Weil es so schön hell ist... ?
Wir müssen schon suchen, wo wir etwas verloren haben (Bild: Stocksnap/Pixabay)

Weil es so schön hell ist... ?

Angesichts der Situation, in der sich die Messewirtschaft derzeit weltweit befindet, ist mir jüngst ein schon ziemlich alter Witz wieder eingefallen. Er geht so:

Ein Betrunkener kriecht am späten Abend auf allen Vieren unter einer Straßenlaterne herum. Ein Passant spricht ihn an, ob alles in Ordnung sei mit ihm. Der Betrunkene erwidert, dass er nur seine Schlüssel suche. Der Passant bietet seine Hilfe an und fragt, wo er die Schlüssel denn verloren hätte. Der Betrunkene deutet auf ein entferntes Gebüsch. Auf die Frage, warum er denn dann nicht dort suche, antwortet der Betrunkene: Weil es hier so schön hell ist.

Auf ganz ähnliche Weise versuchen derzeit viele Fachleute einzuordnen, wohin die Reise in Sachen (hybrider) Messen wohl gehen wird: Die Eifrigen setzen auf das Virtual-Reality-Pferd und versuchen einfach, die physische Welt zu digitalisieren. Die Trotzigen warten sehnsüchtig auf die Rückkehr der alten Zeiten. Die Ungestümen würden Messen am liebsten ganz über Bord werfen. Die Sorgfältigen machen sich erstmal an eine Definition von "hybrid". Was sie alle eint: Sie suchen nur dort, wo es hell ist.

Wir von agendum stattdessen haben uns dort auf die Suche gemacht, wo Messen etwas verloren haben. Was? Den Anschluss ans restliche Marketing. Getragen von einer unglaublichen Erfolgsgeschichte haben sich Messen immer weiter abgekapselt, ja überhöht, und sind dabei den Möglichkeiten der Digitalisierung regelrecht ausgewichen. In der Zwischenzeit haben sich die Budgets vieler Marketingtreibender neue Wege gesucht. Zuletzt beschleunigt von einer Pandemie, die ihnen gar keine Wahl mehr gelassen hat. Dabei konnten sie unzählige Alternativen ausprobieren und viele gute Erfahrungen machen.

Eine Rückkehr der Messen auf ihr goldenes Podest erscheint uns vor diesem Hintergrund mehr als fraglich. Deshalb haben wir uns der Sache aus dem Mainstream-Marketing heraus genähert und einen alternativen Ansatz entwickelt. Der Arbeitstitel lautet »Serve the Community (STC): touchpoint-basiertes Ecosystem«. Aber Vorsicht: Es könnte sein, dass Messen dabei nicht mehr die gleiche herausragende Rolle spielen wir früher. Dafür haben sie aber eine Zukunft. Und was für eine!

Noch rücken wir damit allerdings nicht raus. Denn nur weil man selbst etwas überzeugend findet, heißt das ja noch lange nicht, dass es andere ebenfalls überzeugt. Zwei Sparrings-Partner haben wir schon, würden uns aber über ein paar mehr sehr freuen. Wer Lust darauf hat und sich durch Neugierde, Offenheit, Tatkraft und Experimentierfreude auszeichnet, der darf sich gerne bei uns melden. Für alle anderen gilt: Watch this space!

Matthias Baldinger

🔹 CEO @Conteo I Wir machen aus Content ein Geschäftsmodell für Messen.

3 Jahre

Hallo Oliver, klingt sehr spannend. Wenn ich deine Ankündigung richtig interpretiere, sehen wir die Zukunft sehr ähnlich. Mit Conteo entwickeln wir eine Plattform-Technologie, die es Messeveranstaltern ermöglicht die Online-Touchpoints zwischen ihren Ausstellern und Besucher aktiv zu gestalten (und zu monetarisieren). Falls wir irgendwie in euer Projekt involviert werden können, dann lass es mich wissen.

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