Wie sinnvoll sind Ziele?
‘A good traveller has no fixed plans, and is not intent on arriving.’ ~Lao Tzu
Wer kennt's nicht...diesen Monat ist wieder ganz schön viel los und am liebsten möchte man alles auf einmal schaffen. Da habe ich mich gefragt, wie sinnvoll es eigentlich ist, sich Ziele zu setzen. Ziele können uns führen, doch sie sind keine Allgemeinlösung.
- Wir setzen uns ein Ziel.
- Wir entwickeln einen Plan, wie wir dieses Ziel erreichen können. Wir entwickeln Maßnahmen.
- Wir berichten anderen von unseren Aktivitäten.
- Wir bauen die Erreichung unseres Ziels in unser Leben ein.
- Im besten Fall erreichen wir unser Ziel.
- Wir haben etwas Erstaunliches geschafft.
ABER: Wie es meist im Leben ist, läuft nicht immer alles nach Plan. Vielleicht haben wir nicht hart genug an unserem Ziel gearbeitet oder etwas anderes hat uns von unserem Weg abgebracht. Wir haben nun 2 Möglichkeiten:
- Aufgeben.
- Weitermachen: Vielleicht finden wir einen anderen Weg unser Ziel zu erreichen oder vielleicht setzen wir uns sogar ein ganz neues Ziel.
Doch: Das Weitermachen ist manchmal gar nicht so leicht. Denn falsch gesetzte Ziele können ziemlich frustrierend sein.
Denn: Manchmal kann es sein, dass wir nichts erreichen, selbst wenn wir uns ein Ziel gesetzt haben. Warum? Weil wir nicht herausgefunden haben, wie wir uns selbst für unser Ziel motivieren. Denn das Ziel erreicht sich schließlich nicht von allein. So wird das Ziel nicht zu einem Motivator, sondern schafft nur schlechtes Gewissen...
Ziele sind schlecht, wenn...
- ...sie unrealistisch gesetzt sind und wir sie nicht erreichen können (was frustrierend ist).
- ...wir sie nicht flexibel anpassen oder verändern, wenn es sich ergibt.
- ...wir unsere Ziele zu sehr überbewerten.
- ...wir zu sehr auf unsere Ziele fokussiert sind und vergessen im Hier und Jetzt zu leben.
- ...(UND DAS ALLERWICHTIGSTE) wir etwas erreichen wollen, was wir nicht lieben zu tun!
Es empfiehlt sich also Ziele als Richtungsweiser zu betrachten und die Augen nicht vor neuen Möglichkeiten zu verschließen.
Denn nahezu jede Aktivität, die wir tätigen, hat einen Zweck. Wir zollen Zielen zwar viel Aufmerksamkeit, aber sie haben die Arbeit nicht gemacht. Sie haben uns vielleicht eine Richtung vorgegeben, aber was letztlich zählt, ist die tägliche Arbeit an ihnen.
Wir benötigen keine Ziele, die uns sagen, was wir tun sollen. Wenn wir wissen, was uns Spaß macht und was wir gut können, wissen wir was zu tun ist.
Wenn etwas zu einem Bedürfnis, einer Anforderung an uns wird, schließt es uns ein. Wir müssen es haben, was bedeutet, dass wir anfangen, unser Leben danach auszurichten. Doch sind es wirklich Dinge, auf die wir nicht verzichten können? Sind sie wirklich wichtig für uns? Manchmal ändert sich die Ansichtsweise je nach den Umständen. Denn manchmal stellen wir, wenn wir etwas nicht erreicht oder etwas nicht bekommen haben, fest, dass es uns eigentlich auch ohne dieses Ziel oder ohne diese Sache ganz gut geht.
Was passiert also, wenn wir manche Ziele nicht erreichen? Macht uns das unglücklich oder gestresst? Wie wäre es manche Ziele als Bedürfnis loszulassen und als Bereicherung anzusehen? Können wir ohne Ziele mehr erreichen?
Es ist nicht schlimm, manchmal kein Ziel vor Augen zu haben, oder einfach nicht zu wissen, wohin die Reise geht. Nur Neugier, Spaß, Unwissenheit. Auch damit lebt es sich sehr gut. Manchmal ist es gut, keinen festen Plan zu haben. Manchmal ist das Ziel nicht so wichtig - viel mehr zählt der Prozess, die Reise. So lernen wir flexibel zu sein, statt ständig nur festgelegt. Wir lernen mit Veränderungen und Unsicherheiten umzugehen, statt sie zu fürchten. Manchmal hilft es also sich nicht zu sehr auf die Erreichung eines Ziels zu fokussieren, sondern auf das Jetzt. Auf den nächsten Step.
Was denkt ihr? Wer ist „Team Ziele“ – wer ist „Team mal sehen, was kommt“?