Warum sich Apple Music einstweilen Spotify geschlagen geben muss – in einem Chart
Apple zeigt aktuell wenig Ambitionen, den mit 130 Millionen Nutzern mehr als doppelt so großen Rivalen Spotify im Musik-Streaming einzuholen.
Anfang Juli 2015, also vor etwas mehr als fünf Jahren, hat die iPhone-Company den eigenen Musikstream-Dienst Apple Music gestartet – eine klare Kampfansage gegen den bereits im Oktober 2008 gestarteten Platzhirschen Spotify aus Schweden.
Zwischenzeitlich sah es tatsächlich so aus, als könnte Apple Music Boden auf den europäischen Rivalen gutmachen: Im April 2019 berichtete das „Wall Street Journal“, der Apple-Dienst habe zumindest im Heimatmarkt USA mit 28 Millionen Nutzern den Rivalen Spotify mit 26 Millionen Usern überholt.
Seitdem ist’s freilich ruhig um Apple Music geworden: Die letzte Meldung auf 60 Millionen weltweite Abonnenten datiert auf Juni 2019 – seitdem ist Funkstille. Ganz anders dagegen Spotify: Die Schweden vermeldeten erst Ende April bei der Vorlage der Zahlen fürs erste Quartal 130 Millionen zahlende Kunden:
Quelle: LightShed
Anders ausgedrückt: Spotify konnte Apple Music nicht nur auf Distanz halten, sondern der Abstand ist zuletzt mutmaßlich sogar noch gewachsen. Und Apple zeigt aktuell keine Ambitionen, den Rückstand mit innovativen Aktionen, speziellen Inhalten oder neuen Tarifen noch aufholen zu wollen.
Ein Marktsegment, bei dem sich Apple mit dem unrühmlichen Silberpodestplatz zufrieden gibt? Beim Musik-Streaming scheint’s jedenfalls so zu sein. Ungewöhnlich auch deshalb, weil Apple auf vielen anderen Gebieten sein Service- und Inhaltegeschäft sonst besonders pusht und ausbaut.
[Quelle: Kroker's Look @ IT]
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Spotify, einfach weil wir hier nur wenige Apple-Produkte haben.