Wohin Technologie uns führt
In der Diskussion, wie die Digitale Transformation unser Leben und unsere Arbeitswelt verändert, wird vieles als zwangsweise gegeben und von der Digitalisierung ausgehend dargestellt. Dabei ist ein Perspektivenwechsel sehr erfrischend. Kevin Kelly, Gründer des Wired Magazins, zeigt mit seinem Buch „What Technology Wants“ einen anderen Blickwinkel auf – und das immerhin schon vor fünf Jahren. Das Buch gibt einem als Leser zwar nicht die universelle Antwort auf die Frage, wie sich Technik entwickelt und wie wir Menschen uns durch Technologie verändern. Aber die Lektüre von Kevin Kellys Ansätzen und Erläuterungen führt zu einem besseren Verständnis und hilft dem Leser beim Aufbau neuer Strukturwelten, die zumindest mir vorher so nicht klar waren.
Technologie als Evolution
Mit vielen tollen Beispielen vertritt Kelly die Grundthese, dass sich Technologie wie Evolution entwickelt: durch (zufällige) Mutationen entstehen neue Möglichkeiten und werden dann von uns Menschen selektiert. In seinen Argumentationsketten beleuchtet er auch die Haltung der Amish-People und des Unabombers gegenüber Technologie und sorgt für tolle Einblicke in unser menschliches Handeln.
Leider haben wir Menschen uns bei der Auswahl neuer Technologien für das Grundmuster entschieden, vor allem das Streben nach mehr Effizienz zu unterstützen. Und vielleicht ist auch ab und zu noch ein wenig menschliche Bequemlichkeit dabei.
Kelly arbeitet gut nachvollziehbar heraus, dass es uns mit diesen Selektionsmechanismen im Evolutionsbild gelingt, uns selber abzuschaffen oder zumindest uns als Menschen massiv zu entmündigen.
Die Zukunft hängt von Optimisten ab
Mit einem unerschütterlichen Optimismus möchte Kelly uns die Erkenntnis nahe bringen, dass Technologie immer nur ein Werkzeug bleiben darf und wir Menschen die Kontrolle behalten müssen. Denn nur so können wir die menschliche Einsicht fördern und uns selber vor dem technologischen Supergau bewahren. Anstelle der angesichts eines solchen Szenarios gern gepflegten Schwarzmalerei traut Kevin Kelly der Menschheit diesen Schritt aber zu, und seine Haltung “Over the long term, the future is decided by optimists” wirkt ansteckend.
Was uns antreibt
Auch in diesem Buch geht es aber nicht nur um Technologie, sondern um die Frage, wie unsere Welt funktioniert: was die Welt, uns Menschen und den Fortschritt antreibt und wie das alles genau zusammenhängt. Seine Ausführungen und die neuen Erkenntnisse für den Leser sind auf jeden Fall fesselnd. Für mich eines der Bücher, bei dem sich gut 400 Seiten auf Englisch klar zu lesen lohnen!
Dieser Artikel erschien zuerst auf stefanfritz.de
Project Lead New Business Fields at Trusted Shops
8 JahreEs ist wichtig eine Technologie anzubieten, deren Mehrwert für alle Seiten offensichtlich erscheint. Dem Unternehmen, jedoch insbesondere dem Kunden!
Verkäufer, Trainer, Interim, Berater, Mensch
8 Jahre... viel Technologie führt nicht zwangsläufig zum Ziel, aber zu viel Bequemlichkeit führt mit Sicherheit zum Scheitern. Und werden wir nicht zur Bequemlichkeit auch ein wenig genötigt. Für fast alles gibt es heute ein Stückchen Technologie, eine App, irgendetwas Technisches, damit wir möglichst wenig selbständig denken müssen.
„Du selbst zu sein, in einer Welt die dich ständig anders haben will, ist die größte Errungenschaft.“
8 JahreSehr gut herausgearbeitet, obwohl ich das Buch nicht kenne. Der Ansatz sit serh gut, und sollte sich das auch in Zukunft gestalten. Vor allem vor dem Hintergrund, wenn zu viele Maschinen oder Roboter uns alles abnehmen verlieren wir sämtliche Motorik, Koordiantionsfähigkeiten, und verfetten vollends. Unser Gehirn schaltet Areale ab die es nicht mehr benötigt. Nichts arbeitet so effizient wie unser Körper,solange man in erhält und trainiert.