Wie aus Forschung Innovation wird
Guter Austausch: Podiumsrunde zur Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Foto: André Wagenzik

Wie aus Forschung Innovation wird

Wie aus Forschung Innovation wird: Ein guter Titel für die Veranstaltung der Zukunftsorte Berlin und der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB) auf dem Campus Wilhelminenhof der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin - im Herzen des Zukunftsortes Berlin-Oberschöneweide.

Die Notwendigkeit für Innovationen - von wirtschaftlichen bis sozialen Innovationen - könnte heute kaum größer sein: Klimaschutz und digitaler Wandel, Demografie und Migration, Energie- und Mobilitätswende – die Liste ließe sich beliebig verlängern.  

Drei Thesen für die weitere Diskussion:

Erstens: Transfer findet über Köpfe statt

Wissens- und Technologietransfer - von der Abschlussarbeit bis strategischen Forschungspartnerschaft - ist erfolgreich, wenn sich die handelnden Personen kennen und einander vertrauen. Vertrauen schafft auch ein proaktives Erwartungsmanagement, das klar macht, was beide Seiten leisten (können). Es gibt viele niedrigschwellige Formate, die diesen Netzwerkgedanken bedienen – zum Beispiel die Programmlinien des IFAF Berlin – Institut für angewandte Forschung Berlin , dem Institut der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin , Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin , Berliner Hochschule für Technik (BHT) und Alice Salomon Hochschule Berlin .

Auch unsere #Innovatorsgroup (mitten in der Pandemie als virtuelles Format gegründet), ist eine Plattform, die Kontakte vertieft und Vertrauen schafft. Regelmäßig treffen sich Innovations- und Digitalverantwortliche aus Unternehmen mit Startups und Hochschulen. Wir wollen diese Formate (von Industry Innovators über HR Innovators bis zu Mobility Innovators) auch stärker für die Forschungsnachfrage nutzen.  

Zweitens: Innovation braucht Standorte

Bei allen Vorteilen virtueller Netzwerke, Innovation findet letztendlich zwischen Menschen an räumlichen Standorten statt. Diese Standorte brauchen eine kritische Masse an Wissenschafts- und Wirtschaftspartnern, um eigendynamisch weitere Akteure anzuziehen. 

Vor diesem Hintergrund ist das Konzept der #Zukunftsorte sehr sinnvoll, da es Akteure und Ressourcen bündelt und sichtbar macht. Zugleich aber ist es auch richtig, dass der neue #Koalitionsvertrag die Zukunftsorte und die bestehenden Unternehmensnetzwerke stärken will. Denn auch in der Motzener Straße, in der Großbeerenstraße und am Südkreuz findet großartige Innovation statt. 

Drittens: Die Unternehmen sind für ihre Innovationsfähigkeit selbst verantwortlich

Die Politik kann und muss die Rahmenbedingungen für ein gutes Innovations-Ökosystem setzen, das Bildungs- und Wissenschaftssystem gut ausstatten, gute digitale und energetische Infrastruktur an den Gewerbe- und Industriestandorten schaffen, ggf. auch – gerade in KMU – den Innovationsprozess finanziell unterstützen. 

Die Innovationsfähigkeit und die Innovationsbereitschaft aber liegt in den Händen der Unternehmerin oder des Unternehmers selbst. Sie müssen in ihre Wettbewerbsfähigkeit und letztendlich die Zukunft ihres Unternehmens investieren – gerade in Zeiten wie diesen. Das kann und darf Politik ihnen weder vorschreiben noch abnehmen.

Rainer Jahn

Do more of what makes you happy

1 Jahr

Gute Inititive! LG

Steffen Terberl

Leiter Geschäftsstelle Zukunftsorte Berlin

1 Jahr

Drei sehr treffende Thesen, lieber Sven! Viertens würde ich ergänzen wollen, dass wir unser gesamtes Bildungssystem stärker auf Entrepreneurship und Innovation ausrichten müssen. Wir benötigen Innovation nicht "nur" in Unternehmen, sondern auch in Verwaltung, Schule, Politik, etc., um insgesamt als Gesellschaft die zunehmend komplexer werdenden Herausforderungen proaktiv angehen zu können.

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