innen kommen zu mir, um zu beichten 🎙🦓

3 Jahre

Komm doch mal bei Beichten eines Zebras vorbei. 🎙🦓😊

Björn Brand

SEO Consultant für B2B Dienstleister | Mehr Leads durch bessere Google Rankings & SEO Traffic | Freelancer

3 Jahre

Interessante Story und ein gutes Learning! Ich glaube die meisten Menschen, die sich dazu entscheiden in Startups zu arbeiten geht es vorrangig auch um andere Werte, als ums Geld & die Jobsicherheit. Bei mir z.B. stehen das Lernen, die persönliche Weiterentwicklung, Verantwortung, schnelle Entscheidungen und eine lockere & positive Firmenkultur (Wollen wir nicht alle mit Menschen zusammenarbeiten, die wir mögen und die Möglichkeit haben, authentisch am Arbeitsplatz zu sein?) im Vordergrund.

Tangerine Kugelmann

Sprich mit mir über #SaaStainability!

3 Jahre

Das ist exakt der Grund, warum wir daran arbeiten, dass die Firma im selbst Eigentum liegt.

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