Whack a mole

Whack a mole

Da gab es auf dem Jahrmarkt doch diese Kästen, aus denen Köpfe zufällig nach oben schnellten. Man hatte einen Hammer in der Hand und musste ganz schnell reagieren und die auftauchenden Köpfe treffen. Was nicht ganz einfach war, da sie sofort wieder verschwunden waren. Spielerisch sollten es Maulwürfe sein, die mal eben aus dem Boden auftauchten und die man im Augenblick des Erscheinens abklatschen musste. Aufmerksamkeit war gefragt und Reaktionsgeschwindigkeit.

Die moderne Form dieses Spiels funktioniert so, dass in der linken unteren Ecke des Computerbildschirms ein Hinweisfenster erscheint. Hat man sich gerade noch auf eine Exceltabelle in der Bildmitte konzentriert oder ein Dokument links gelesen, muss der Blick jetzt ganz schnell zum dem Popup wandern. Doch schon ist es weg, wie ein Maulwurf wieder in der Taskleiste verschwunden.

Was war das eben? Der Hinweis auf eine E-Mail? Ein Blick in den Posteingang: Fehlanzeige. Oder war es die andere Mailbox? Nein, da ist auch kein neues Schreiben eingelaufen. Also, dann muss es Microsoft Teams sein, aber handelt es sich um eine Chatnachricht, einen neuen Beitrag in einem der vielen Kanäle oder eine Erwähnung? Grübeln hilft nichts, der Maulwurf ist verschwunden, fast könnte man sich jetzt etwas frustriert wieder der unterbrochenen Arbeit widmen, käme da nicht schon wieder ein neuer Maulwurf. Diesmal habe ich ihn gesehen, es war der Hinweis auf eine Aktualisierung, die konnte man ja gar nicht in den Kollaborationskanälen sehen.

Wie gerne stände ich jetzt auf dem Jahrmarkt, je nach Jahreszeit ein Bier oder einen Glühwein im Bauch und einen Hammer in der Hand, um dem auftauchenden Maulwurf zwar nicht mit steigender Geschwindigkeit aber mit zunehmend aggressiver Grundhaltung einen kräftigen Hieb zu verpassen. Stattdessen streichle ich liebevoll meine Maus und verschiebe die Computer-gestützte Maulwurfjagd auf die Mittagspause.

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