Wort des heiligen Synodes der Bulgarischen orthodoxen Kirche zur Eröffnungsfeier der 33. Olympischen Spiele in Paris 30.07.2024
Autor: Bulgarisches Patriarchat
Es ist eine unbestreitbare Wahrheit, dass die Grundlage der europäischen Zivilisation seit mehr als zweitausend Jahren bis heute das Christentum, christliche Werte und Tugenden sind, d. h. Christi Ethos und Weltanschauung. Das Christentum hat in allen Bereichen des menschlichen Lebens und der menschlichen Kultur seine unauslöschlichen Spuren hinterlassen; und das irdische Leben unseres Herrn, Gottes und Heilandes Jesu Christi sowie seiner Jünger und Getreuen führte zur Schaffung der größten Werke menschlicher Kunst.
Vor ein paar Tagen ward die gesamte christliche Welt durch die Aufführungen bei der Eröffnung der 33. Olympischen Sommerspiele in Frankreich beschämt, verwirrt und beleidigt. Die präsentierten „künstlerischen“ Bilder widersprechen völlig der in den Evangelien fassbaren christlichen Sitte – ganz gleich, wie die Veranstalter dies nun deklarieren. Sie sind dem geistlichen Leben der Christen ebenso zuwider wie dem gesunden Menschenverstand, den natürlichen Menschenrechten und nicht zuletzt den jahrhundertealten ästhetischen Maßstäben der europäischen Kultur, sowie dem klassischen Schönheitsideal, nach dem ein gesunder Geist auch in einem gesunden Leibe lebe; eine Idee, die den olympischen Spielen schließlich zugrunde liegt. Blasphemische Vulgarität und ideologische Geschmacklosigkeit sind nur ein Teil des Problems. Es bleibt jedoch die viel wichtigere Frage nach der aggressiven, diskriminierenden und beleidigenden Haltung gegenüber gläubigen Christen, die wir nicht akzeptieren und hinnehmen können. Hier ist Christus unmissverständlich: „Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, verführt, für den wäre es besser, dass man ihm einen Mühlstein um den Hals hängt und ihn in die Tiefe des Meeres wir". Wehe der Welt der Versuchungen wegen, denn Versuchungen müssen ja kommen; aber wehe dem Menschen, durch den die Versuchung kommt“ (Mat 18,6–7).
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Die vielen kritischen Stimmen, die seit einigen Tagen zu hören sind, zeugen davon, dass das christliche Europa lebt und Versuche, es zu entchristianisieren und zu entmenschlichen, keinen Erfolg haben werden. Denn die Geschichte hat gezeigt, dass alle Versuche, gegen Christus und seine heilige Kirche zu kämpfen, zwar sehr viel zerstörten, aber letztlich scheiterten.
Der Weg unseres Volkes ist der europäische Weg, aber wir sind für ein christliches Europa; für ein Europa, das seine Geschichte und Wurzeln achtet und ehrt. Wir sind davon überzeugt, dass Europa ohne echten, lebendigen Glauben an Christus und ohne die unvergänglichen christlichen Werte keine Zukunft haben kann und wird.