Weißt du eigentlich wer dich am besten unterstützen kann?
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Weißt du eigentlich wer dich am besten unterstützen kann?

Du weißt eigentlich gar nicht, was Coaches oder Coachings sind und den feinen Unterschied von Mentor und Berater?

Das, was die meisten für Coaching halten, ist eigentlich weit davon gefehlt.

Ein Coach zeigt dir nicht, wie du in X Tagen reich wirst oder eine körperliche Fitness nach Schema „F“ aufbaust. Ein Coach bringt dir auch nicht bei, wie du eine bessere Führungskraft wirst oder mehr Erfolg beim Flirten hast.

Das alles ist weit weg vom eigentlichen Coaching. Hierbei handelt es sich um Berater, Trainer oder allerhöchstens Mentoren. Und das ist auch okay so, aber man sollte sich nicht Coach nennen.

Was Coaching nicht ist!

Coaching-Parasiten mit Schneeballsystem: Wenn jemand dir erzählt, dass er dir ein System zeigt mit dem du in einem Monat sechsstelligen Umsatz machst, ist das nicht nur kein Coaching, sondern höchstwahrscheinlich auch eine miese Betrugsmasche. Diese Blutsauger geben sich erfolgreich. Schall und Rauch ist ihre Meisterschaft. Damit nutzen sie die Naivität und Kurzsichtigkeit vieler unserer Mitmenschen aus. Von Coaching oder anderen wertschaffenden Beratungsformen fehlt hier jede Form.

Fitnessstudio Mitarbeiter bzw. „Personal-Coaches“ 

Wenn du übergewichtig oder schlaksig bist und entweder abnehmen oder Muskel aufbauen willst und dir dafür einen „Personal Coach“ bestellst, ist das kein Coaching. Es ist nun mal Training.

Der Trainer hat ein standardisiertes Wissen und Programm, welches er an deine Bedürfnisse anpasst. Die Individualität ist beim Training sehr niedrig. Nach einer kurzen Zielabsprache, á la „Ich würde gerne Muskeln aufbauen“, weiß der Trainer, welches Programm für dich geeignet ist und an welchen Stellschrauben du zu drehen hast, um deine Ziele zu erreichen. Deinen Körper in Form zu bringen, liegt dann bei dir. Dein Einsatz - dein Erfolg.


Gurus und Esoterik-Fanatiker: Auch alle Schamanen, Räucherstäbchenschwinger, Schwitzhüttentrommler, Edelsteinsammler oder Pendelschwinger, Kartenleger usw. sind keine Coaches. Solche Programme können funktionieren, beispielsweise aus der Macht der Gedanken heraus. Soll so sein und finde ich auch gut, wenn man jemanden damit unterstützen kann. Wer dran glaubt, dem hilfts. Mentaltraining ist auch nun mal mit Training verbunden -Techniken anwenden im Sinne von "Wiederholungen" = "Training"

Tatsache ist: Wirklich jeder nennt sich im Moment Coach. Innerhalb dieses Coaching-Chaos im Markt fehlt eigentlich nur noch, dass Steuerberater anfangen sich „Tax-Coaches“ zu nennen. Aber es ist und bleibt, was es ist: Eine Beratung. Standardisiertes Wissen mit geringem Anteil an der Lösungserstellung. Also nie und nimmer echtes Coaching. Auch wenn mal sich mal in den Jobanzeigen umsieht - da werden schon "Koch- Coaches" gesucht.

Manager und Gewinner usw.:  Was ist mit dem pensionierten hochkarätigen Manager, dem Olympia-Gold-Gewinner im Stabhochsprung oder der irre Typ, der zum 17. Mal einen Ironman durchgezogen hat? Alle haben meine absolute Hochachtung für Ihrer Leistung!

Sind das Coaches?

Viele Menschen würden sich diese Gewinner doch als Coaches wünschen. Falsch! Erstens sind diese Champions in den meisten Fällen keine Coaches, sie sind Mentoren. Zweitens willst du sie auch nicht als „Coach“, du willst sie als deinen Mentor.

Gerade weil sie Erfahrungswerte, Kenntnisse und ein besonderes Mindset haben, willst du nicht von ihnen gecoacht gecoacht werden sondern sie als Mentor an deiner Seite.

Erfahrung und Wissen weitergeben.


Mentoring ist manchmal besser als Coaching, ja oder nein?

Ein Mentor ist laut Definition eine erfahrene Person, die ihr fachliches Wissen und ihre Erfahrungen an eine unerfahrene Person (Mentee) weitergibt. Ein Mentoring setzt dabei bei ganz anderen Baustellen an als ein Coaching. Im Mentoring geht es darum gezielt vom Input des Mentors zu profitieren. Was hat er getan, um beim Bogenschießen Gold zu gewinnen? Wie schaute sein Training aus? Wie war sein Mindset gestrickt?

Diese Fragen werden dir durch deinen Mentor beantwortet. Sie helfen dir jedoch nur in dem konkreten Fall weiter, wenn du auf einen ähnlichen Erfolg aus bist, wie der Mentor ihn erreichte. Du siehst, es liegt dicht an der Beratung.

Denn im Mentoring geht es nicht um dich. Was meine ich damit?

Anders als im Coaching geht es nicht um dein individuelles System, deine eigene innere Weisheit. Es geht nicht darum für dich maßgeschneiderte Lösungen zu finden. Es geht im Mentoring um die Erfahrungen und die Person des Mentors. Die zentrale Frage ist hier: „Wie hat er das geschafft und was kann ich daraus für mich mitnehmen?"

Das macht Mentoring so selten und wertvoll. Der Top-Manager ist als Mentor nur für jemanden interessant, der ebenfalls Top-Manager ist oder werden will. Er kann aus seinen sehr spezifischen Erfahrungen und Ratschlägen profitieren und sie nahezu unverändert anwenden. Das heißt aber auch einen passendend Mentor ist sehr schwierig zu finden. Das Risiko ist hier außerdem, einen falschen Mentor gefunden zu haben und dadurch einen Stil zu entwickeln, der nicht zur eigenen Person passt. Also kann Nachahmung die Folge sein.


Was ist denn Coaching jetzt?

Im Coaching geht es um dich höchstpersönlich. Der Coach hält sich mit seiner Persönlichkeit, Meinungen und Erfahrungswerten so gut wie möglich zurück. Er ist dafür da, deine Person, Aussagen und Triggerpunkte zu spiegeln. Er fördert mit gezielten Fragen an dich, deine Reflexion und lässt dich bestimmte Dinge, wie beispielsweise Beziehungen oder vorgefallene Situationen, klarer sehen.

Ein Coach ist dafür da dir deine eigene Weisheit zu entlocken. Das geschieht, indem er dir dein Thema im Gespräch offenlegt, sodass du nun Dinge erkennst, die vorher vor dir versteckt waren. Ein Coach ist quasi der Lichtpunkt auf einem dunklen Weg. Also zum einen ist die Individualität der Lösung im Coaching sehr hoch und gleichzeitig liegt es an dir, die Lösung zu erarbeiten. Der Coach wird sich zurückhalten, um seine Persönlichkeit und Erfahrungswerte nicht über dich herüber zu „stülpen“.

Ein Coaching ist also dann sinnvoll, wenn du ein individuelles Thema hast.


Ein Mentor kann dir hier mit seinen Erfahrungen nur bedingt weiterhelfen. Was für ihn funktioniert hat, muss nicht auch für dich funktionieren. Gerade bei höchst emotionalen Themen, deiner Partnerschaft, die Beziehung, Zielen zu deinem Team und inneren Team, deine Leidenschaft etc., ist ein Coaching sinnvoller als ein Mentoring.

Hier muss das individuelle System ergründet werden, um eine individuelle Lösung für dich zu finden. Und das kann nur ein guter Coach. Auch nur zuhören wäre etwas zu wenig.

Das heißt, vordergründig im Coaching ist das Coaching-Handwerk. Also die Kunst und das Verständnis, dich zu deiner eigenen Lösung zu führen. Hinzu kommt jedoch auch hier die persönliche Erfahrung des Coaches. Ein Coach, der dieselbe Erfahrung bereits sammelte, welcher du im Moment begegnest, sieht wo dein Weg der Erkenntnis vielleicht enden könnte. Natürlich sollte der Coach wissen, wovon du sprichst. Die Qualität seines Coachings bestimmt sich auch aus seinen Erfahrungswerten in dem Bereich, in dem er dich coacht.


Das heißt oft verschwimmt Mentoring, Beratung und Coaching. Doch bleiben sie verschiedene Lösungsansätze und Beratungsformen. Für deinen Erfolg ist es wichtig zu wissen, welche Lösung dein Thema erfordert und natürlich ob es für deinen Stil auch den passenden Mentor gibt, sonst bist eine Kopie.

Weißt du jetzt wer oder was dich auf deinen Weg besser unterstützen könnte?

PS: Dieser Artikel beruht aus meiner Sicht und sollte ein wenig Durchsicht in die feinen - nah beieinanderliegenden, aber doch Unterschiede, in die verschiedenen Dienstleistungen von Beratung-Training-Coaching-Mentoring bringen.

 

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