Wollen wir das *wirklich*?
Zwangswirtschaft
Vor etwa 80 Jahren, schrieb Ludwig von Mises einen Brief an die New York Times, in dem er das Wirtsschaftssystem Nazi-Deutschlands beschreibt (eine sogenannte "Zwangswirtschaft") und erklärt warum dieses System im Falle Deutschlands dem Untergang geweiht war.
"Zwangswirtschaft" beschreibt die Initiative des Staates die existierende private Wirtschaft zu verstaatlichen und das Import/Export-Geschäft auf das mindeste einzuschränken, beziehungsweise vollständig aufzugeben. Letzteres muss geschehen, da das Preis-Signal durch die Verstaatlichung verzerrt/verfälscht wird und somit der Handel mit anderen Ländern nicht mehr sinnvoll ist, da riesige Arbitrage-Chancen entstehen würden.
Der Grund warum dieses System in Russland lange funktioniert hat, jedoch in Deutschland von Anfang an fundamental zum scheitern verurteilt war, liegt daran, dass eine Zwangswirtschaft nur funktionieren kann wenn das Land über alle wirtschafts-nötigen Ressourcen verfügt, bzw. die Wirtschaft auf kein anderes Land angewiesen ist. Wie Mises zu dem Zeitpunkt richtig erkannte, konnte Deutschland „seine Bevölkerung weder aus einheimischen Produkten ernähren noch kleiden.“.
Die Anreize des Staates
Nach China's Planwirtschaft kommt... mehr Planwirtschaft.
Wir sind uns in der westlichen Welt alle bewusst, dass sich China's sozioökonomisches Modell stark von unserem unterscheidet. Jedoch zeigen die Maßnahmen der derzeitigen Corona-Politik, dass der Prozess der Verstaatlichung noch lange nicht vorbei ist.
China ist, neben dem Bauen von Quarantäne-Lagern, momentan stark damit beschäftigt die Lebensmittelindustrie zu verstaatlichen. Lieferketten für Nahrungsmittel werden im Rahmen der Zero-Covid Policy stark eingeschränkt. Pflanzen, Gemüse und Obst werden getestet und teilweise mit Verdacht auf Covid komplett entsorgt. Bürger sind gezwungen von staatlichen Stellen ihre Nahrung zu marktunabhängigen Preisen zu beziehen.
Verlange nicht vom Staat den Staat zu regulieren/minimieren.
Um aus gegenwärtigen Beispielen (z.B. China), sowie aus der Vergangenheit (Nazi-Deutschland) zu lernen, ist es jedoch unabdinglich, dass wir zwei Dinge verstehen:
"Show me the incentives and I'll show you the outcome." – Charlie Munger
Das westliche Verlangen nach mehr Staat.
Wir sind gerade in einer Periode in der wir unseren westlichen Staaten sehr viel Macht übertragen (wollen), um unsere Ziele in der Klima-, Pandemie-, sowie Sozialpolitik zu erreichen. Ich will den Sinn und Zweck spezifischer Initiativen in diesem Text nicht bewerten, jedoch sollte uns sehr bewusst sein was wir gerade verlangen. Uns sollte bewusst sein dass wir jeden Zentimeter, den wir geben, nicht mehr zurückbekommen werden, da es keine Anreize, bzw. staatlichen Prozesse gibt, welche versuchen, sich selbst zu minimieren.
Empfohlen von LinkedIn
Was das Individuum dagegen tun kann (wenn es will).
Viele würden in diesem Kontext vorschlagen eine libertäre Partei zu wählen, jedoch ist dies nicht von viel Nutzen. Prinzipiell bewegen sich Solche „bewusst langsamer“ als andere Parteien, jedoch eben auch in die gleiche Richtung (Selbsterhaltung und Wachstum von Anspruch und Macht).
Auf Grund des Anreizsystem des Staates, wird es niemals funktionieren, den Staat zu fragen ob er sich doch bitte selbst in der Befugsmacht reduzieren könne. Das impliziert, dass die einzige Möglichkeit darin besteht, die Kontrolle des Staates zu minimieren, zu begutachten, welche Bereiche des privaten Lebens den Staat berühren, und welche Maßnahmen man als Individuum treffen kann um sich selbst mehr Freiheit zu erarbeiten.
Die einzige Lösung ist also den Handlungsspielraum technisch einzuschränken („ihnen die Werkzeuge wegzunehmen“).
Im Kontext der "verfügbaren Werkzeuge" hier ein Tweet von Christian Lindner, welcher dabei ist "Im Namen der Innovation" das ultimative staatliche Werkzeug zu kreieren:
Aber hierzu demnächst mehr...
Verantwortung
Fundamental stellt sich ja bei Vielen die Frage "Warum weniger Staat?"... Mehr staatliche Befugsmacht bedeutet...
Diese Standpunkte kann man, denke ich, logisch und empirisch in Beispielen wie China oder Russland nachvollziehen.
Unabhängig davon ob die Maßnahmen an sich sinnvoll erscheinen oder nicht, ist jedoch auch zu sehen, dass die Rechenschaftspflicht des Staates drastisch fällt. Denn je mehr Befugsmacht wir dem Staat erteilen, desto schwieriger ist es ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Und je mehr sich der Staat erlaubt, ohne dass er zur Rechenschaft gezogen wird, desto selbstbewusster das zukünftige Auftreten und geringer die Rechenschaftspflicht.
Fazit