ARE YOU REAL? Ein Plädoyer für den echten Raum
Was wurde und wird nicht alles über digitale Veranstaltungen geschrieben und gesagt. Um reale und emotionale Momente in den digitalen Raum zu transformieren, braucht es gute Ideen, innere Überzeugung und einen dramaturgischen roten Faden. Aber es braucht eben auch echten Raum und damit beschäftige ich mich heute.
Die Welt der digitalen Events ist bunt. Es gibt die großen, beeindruckenden Produktionen mit Licht- und Set-Designern umgesetzt in großen Hallen, es gibt Studios, Greenscreens, virtuelle Räume und einiges mehr. Und dann gibt es die vielen kleinen bis mittleren Projekte die im Moment digital umgesetzt werden (müssen) und es sind genau diese Projekte, die auf Entscheider-Ebene oft mit kaum Budget ausgestattet werden und am liebsten aus Bordmitteln bespielt werden sollen. Doch auch für diese kleineren Projekte gibt es gute Gründe für eine professionelle Produktion in einem ansprechenden Umfeld.
In einem Jahr, in dem wir uns mit Go.Live intensiv mit der Konzeption und Umsetzung von digitalen Formaten beschäftigt haben, haben wir viel gesehen, viel ausprobiert und sicher noch mehr gelernt. Ein Learning ist die Bedeutung von echten Räumen für echte Menschen vor und hinter dem Bildschirm.
So hat jede Umsetzung auch etwas mit Wertschätzung für die eigene Zielgruppe zu tun. Auf den ersten Blick wirkt die kostengünstige Umsetzungsmöglichkeit mit dem eigenen Videoconferencing-Tool mit Protagonisten die in Home-Offices vor virtuellen Hintergründen sitzen oder vor nüchternen weißen Büro-System-Möbeln für den Kostenbewussten Entscheider verlockend! Wer seine Zielgruppe aber wirklich erreichen möchte, muss ihr eben Wertschätzung entgegenbringen. Natürlich erzeugen externe Räume Kosten – das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist aber, der Wirkungsgrad des Umfelds ist enorm. Der Raum transportiert, richtig ausgestattet und ausgestaltet, eure Message, eure Tonalität, die gewünschte Atmosphäre und idealerweise sogar Emotionen.
Ich bediene mich an dieser Stelle eines Vergleichs, der euch auf den ersten Blick vielleicht seltsam scheint. Aber erinnert euch doch einmal an euer letztes Date, den letzten wirklich wichtigen Vortrag den ihr vor Publikum gehalten habt oder an den letzten festlichen Anlass. Macht man sich hier nicht Gedanken darüber, was man anzieht, ob man vorher noch zum Frisör gehen sollte und welches Parfum man auflegt? Und letztlich ist es mit der Location und dem Set für euer nächstes digitales Event vergleichbar.
So lautet mein Plädoyer:
Seht euch um, lasst euch beraten und bringt eurer Zielgruppe eben die Wertschätzung entgegen die sie verdient hat. Macht euch Gedanken – „let’s get real“