Wrapped – eine Weihnachtsgeschichte?
Hello liebe:r Leser:in,
der Nikolaus war da und hat ein paar Content-Geschenke hinterlassen. Auf geht’s: 640 Millionen User:innen nutzen Spotify, und gefühlt teilen auch hunderte Millionen ihre persönlichen Wrapped-Jahresrückblicke. Darauf ist Spotify aus. Schon zum zehnten Mal gibt es kultigen Rückblick für die Nutzer:innen, Creator:innen und aus Sicht des Streaming-Dienstes selbst. Die Vorfreude war groß, viele andere Plattformen haben Wrapped vorab oder am gleichen Tag mehr oder weniger kopiert; und auch ich habe mich vor rund zwei Jahren im Newsletter schon einmal an im Titel am Feature orientiert: „Wrapped – allerdings mit anderem Text und auch anderer Zeitspanne“. Im Vorwege der großen Ankündigung zum Start von Spotify Wrapped gab das Unternehmen noch eine Reihe von Tipps für Podcaster:innen, damit ihre Inhalte prominent auftauchen können.
Die Tipps des Unternehmens – dessen AI DJ jetzt neben Englisch auch Spanisch kann – beziehen sich auf die Optimierung der eigenen Sichtbarkeit und Reaktionszeit. So sollen sich die Creator:innen die aktuellste Version der App Spotify for Creators herunterladen, um direkt über Wrapped informiert zu sein. Außerdem rät das Unternehmen zur Überarbeitung der Show-Seite. Dort können sie einen Hinweis zur besten Episode zum Starten für neue Hörer:innen liefern, eine ansprechende Beschreibung der Show abgeben und mit Host Recommendations aktiv Promotion betreiben. Des Weiteren sollten die Podcaster:innen stark auf die Kommentare eingehen und mit Likes und Antworten reagieren, um das Community Building zu stärken. Schließlich lohnt es sich auch, Clips hochzuladen, die im Videoformat Teaser zu den Folgen mit Video auf Spotify liefern – diese Clips könnten die Creator:innen dann auch auf TikTok, YouTube, Instagram und Co. verwenden. Dort bedanken sich indes derzeit viele bekannte Gesichter aus der Podcast- und Musikszene für die vielen Streams ihrer Fans. In einem Interview mit OnlineMarketing.de beschrieb Saruul Krause-Jentsch, Head of Video bei Spotify, die Relevanz von Video-Podcasts schon vor einiger Zeit:
„Video-Podcasts bieten eine zusätzliche Dimension der Interaktion und schaffen ein umfassenderes Erlebnis für die Hörer:innen, was die Bindung an die Plattform verstärkt.“
Ein Erfolgsbeispiel für einen Podcast liefern Iris Gavric und Matthias Renger mit Couple Of. Mehr darüber und über ihre Content-Strategie liest du in meinem ausführlichen Interview.
Während es Couple Of nicht in die Top 10 der meistgehörten Podcasts in Deutschland schafft – dort thront weiter Gemischtes Hack, vor Mordlust und Kaulitz Hills – Senf aus Hollywood –, haben sich in den großen Top-Listen Spotifys einige Verschiebungen offenbart. Allerdings ist eine Sache unverändert: die meistgestreamte Künstlerin bleibt Taylor Swift. Mit über 26 Milliarden Streams im Jahr 2024 ist wieder einmal Pop-Ikone ganz oben in den Spotify Charts angekommen. Sie ist in diesem Jahr die Nummer eins unter den meistgestreamten Künstler:innen in Deutschland und weltweit. Schon 2023 war sie global auf Platz eins, in Deutschland war es Apache 207, der in diesem Jahr den fünften Rang erhält. Swifts Album THE TORTURED POETS DEPARTMENT: THE ANTHOLOGY schafft es ebenfalls auf den ersten Platz im Bereich der weltweit meistgehörten Alben. Sabrina Carpenters Espresso ist der meistgestreamte Track 2024
In meinem Beitrag auf OnlineMarketing.de zeige ich die wichtigsten Top 10-Listen auf, von Taylor Swift bis Call Her Daddy (der enorm erfolgreiche Podcast von Alex Cooper), von AYLIVA bis Natasha Bedingfield. Dabei geht es einerseits um die Entwicklung, dass viele Frauen die Charts toppen; während in den Top-Listen für Songs und Künstler:innen ohnehin schon viele Frauen sehr erfolgreich sind, unterstützt der Streaming-Dienst im Rahmen von EQUAL einflussreiche Künstler:innen, die die Gleichberechtigung auch im Musik-Business vorantreiben möchten. Dazu gehören neben AYLIVA und Nina Chuba unter anderem Paula Hartmann und RAYE. Andererseits zeige ich inspirierende Geschichten aus den Rankings auf.
Im Streaming-Verhalten der Spotify-User:innen spiegeln sich viele Entwicklungen der Populärkultur, ob von TikTok oder Amazon Prime Video, von ungewöhnlichen Song Releases oder saisonalen Trends ausgehend. So hat Mariah Careys All I Want For Christmas Is You Anfang November ein Streaming-Plus von 350 Prozent erlebt, der Song Murder On the Dancefloor von Sophie Ellis-Bextor konnte im Jahresvergleich um 340 Prozent zulegen, obwohl er von Anfang der 2000er stammt; aber er war zentral im Hit-Film Saltburn, der wiederum in den sozialen Medien vielfach gefeiert wurde. Das auf TikTok viral gegangene und später mit David Guetta produzierte Lied Man in Finance von Megan Boni (Girl On Couch) – ich berichtete im Mai – wurde auf Spotify über 318.000 Mal angehört. Und Beyoncé sorgte mit ihrem Country-Album Cowboy Carter erstmals dafür, dass über 36 Millionen User:innen 2024 zum ersten Mal Country Music auf Spotify streamten. AYLIVA, deren Song Wunder zusammen mit Apache 207 auch im YouTube Culture & Trends Report für Deutschland eine Top-Position einnimmt, schafft es mit ihren Alben In Liebe und Schwarzes Herz gleich zweimal in die Top 10 und sogar auf Rang eins und drei der meistgestreamten Alben Deutschlands (Taylor Swift ist auf Platz zwei gelandet).
In meinem Wrapped, und ich muss sagen, ich bin kein Super-Hörer auf Spotify, tauchen Judas Priest und Madonna nebeneinander auf – beide verbindet nicht nur ein Treffen, sondern auch die nicht von allen erkannte sexuelle Bedeutung eines populären Songs.
Noch viel mehr Recaps
Wie populär Spotifys Format längst ist, zeigt sich auch bei einem Blick auf andere Plattformen. Kurz vor dem Launch von Wrapped auf Spotify hat die Videoplattform YouTube bereits mit einem ähnlichen Feature auf sich aufmerksam gemacht. YouTube brachte ein Music Recap für 2024. Diese Woche folgte der Culture & Trends Report. Darin geht es um Top Songs, aber auch Top-Creator:innen wie MrBeast, Cristiano Ronaldo und tomatolix alias Felix Michels , der Gonzo-Journalismus inklusive Selbstexperimenten und „Ein Tag im Leben“-Berichten betreibt. Außerdem wurden Trends auf der Plattform vorgestellt. Mit dabei sind in Deutschland Trends wie Talahon in Videos (ein polarisierender Begriff, der zur Wahl des Jugendworts des Jahres stand und auch auf TikTok für Wirbel gesorgt hat), die US-Wahlen sowie Sportereignisse wie die UEFA Fußballeuropameisterschaft der Herren und die Olympischen Spiele in Paris. Zu den Trends gehört aber auch Brawl Stars, ein Hype Game aus der Mobile-Szene, das ähnlich wie Fortnite und Co. auf Videoplattformen für sehr viel Content und Watchtime sorgt. Über drei Milliarden Videoaufrufe ließen sich in Deutschland 2024 auf Brawl Stars Content zurückführen. Und Animationen sind – gerade für Gen Z-User:innen – von großem Interesse. Der Amazing Digital Circus generiert hunderte Millionen Views und ist ein Top-Thema des Jahres.
Als eher allgemeine Trends erkennt YouTube begleitende Inhalte, etwa Zusatzmaterial zu TV- oder Streaming-Serien und Events, zum Beispiel auch Reaction-Videos. Außerdem sind Neuauflagen im Trend. Ob Videotagebücher zur Icon und Baller League oder das Dinner Duell in Anlehnung an Das Perfekte Dinner, Rückgriffe sind gern gesehene Formate, die mitunter auch auf die Y2K-Nostalgie einzahlen. Diese Nostalgie kommt auf diversen Plattformen zum Tragen, auf Spotify (Unwritten und Murder on the Dancefloor), auf TikTok und Pinterest und nicht selten in Bezug auf die Styles der Creator:innen und Modemarken. Pinterest hat mit der Predicts 2025-Version wieder einige Trends für das kommende Jahr vorgestellt. Dazu zählen unter anderem Tiefsee-Beauty und Chaos-Kuchen. Hm? Martin Bardeleben , Pinterests Managing Director für Germany, erklärt:
„Die Pinterest Predicts 2025 zeigen, welche Trends für Marken im kommenden Jahr relevant werden – von ambitionierten Reisen zu den höchsten Gipfeln bis hin zu ästhetischen Tiefsee-Looks. Unsere Trendvorschau zeigt, was unsere mehr als 537 Millionen monatlich aktiven NutzerInnen weltweit im neuen Jahr planen und Marken haben die Möglichkeit, ihre Kampagnen und Produkte schon jetzt gezielt darauf auszurichten. Besonders spannend: mehr als die Hälfte der Trends werden in diesem Jahr von der Gen Z beeinflusst – unserer mittlerweile größten Zielgruppe auf Pinterest.“
Die Gen Z erfreut sich an Beauty-Ausformungen, inspiriert von Meerjungfrauen (vielleicht in Erinnerung an H2O – Plötzlich Meerjungfrau aus den frühen 2000er Jahren). Auch innere Göttinnen und eine Gewürzgurken-Extravaganza sind im Trend. Dabei können Creator:innen und Brands solche Trends auch nutzen, um die Verkäufe zu fördern. 80 Prozent der wöchentlich aktiven Nutzer:innen fühlen sich laut Pinterest zum Shopping inspiriert; und mit neuen Low-Funnel-Lösungen (das am stärksten wachsende Business-Segment der Plattform) aus der Pinterest Performance+-Suite, Promotions und den für die Gen Z relevanten Collagen und Board Sharings können Ideen schnell in Business-Kontexte übertragen werden.
Vom Trend zum Business Push geht es auf TikTok ebenfalls schnell. Über einen der großen TikTok-Trends des Jahres, Underconsumption, habe ich vergangene Woche schon geschrieben, und sogar der lässt sich für Business-Kontexte einsetzen. Zu den großen Highlights des Jahres auf der Plattform zählen aber ebenso der brat summer und Dubai-Schokolade, die jeweils viele Produktanpassungen hervorgerufen haben (man schaue nur mal auf den Weihnachtsmärkten), das Kartoffel-Ranking, ausgelöst von Fußballnationalspieler Florian Wirtz, der jetzt zum Markenbotschafter für Pepsi und Gatorade in Deutschland wird (Is It In You, Florian?). Weitere Trends betreffen Songs wie Forever Young von Alphaville und Barbara Bar von Bodo Wartke und Marti Fischer, den viralen Gurkensalat mit Lachs und Frischkäse von @logagm, BookTok-Neuheiten und die Bewegung #WomenInMaleFields, die tradierte und kritikwürdige Gesellschaftsmuster mal ernst, mal spielerisch auf den Prüfstand stellt und für Gleichberechtigung plädiert.
Es gab und gibt derzeit viele Rückblicke; auf Googles Year in Search können wir uns bald noch freuen. Mozilla hat eine humorvolle Review auf Threads geteilt und darauf verwiesen, dass bei Firefox keine User-Daten zu diesem Zweck gesammelt werden. Lauren Forristal hat für TechCrunch einige Wrapped-Kopien aufgelistet, darunter zum Beispiel das Reddit Recap, Netflix Wrapped und einen Rückblick der Sprachlern-App Duolingo. Mit Rückblicken wurde diese Woche also nicht gegeizt. Mit neuen Features, die schon einen Blick in die Zukunft, vor allem aber in die Gegenwart werfen, ebenso wenig.
Meta macht die Update-Welle
Meta hat diese Woche wieder diverse Informationen und neue Features zum Besten gegeben. Spannend ist in diesem Kontext auch, dass der Konzern zugegeben hat, Moderationsfehler zu machen, sodass viel harmloser Content fälschlicherweise gesperrt wird. Hast du das auch schon erlebt: Dein Konto auf Facebook, Instagram oder Threads wird ohne triftigen Grund gesperrt, dein Post wegen angeblicher Richtlinienverletzungen entfernt oder dein Video aus unerfindlichen Gründen nicht ausgespielt? Millionen von User:innen und Creator:innen kennen das Problem. Nick Clegg, President für Global Affairs bei Meta, schreibt:
„[…] We know that when enforcing our policies, our error rates are too high, which gets in the way of the free expression we set out to enable […].“
Das Eingeständnis gibt Creator:innen und Medien Hoffnung auf Besserung. Allerdings benennt der Konzern zwar viele Aspekte der Content-Moderation und beschwichtigt auch hinsichtlich der Gefahr durch AI-Inhalte – eine echte Lösung für die Übermoderation wird aber nicht präsentiert. Zudem sind die Äußerungen Cleggs bezüglich der Content-Moderation womöglich vor allem im Kontext von Inhalten betrachten, die sich im weitesten Sinne auf politische Entwicklungen beziehen. Für User:innen heißt das womöglich, dass auch künftig bei Moderationsfehlern eines gilt: abwarten. Immerhin können ab jetzt schon mehr User:innen auf ein Strike Removal Feature zugreifen, das einen Strike verhindern kann, wenn eine Richtlinie erstmals tatsächlich verletzt wurde und die Creator:innen eine Art Education-Programm dazu durchlaufen.
Eine nicht unerhebliche Rolle dürfte ab 2025 auch die US-Politik spielen, wenn es um Regularien für soziale Medien geht. Der Trump-nahe Brendan Carr soll künftig die US-Medienaufsicht FCC (Federal Communications Commission) leiten und hat bereits angekündigt, das „Zensurkartell“ auf sozialen Medien zu zerstören. Damit nimmt er Bezug auf Moderationspraktiken, wie sie der ebenfalls von Trump für die neue US-Regierung berufene X-Eigner Elon Musk für überflüssig zu halten scheint, da sie die Redefreiheit einschränken würden. Oft ist dieses Scheinargument ein Mantel für die Tolerierung von Hate Speech. Donald Trump, der vielen Medien mindestens kritisch gegenübersteht, möchte die FCC künftig strenger kontrollieren und drohte schon öfter mit Strafen für vermeintlich fehlerhafte Berichterstattung.
Strenge Kontrollen gibt es derweil für Personen bis 16 Jahre in Australien. Sie sollen von sozialen Medien ausgeschlossen werden. Viele Menschen würden auch in Deutschland ein Social-Media-Verbot für junge Menschen bis zu diesem Alter begrüßen. In einer YouGov-Umfrage waren 77 Prozent der Befragten „voll und ganz“ oder „eher“ dafür. Das hieße, auch Fünfzehnjährige könnten nicht mehr auf Instagram, Threads oder Facebook aktiv sein; das wird Meta zu verhindern suchen.
Derzeit liefert der Konzern auf Instagram beispielsweise allen Creator:innen von Broadcast Channels neue Features wie Replies und Prompts. Über 1,5 Milliarden Broadcast Channel Messages tauschen Instagram-User:innen pro Monat aus. Das einstige One-to-many Tool Metas erfreut sich großer Beliebtheit. Auch auf WhatsApp gibt es seit Sommer 2023 vergleichbare Channels, auf Facebook können Creator:innen über Broadcast Channels inzwischen sogar User:innen einen exklusiven Vorabzugriff auf Posts gewähren. Nach dem globalen Roll-out des Formats auf Instagram im Juni 2023 hat Meta bereits einige nützliche Updates bereitgestellt. Dazu gehören die Möglichkeit, Broadcast Channel Updates per Story zu teilen und die Option, die Channels in Feed Posts zu markieren sowie die Bereitstellung der Kanäle explizit für Unternehmen. Im Frühsommer dieses Jahres stellte Instagram dann bereits vier weitere praktische Features für die Broadcast Channels vor, die Emoji-Moderation, personalisierte Themes, exklusive Live Streams und QR Codes zur Kanal-Promotion.
Jetzt kommen weitere hilfreiche Funktionen hinzu. Die größte Änderung betrifft dabei die Replies, welche Meta schon vorab testete. So können Mitglieder jetzt auf Nachrichten und auf Replies anderer User:innen antworten. Die Administrator:innen können alle Antworten löschen oder melden. Diese sind themenbezogen wie in einem Thread den jeweiligen Hauptnachrichten zugeordnet. Mit dem neuen Prompt Feature wiederum können die Creator:innen das Engagement aktiv ankurbeln. Sie können im Format vorgeschlagene Themen auswählen (etwa „Wofür bist du heute dankbar?“) oder eigene Prompts eingeben, auf die Mitglieder binnen 24 Stunden mit Text und Bildern reagieren können. Das Feature eignet sich besonders gut, um Feedback für Produkte oder Inhalte einzuholen oder die Meinung aller zu bestimmten Themen zu erfragen, vielleicht auch so: „Welcher ist dein Lieblings-Account auf Instagram?“. Zu den neuen Funktionen gehören des Weiteren Best Practices und Insights für die Kanäle.
Solche Goodies hat Meta auch für Threads schon bereitgestellt. Jetzt sollen laut Plattformchef Adam Mosseri endlich auch Insights für individuelle Posts hinzukommen. Außerdem optimiert Threads jetzt die Suche weltweit (mit Suchzeiträumen und der Suche im Kontext spezifischer Accounts), ermöglicht im Fediverse das Folgen von Accounts auf anderen Servern (etwa auf Mastodon) und bietet einen neuen Hub für Creator:innen, der allerdings nur recht basale Tipps liefert, für Anfänger:innen aber hilfreich sein kann. Während Meta auch für die Messaging App WhatsApp Neuigkeiten plant – Kanalabonnements über QR Codes pushen und das Support-Ende für ältere iPhone-Modelle, das iPhone 5s, iPhone 6 und iPhone 6 Plus sind betroffen –, liefert die Threads-Konkurrenz eigene Updates. Auf X gibt es jetzt Labels für Fan und Parodie-Accounts, auf Bluesky könnte der blaue Haken dem Hotness Feature folgen. Diese Markierung soll dafür sorgen, dass irreguläre Imitations-Accounts nicht mit dem Original verwechselt und gegebenenfalls direkt gesperrt werden.
Auf Bluesky wiederum werden Replies jetzt nach Hotness sortiert. Das heißt, dass aktuelle Antworten mit vielen Likes im Vordergrund stehen. Davon sind aber nicht alle Nutzer:innen überzeugt. Viele möchten eher die aktuellsten Antworten ganz oben sehen. Das können sie auch einstellen, ebenso wie andere Optionen, darunter auch „Random (aka ‘Posters’ Roulette‘)“. Per Default werden aber die nach Hotness sortierten Replies bevorzugt. In den Einstellungen kannst du unter Inhalte und Medien und dann unter dem Reiter Thread-Präferenzen deine Einstellungen treffen.
Auf Bluesky, für das jüngst das Cross Posting von Videos via Buffer ermöglicht wurde, ist jetzt auch OnlineMarketing.de aktiv, ich selbst habe auch ein Profil. Und ich freue mich, dass auf der Plattform viele Medien und Persönlichkeiten nach und nach eintreffen, zum Beispiel Stephen King und der vielfach ausgezeichnete Autor Saša Stanišić, der über einen Thread auf der Plattform sogar ein Buchprojekt entwickelt. Eine tolle Idee und für Fans wie ein kleines Präsent. Apropos: YouTube liefert Creator:innen in den USA jetzt sogenannte Gifts powered by Jewels. Diese fördern die Interaktionen, ermöglichen aber auch den Verdienst zu steigern. Viewer:innen kaufen Gift Bundles, Creator:innen erhalten diese und für jeden Rubin einen US-Cent, für 100 also einen US-Dollar. Sie müssen aber im YouTube Partner Program (YPP) dabei sein, um profitieren zu können.
Kleine Präsente im Advent auch von OpenAI
Im Gen AI Game macht mal wieder OpenAI auf sich aufmerksam. ChatGPT ist der ganz große Erfolgsfaktor OpenAIs, wenn auch nicht der einzige. Das KI-Unternehmen machte jüngst deutlich, dass der KI-Dienst von 300 Millionen User:innen pro Woche genutzt wird. Und pro Tag werden mehr als eine Milliarde Nachrichten via ChatGPT gesendet. Außerdem haben allein in den USA schon mehr als 1,3 Millionen Entwickler:innen mit OpenAI etwas entwickelt – die API gewinnt an Gewicht. Der CEO Sam Altman teilte die Zahlen kürzlich. Außerdem wies Altman auf X auf die sogenannten 12 Days of OpenAI hin. Kurz vor Weihnachten erinnert dieses Format an den klassischen Weihnachts-Hit Twelve Days of Christmas. Zwölf Livestreams sollen vom 5. Dezember bis zum 20. Dezember 2025 über News von OpenAI informieren. Womöglich werden im Rahmen dieser Events auch Hinweise auf Ad-Integrationen oder neue Funktionen geteilt. Große und kleine Ankündigungen sollen die Branche auf diesem Wege erreichen. In der Einladung dazu, die mir vorliegt, heißt es:
„Nicht jeder Tag ist ein großer Launch – es gibt sowohl große als auch kleine Geschenke im Adventskalender.“
Am 5. Dezember unterrichtete das Unternehmen bereits über den Roll-out des neuen Abomodells ChatGPT Pro und gab ein Update für das Modell o1 bekannt. o1 verlässt die Testphase und wird für alle zahlenden User:innen ausgerollt. ChatGPT Pro wiederum kostet 200 US-Dollar pro Monat und bietet praktischen Zugriff auf wichtige Modelle und Tools wie o1, o1-mini, GPT-4o und den Advanced Voice Mode, der zuletzt vielfach optimiert wurde. OpenAI erklärt:
Empfohlen von LinkedIn
„ChatGPT Pro provides access to a version of our most intelligent model that thinks longer for the most reliable responses. In evaluations from external expert testers, o1 pro mode produces more reliably accurate and comprehensive responses, especially in areas like data science, programming, and case law analysis“.
Am 6. Dezember wurde das Reinforcement Fine-Tuning vorgestellt und in den Roll-out gebracht. Dieses ermöglicht mehr Personalisierung für komplexe Aufgabenstellungen, etwa im Kontext von Universitätsarbeit oder spezifischen Business-Modellen.
Weitere Neuerungen werden in den nächsten Tagen vorgestellt. Die Streams werden im Nachgang auch auf dem YouTube-Kanal des Unternehmens geteilt. Dort wurde zuletzt beispielsweise ein Video geteilt, in dem das Finanzunternehmen Morgan Stanley aufzeigt, wie es mit KI-Optionen von OpenAI den Finanzmarkt verändert. Womöglich wird bald aber auch nochmal auf das Thema Werbung bei OpenAI hingewiesen. Die Hinweise für die Einführung mehren sich, insbesondere die Akquisition von Kate Rouch als Chief Marketing Officer spricht Bände. Offiziell sind noch keine Ads geplant, sie werden aber in Erwägung gezogen, wie CFO Sarah Friar gegenüber der Financial Times erklärte. Da die Entwicklung von hochmoderner KI-Technologie sehr teuer ist und das Inventar von OpenAI viel genutzt wird, dürften Ads neben Abonnements als Einnahmequelle eher früher als später dazukommen. Auch Perplexity, Google in AI Overviews und Co. setzen auch Werbung in KI-Kontexten; man möchte den Playern sicher nicht langfristig das Feld überlassen.
Derweil laboriert die ChatGPT Search noch an fehlerhaften Quellenverweisen. Um dem Bedürfnis der AI-Suche noch mehr Raum zur Entfaltung zu geben, hat OpenAI vor wenigen Monaten die dedizierte KI-Suche ChatGPT Search ausgerollt. Auf der eigenen Website erklärte OpenAI:
„ChatGPT can now search the web in a much better way than before. You can get fast, timely answers with links to relevant web sources, which you would have previously needed to go to a search engine for. This blends the benefits of a natural language interface with the value of up-to-date sports scores, news, stock quotes, and more. ChatGPT will choose to search the web based on what you ask, or you can manually choose to search by clicking the web search icon.“
Allerdings zeigt eine Analyse des Tow Center for Digital Journalism jetzt eindrücklich einige Mankos der ChatGPT Search auf. Denn gerade bei der Zuordnung von Publisher:innen-Inhalten zu den richtigen Quellen hat das OpenAI Tool Probleme – im großen Stil. ChatGPT und insbesondere die ChatGPT Search sollen für Publisher:innen einen Rahmen bieten, um die eigenen Inhalte für Millionen von Nutzer:innen im Kontext von Suchanfragen oder Konversationskontexten präsentieren zu können. Zu diesem Zweck arbeitet bereits eine Reihe namhafter Medienhäuser mit OpenAI zusammen. Dazu gehören Axel Springer, aber auch Publisher:innen wie The Atlantic, Vogue, GQ, News Corp, Le Monde, Vox Media, BuzzFeed, TIME, die Financial Times und viele mehr. Andere Publisher:innen haben keine besonderen Vorkehrungen bezüglich der Content-Übernahme durch OpenAI getroffen. Doch manche Medienhäuser haben schon gegen OpenAI geklagt, weil sie unlautere Content-Übernahmen und Copyright-Verletzungen anführen. Wieder andere verbieten dem OpenAI Crawler GPTBot mithilfe von robots.txt das Crawling – wobei der Quasistandard nicht rechtlich bindend ist.
Um zu ermitteln, wie die ChatGPT Search mit Anfragen zu Publisher:innen-Inhalten umgeht, hat das Tow Center for Digital Journalism eine Analyse gestartet. Darüber berichten Klaudia Jaźwińska und Aisvarya Chandrasekar aus dem Team für die Columbia Journalism Review. Sie schreiben:
„In total, we pulled two hundred quotes from twenty publications and asked ChatGPT to identify the sources of each quote. We observed a spectrum of accuracy in the responses: some answers were entirely correct (i.e., accurately returned the publisher, date, and URL of the block quote we shared), many were entirely wrong, and some fell somewhere in between.“
Insgesamt wurden für die Analyse Inhalte von Publisher:innen verschiedener Fasson gewählt, solche, die mit OpenAI kooperieren, und solche, die Content-Übernahmen ablehnen oder sogar gegen das KI-Unternehmen klagen. 40 der 200 Zitate stammten von Seiten, die den GPTBot ausgeschlossen haben. Trotzdem hat die AI-Suchmaschine immerzu Antworten geliefert, allerdings in den meisten Fällen keine akkuraten und teilweise sogar völlig falsche. In meinem Beitrag kannst du die Details zu den Fehleranfälligkeiten und Halluzinationen nachlesen – jetzt auch im t3n Magazin . Kein:e einzige:r Publisher:in war in der Analyse vor fehlerhaften Zuschreibungen gefeit. Das ist erschreckend. Jedoch gilt es, zu bemerken, dass diese Analyse lediglich 200 Zitate beinhaltete. Und das Tow Center führt an, dass weitere Studien notwendig sind. Auf Anfrage des Teams gab OpenAI Antwort und erklärte, die Analyse sein „atypisch“, man wolle die Ergebnisse aber verbessern. Bis dahin gilt es für alle Nutzer:innen der ChatGPT Search, jegliche Quellenzuschreibungen zu kontrollieren, sofern es für den Suchkontext notwendig ist.
Auch die AI Answering Machine Perplexity hat eine Reihe von Partner:innen für das eigene Publisher:innen-Programm. Neu dabei sind 15 weitere Medien, darunter der Stern, Adweek, die Los Angeles Times und The Independent. Sie erhalten eine Umsatzbeteiligung, Zugang zu den Perplexity APIs und Enterprise Pro für alle Mitarbeiter:innen. Aravind Srinivas, CEO von Perplexity, erklärt:
„Wir haben das Publisher-Programm so gestaltet, dass es einen nachhaltigen und skalierbaren Weg ermöglicht, Anreize für alle Beteiligten zu schaffen. Wir schätzen es sehr, dass uns unsere Publisher-Partner so wertvolles Feedback zur Ausgestaltung des Programms gegeben haben. Von Beginn an haben wir daran geglaubt, dass wir ein System bauen können, das ein Gewinn für das gesamte Internet ist. Dies hier ist nur der erste Schritt.“
Ein Gewinn für das Internet sind Gen AI Features und Tools allemal, wenngleich die Gefahren, die mit ihnen einhergehen, offenbart werden sollten. Vorteile bieten sich indes in vielen Kontexten. So hat beispielsweise O2 den AI Chatbot dAIsy erstellt, der eine ältere Frau darstellen soll, die Anruf-Scammer mit Geschichten über das Häkeln und ihre Katze davon abhält, in dieser Zeit echte Menschen zu belästigen.
Und Jesse Chen, der für das Tech Team an der Entwicklung von Threads arbeitet, teilt auf der Plattform ein nützliches Einsatzszenario für den Advanced Voice Mode von ChatGPT (das aber auch mit anderen Tools vorstellbar ist). Er schlägt vor, sich selbst beim Reisen Audio-Guides für Touren zu erstellen, was Trouble mit geliehenen Kopfhörern etc. erspart und sogar Follow-up-Fragen erlaubt. Nimmst du Google (zum Beispiel Gemini Live), kannst du mit Lens auch noch nach Sachen, die du siehst, suchen und fragen. Das kann ChatGPT zum Teil auch schon. Vielleicht wandern bald einige Tech Fans mit Open AI und Google AI Guides zum nächsten Data Transfer Terminal von Amazon, bei dem Kund:innen künftig an lokalen Checkpoints schneller Daten für die AWS Cloud hochladen können. Nach New York und Los Angeles sollen weitere Locations folgen; crazy times, Sci-Fi Vibes.
Warum ist das wichtig?
Es ist die Zeit der Rückblicke und Ausblicke. Du kannst diese nutzen, um deinen Content und deine Produkte auf Aspekte auszurichten, die enorm viele Menschen inspirierend finden. Manchmal reicht es schon, zur richtigen Zeit mit dem richtigen Content Piece aufzuwarten und einen Hype im Post zu referenzieren, um Aufmerksamkeit zu generieren. Langfristig solltest du aber an allgemeinen Trends teilhaben (etwa jenem, dass User:innen viel Begleit-Content zu Shows, Events, Produkten etc. auf YouTube, TikTok und Co. erwarten). Die kreativen Möglichkeiten zur Umsetzung sind dank neuer Gen AI Features, pro Woche immer neuer Features auf Meta, Pinterest, Snapchat, TikTok, YouTube und dergleichen vielfältiger denn je. Bastle doch einfach mal eine Collage zu deinem Brand Recap für Pinterest oder Instagram, weise in einem Broadcast Channel auf einen Launch zum Jahresende hin oder frage dort nach Feedback zu deiner 2024 Performance. Hinweise zu wirklich wichtigen Events und Aktionstagen erhältst du ab kommender Woche auch wieder mit dem OnlineMarketing.de-Content-Kalender für 2025 (stay tuned).
Wenn dir sehr viele der oben genannten Trends Spanisch vorkommen, wie einst den deutschen Fürsten der spanische Hofstaat von Karl V., du aber im Social Media und Digital-Game zuhause bist, solltest du dir nochmal einige Quellen zur Trendanalyse suchen und mehr mit der Community kommunizieren, oder schlichtweg viele Artikel dazu lesen. Gleichzeitig haben wir die Adventszeit, eine Zeit der Besinnlichkeit, in der man ja auch mal weniger am Smartphone oder gar online sein möchte. In dem Fall kannst du dir auch Trendzeiten setzen, in denen du entweder Newsletter wie meinen, den von Matt Navarra oder T L liest, kurz auf der einen oder anderen Plattform durch den Feed scrollst oder dich an den Trend-Reports diverser Agenturen und Unternehmen orientiert, wie sie Joli Consulting, WeCreate (etwa zu den 9:16-Trends) und Co. herausbringen.
Auch an den Google Trends kannst und solltest du dich immer mal wieder bedienen.
Und was ist mit SEO?
Bleiben wir bei Google, dann gibt es jetzt gute Meldungen für alle SEOs. Zum einen ist das November 2024 Core Update endlich abgeschlossen. Es hat eher drei als die angekündigten zwei Wochen gedauert. Das Core Update sollte wie gewohnt nützliche Inhalte – auch kleinerer Publisher:innen – fördern und auf Masse produzierte Inhalte, die etwa mit generativer KI generiert wurden und offensichtlich auf Rankings abzielen, nicht allzu positiv bewerten. So machte Google kürzlich auch Creator:innen zu zentralen Quellen in der Suche und bezog immer mehr menschliche Meinungen mit ein. In diesem Kontext testet Google derzeit ein Videokarussell für die Suche mit KI-Zusammenfassungen. Der SEO-Experte Glenn Gabe berichtet auf Threads vom neuen Test Googles. Er hat dazu Informationen von einem Creator erhalten, der von Google über die Testreihe ab Dezember kontaktiert wurde. Demnach können Creator:innen aktiv teilnehmen. Dabei zeigt Google in der Suche in einem Karussellformat – das viele User:innen aus sozialen Netzwerken wie Instagram als populäres Format kennen und nutzen – Videos passend zu einer Suchanfrage an.
Im Beispiel geht es um die Rezension zu bestimmten Schuhen. Darin sollen dann Inhalte von teilnehmenden Creator:innen und anderen Videoersteller:innen auftauchen, die auf YouTube gepostet wurden und zur Anfrage passen. Der Clou im Test ist jedoch, dass die Suchenden direkt auf Google eine textbasierte AI-Zusammenfassung erhalten sollen, die beim Hovern über das Video auftaucht. Darin finden sie den Videotitel und Informationen zu den Creator:innen und können direkt zum Video wechseln. Sie finden aber ebenso eine Zusammenfassung des Inhalts und auch Stichpunkte mit Beispielen wie Pro- und Contra-Listen (etwa bei Rezensionen).
Während die Videointegrationen im Karussell samt Zusammenfassung die Aufmerksamkeit auf das Video und die Creator:innen lenken, sogar zur Entdeckung derselben und zur Rezeption einladen können, gibt es für die Creator:innen auch eine Kehrseite. Denn die KI-basierten Zusammenfassungen könnten Suchenden bereits die gewünschten Antworten liefern, sodass sie gar nicht mehr aufs Video klicken. Es könnte zu mehr Zero Click Searches kommen. Dieses Problem sehen einige Publisher:innen auch bei den AI Overviews auf Google. Diese KI-Übersichten sind bereits in zahlreichen Regionen der Welt verfügbar, in der EU aber noch nicht. Das deutet darauf hin, dass auch der aktuelle Test mit den Videokarussellen samt KI-Zusammenfassungen vorerst nicht in der EU und Deutschland auftauchen wird. Denn die EU hat einzigartige Vorgaben für Google, Meta und Co., weshalb die Produkte beispielsweise in Deutschland anders aussehen können als etwa in den USA.
Nach dem Abschluss des Core Updates, das bis zuletzt extrem volatil war, könnte ein weiteres Update schon lauern. Vielleicht kommt bald ein Spam Update? Darüber hinaus hat Google nicht nur den Look der Search Console E-Mails überholt, sondern auch eine Reihe von Insight Talks im Rahmen des Crawling December angekündigt. Damit können sich Seitenbetreiber:innen darüber informieren, welchen Einfluss das Crawling haben kann und wie sie selbst aktiv die Inhaltsprüfung steuern können. Martin Splitt von Google gab kürzlich schon Tipps zu robots.txt und robots meta tags.
„[...] This can be a powerful way to improve your site's SEO and ensure that Googlebot is spending its time crawling the most important pages“,
so Google. Die Suchmaschine könnte unterdes noch ein spaßiges Feature aus der Standardsuche in die AI-Suche mit Gemini übertragen. Dabei geht es um die Funktion Auf gut Glück, mit der man zufällig von Google ausgewählte Bereiche wie Bildersuchen, Spiele und dergleichen mehr stoßen kann (oder auf die erste Website in den SERPs, wenn es schon eine Suchanfrage in der Zeile gibt). Noch ist die Funktion in der Gemini App aber nicht verfügbar.
Eine Beobachtung zum Schluss
Cats, Colours und eine Horror-Wandlung: Der Nikolaus hat etwas zum Spielen, etwas mit Farbe und etwas Gruseliges im Gepäck. Zum einen möchte ich auf ein Spiel hinweisen, auf das ich auf TikTok gestoßen bin. Der Illustrator Alexander Perrin hat in jahrelanger, minutiöser Arbeit das Spiel Short Trip entwickelt, dessen Design er per Hand mit einem Bleistift zeichnete. Das Spiel hat kein Ziel, erklärt er. Du spielst eine Katze, die eine Straßenbahn besteigt und andere Katzenpassagier:innen an ihre Zielorte fährt. Da er die auch in sozialen Medien so beliebten Katzen gewählt hat, ist ihm Aufmerksamkeit sicher. Sein erstes und einziges TikTok bisher hat über 27.000 Likes (Stand: 6. Dezember 2024). Im Hintergrund kannst du beim Spielen die Bahn und Vogelgezwitscher hören, es ist ruhig und unaufgeregt und soll laut Perrin auch dazu dienen, einfach mal ein paar Minuten abzuschalten. Hier kannst du es testen. Da das Spiel kostenfrei ist, kannst du Perrin auch etwas spenden. Ich persönlich finde die Idee schön.
Schönheit liegt ja bekanntlich in den Augen der Betrachtenden; das gilt womöglich auch für die Pantone Colour of the Year 2025. Mocha Mousse ist es geworden, ein heller Braunton, der Peach Fuzz als Farbe des Jahres ablöst. Er passt gut in die Weihnachtszeit, Pantone schreibt von einem „warmen, satten Braunton mit einer besonderen Intensität, der an den Genuss von Kakao, Schokolade und Kaffee erinnert und unser Bedürfnis nach Behaglichkeit anspricht.“ Er soll auch unsere „Sehnsucht nach Komfort und einfachen, kleinen Freuden“ bedienen und Brands wie Motorola, JOYBIRD und WIXSTUDIO setzen in Kooperationen bereits auf die Farbe. Sogar Post-its in Mocha Mousse gibt es schon.
Das Braun eignet sich ebenso für die Einbindung in floralen Kontexten. Es erinnert aber auch ein wenig an die Erde und das bringt mich zu meinem nächsten Aspekt. Bill Skarsgård schlüpfte vor Jahren schon in die Rolle des weltberühmten Horror-Clown Pennywise aus Stephen Kings ES, jetzt ist er wieder in einem düsteren Film zu sehen und nimmt die Rolle des wohl berühmtesten Vampirs ein (Nosferatu ist eine Derivation Draculas). Die Neuauflage des Murnau-Klassikers Nosferatu von Robert Eggers (ich bin ein Fan) ist da (in Deutschland ab dem 2. Januar in den Kinos). Ich habe sie also noch nicht sehen können, bin aber schon äußerst gespannt, wie diese Produktion den Stoff bearbeitet, den Werner Herzog in den 70er Jahren schon mit Klaus Kinski, Isabelle Adjani und Bruno Ganz bearbeitete. Schauer, Erde, Braun und Katzen, klingt wie in einem Drama à la Macbeth, ist aber nur ein Teil der fortlaufenden Geschichte dieses Newsletters in der großen Digitalwelt.
So, it’s a wrap for today. Ich wünsche dir einen fantastischen Sonntag und einen tolle Woche.
Lots of love, dein Nik.
Stay safe, be kind, keep reading.