Wider da, wider da, wider da: Rapper Larry F alias Fotograf Lars Badertscher. Demnächst im Studio Sbagliato in Zürich.

Im Magazin "Style" der "Schweizer Illustrierten" erschien dieses Interview mit Lars Badertscher beziehungsweise Rapper Larry F.

Lars war damals 24 und hatte einen Hit: "Ufojugend", produziert von Michael Schertenleib alias Impuls. Wo wir uns trafen, weiss ich nicht mehr. 15 Jahre sind seither ins Land gegangen.

Lars, Michael Schertenleib und ich sahen uns nach dem Interview ab und zu bei Michael, in einem Restaurant im Zürcher Niederdorf (wo Michael und ich wohnen) oder bei mir. Mir blieb ein Abend in Erinnerung, an dem wir bei mir so viel Glühwein tranken, bis der Rotwein finito war.

Wir stiegen auf weissen Glühwein um. Eigentlich die "echte" Zürcher Variante. Alles eine Frage der Dosis.

Heute (15. Oktober 2024) schickte mir Lars die Einladung zu seiner Vernissage in Zürich. Lars zeigt rund 30 Bilder, die er in den letzten zehn Jahren mit derselben Fuji-Kamera aufgenommen hat.

Die Vernissage findet am Freitag, 8. November 2024 ab 18 Uhr im Studio Sbagliato an der Müllerstrasse 33 in Zürich statt. Sbagliato heisst so viel wie falsch oder verfehlt und ist ein Pop-Up-Store. Badertschers Fotos hängen bloss 4 Tage lang; am 12. November ist Schluss.

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So. Nun zum Gepräch. Es erschien am 15. Februar 2010. Verdamp lang her.

Interview: RENÉ AMMANN

Illustration ELISABETH MOCH

20 FRAGEN ZUR ZEIT: DER SCHWEIZER RAPPER ÜBER SUPER 8, BRÜDER, FOTOGRAFIE, YOUTUBE, RADIOSENDER UND SEINEN HIT «UFOJUGEND».

Schweizer Illustrierte Style: Wie viel Zeit benötigten Sie, um den Song «Ufojugend» zu schreiben?

Larry F: Eine Nacht. Das Lied war eine Blitzidee. Wir – Michael Schertenleib alias Impuls und ich – hatten anderthalb Jahre am Album gearbeitet und ständig von «d Jugend» gesprochen. Daraus ergab sich «Ufojugend». Wenn man weiss, was man sagen will, ist das Texten nicht so schwierig. Das Video drehten wir von 19 bis 23 Uhr in der Wohnung der Eltern eines Kollegen mit Leuten, die wir Facebook-mässig eingeladen hatten.

"Die grossen Radiostationen sagen: Wir bauen keine Stars auf. Wir profitieren von ihnen."

Wie lange dauert der Clip?

Drei Minuten, achtzehn Sekunden. Viva und MTV spielten ihn ufe und abe, auf Youtube wurde er etwa 200 000-mal angesehen. Am Radio lief «Ufojugend» kaum. Die grossen Stationen sagen: Wir bauen keine Stars auf, wir profitieren von ihnen. Rap und Radio, das ist wegen der Fluchwörter sowieso eine schwierige Sache.

Wie hoch war Ihr erster Stundenlohn?

20 bis 25 Franken. Ich sortierte in den Sommerferien in einer Fabrik Plastikteile.

Was ist am längsten in Ihrem Besitz?

Mein Pimmel.

An welchen Aussetzer erinnern Sie sich?

An der schriftlichen Lehrabschlussprüfung zum Fotofachangestellten. Ich wusste plötzlich nicht mehr weiter.

Wie viel Zeit verbringen Sie mit Musik?

Das möchte ich selbst nicht wissen.

Wie feierten Sie Ihren 20. Geburtstag?

Vermutlich in Zürich mit Kumpels im «Plazda». In jener Bar traten wir auf.

Verwenden Sie Anti-Aging-Produkte?

Was sind Anti-Aging-Produkte?

Wann stand Ihr Name erstmals in der Zeitung?

Mit 14, 15. Unsere Hip-Hop-Band Focus Family hatte den Musikwettbewerb Band it gewonnen. Den Preis, eine elektrische Gitarre, verkauften wir auf Ebay.

Wo verbrachten Sie Ihre letzten Ferien?

Auf einer griechischen Insel. Eine Woche.

Welchen Moment würden Sie gern erneut erleben?

Keinen. Ich mag neue Momente.

Welchen lieber nicht?

Als ich Beifahrer war, uns ein Auto entgegenkam und wir auf der Wiese landeten.

Würden Sie sich Zeit kaufen?

Das könnte ich mir nicht leisten.

Welches ist Ihre früheste Erinnerung?

Das Rattern des Projektors beim Gucken der wunderbar stummen Super-8-Filme.

Mit wem würden Sie gern einen Tag verbringen?

Mit dem Komiker Roberto Benigni.

Und eine Nacht?

Der Tag mit Benigni würde sicher bis in alle Nacht dauern. Ich hoffe, das klingt nicht zu schwul. Aber wenn ich eine Frau nenne, hat meine Freundin keine Freude.

Wofür nehmen Sie sich genügend Zeit? – Für Hip-Hop, Electro, Rap im Studio und fürs Fotografieren.

Wofür nehmen Sie sich genügend Zeit?

Für Hip-Hop, Electro, Rap im Studio und fürs Fotografieren. Zu kurz kommt meine Familie. Ich bin, mit elf und neun Jahren Abstand, der jüngste dreier Brüder.

Was würden Sie gern erreichen?

Von der Musik leben zu können.

Wann haben Sie letztmals geweint?

Als meine Grossmutter starb. Als Mann weint man wenig. Krass.

Woran arbeiten Sie gegenwärtig?

An meinem zweiten Soloalbum.

LARRY F alias Lars Badertscher, 24, landete mit «Ufojugend» seinen ersten Hit. Demnächst erscheint eine CD von Future Kids (Larry F, Impuls, Joker und Modo) und im Herbst Larrys zweite Solo-CD. larryf.ch

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Einen Spruch aus Lars' "Ufojugend" sage ich bis heute (je nach Gelegenheit). S chunnt scho guet, muess zersch ga tusche. (Es kommt schon gut, ich muss erst duschen gehen.)

Vorhin (Freitag, 8. November 2024) war ich an der Vernissage von Baderteschers Fotos. Hier ein paar Eindrücke.