Wenn der Wecker morgens klingelt

Wenn der Wecker morgens klingelt

Es gibt Menschen, die morgens ohne Wecker wach werden – nein, nicht weil es schon so spät ist, oder sie vor Sorgen nicht mehr schlafen können, sondern weil sie ausgeruht und voller kreativer positiver Unruhe nicht erwarten können, den neuen Tag zu starten. Unabhängig davon, ob Sie zu dieser Gruppe gehören oder nicht, nehmen wir das Bild des morgens klingelnden Weckers als Start für einen neuen Tag. Was passiert, wenn der Wecker klingelt? Sind Sie gespannt darauf, was der Tag bringen wird oder denken Sie, zum Beispiel am Montagmorgen: „Wow, endlich, nur noch fünf Tage bis zum Wochenende“? Freuen Sie sich auf das, was kommt oder haben Sie zu viele leidige Aufgaben, derer Sie meinen sich annehmen zu müssen?

Haben Sie spannende Projekte am Start, oder werden Sie vom Tagesgeschäft so gebunden, dass Sie sich mit Neuem gar nicht in der gebotenen Tiefe beschäftigen können? Sind Sie gespannt darauf, Ihre mit „höchster Priorität“ versehenen Themen wesentlich weiterzubringen, oder wissen Sie bereits, dass das wieder einmal nichts wird, weil andere Themen mit „höchster Priorität“ Ihre eigentlichen Vorhaben torpedieren werden? Sind Sie der Auffassung, dass die Woche viel zu kurz ist – nein, nicht wegen der vielen entbehrlichen Themen, denen Sie sich vermeintlich widmen müssen, sondern wegen der Freude, die Sie daran hätten, noch weiter an „Ihren“ Themen arbeiten zu können, aber es ist am Freitagabend schon wieder Wochenende? Vergeht die Zeit im positivsten Sinne wie im Fluge? Und wie geht’s Ihnen am Abend? Sind Sie positiv ausgepowert oder eher ausgelaugt? Blicken Sie auf spannende Gespräche zurück, oder denken Sie insgeheim: „Mensch, ich habe mich wieder mit zu vielen Energiedieben beschäftigt?“

Ich beschäftige mich mit dem Thema „Selbstmanagement“ seit mehr als 30 Jahren, habe viele Jahre Selbstmanagement – ich hätte es gern „Selbstführung“ genannt – gelehrt und mit meinen Studentinnen und Studenten tolle Dinge besprochen. Es würde viel zu weit führen, alle wichtigen Punkte hier zu nennen, auf die es ankommt, um freudig und positiv geladen durch die Welt zu gehen und sich in erster Linie um die wichtigen, statt dauernd nur um die dringenden Themen zu kümmern. Acht mir wichtig erscheinende Dinge möchte ich Ihnen mitgeben:

  • Wir entscheiden morgens, beim Wachwerden, zu einem großen Teil über den Tagesverlauf. Abends entscheiden wir, wie wir schlafen werden.
  • Es gibt nur ein Thema von „höchster Priorität“. „Höchst“ ist ein Superlativ.
  • Nur mit Zielen finden wir eine Richtung, nur mit einer klaren Vision können wir die richtigen Ziele wählen.
  • Drei Ziele zur gleichen Zeit sind koordinierbar, darüber hinaus wird es schwierig, weit darüber hinaus wird es unglaubwürdig.
  • Es gibt keine Work-Life-Balance. Es gibt nur „Life Balance“. „Work“ ist Teil von „Life“.
  • Zu 100 Prozent verplante Tage laufen regelhaft aus dem Ruder. Wenn wir volle Verplanung zulassen, müssen wir die Konsequenz tragen.
  • Wer sich selbst nicht führen kann, kann und soll andere auch nicht führen.
  • Verbindlichkeit beginnt bei uns selbst und Motivation ist eine Entscheidung

Vor allem auch für Sie als Unternehmenslenker ist Selbstführung wichtig – und komplex, denn hier spielen eine Vielzahl additiver Faktoren eine Rolle – daher nehmen Sie für heute noch eines mit: Ihr Eigenantrieb, Ihre Motivation, Ihre Begeisterung, Ihre Fähigkeit, zu inspirieren ist erstens im positivsten Sinne ansteckend und zweitens ein wesentlicher Bestandteil des gegenwärtigen und zukünftigen Erfolgs Ihres Unternehmens. Dafür müssen Sie gelernt haben, sich selbst zu führen. Sie entscheiden, beim nächsten Weckerklingeln.

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