Zukunftsoptimismus: wichtiger als jemals zuvor

Zukunftsoptimismus: wichtiger als jemals zuvor

Gestaltungswille ist eine menschliche Superkraft. Doch empörungswillige Totalpessimisten führten uns bei jedem Fortschritt die vermeintlich schlimmen Folgen vor Augen. So haben zu der Zeit, als - der Sage nach gegen den Willen der Götter - Prometheus (der Vorausdenkende) den Menschen das Feuer brachte, sicher Scharen von Schwarzsehern vor den Gefahren des Feuers gewarnt. Natürlich kann es furchtbare Kräfte entfalten. Doch wir haben uns vor allem dessen Vorteile zunutze gemacht.

Feuer bot uns Wärme und Schutz, rund um das Feuer entstanden Gemeinschaft und Kooperation. Mithilfe des Feuers wurden wir sesshaft, Ackerbau und Viehzucht begannen. Die Fähigkeit, im finsteren Wald zu überleben und auf unstetes Jagdglück zu hoffen, verkümmerte kläglich. Gewiss haben Untergangspropheten damals auch vor dem kollektiven Verhungern gewarnt, doch unsere Spezies hat an den Fortschritt geglaubt. Durch Sesshaftigkeit wurde Zivilisation ja überhaupt erst ermöglicht.

Seitdem wurde vieles als Hexenwerk deklariert. Bibliotheken wurden vernichtet und Genies auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil sie Fortschritt brachten. Vor noch gar nicht langer Zeit war eine beunruhigte Elterngeneration überzeugt, an den rotierenden Hüften eines gewissen Elvis und der ungenierten Beatles-Musik ginge die Jugend moralisch zugrunde. Digitalphobiker haben nicht nur die digitale Demenz erfunden, sie sagen ganz hollywoodtesk gerade das Ende der Menschheit durch intelligente Maschinen voraus.

Fortschritt lässt sich nicht am Fortschreiten hindern

Menschen, humanoide Roboter und künstliche Intelligenzen bewegen sich mit rasantem Tempo aufeinander zu. Gemeinsam sind wir auf dem Weg in eine Zeit, in der sehr vieles anders sein wird als jemals zuvor. Gemeinsam sind wir auch verantwortlich dafür, dass dieser Weg ein guter wird: für den Lebensalltag der Menschen, die Unternehmen, die Wirtschaft als Ganzes, die globale Gesellschaft, für unseren Heimatplaneten. Und die Weichen dafür stellen sich jetzt.

Denn Technologie ist, so wie auch Macht, per se weder böse noch gut. Entscheidend ist vielmehr, wer sie in die Finger bekommt, und was er/sie daraus dann macht. In den Händen der Falschen ist sie ein Teufelszeug. Denken wir nur mal an Messer, Vorschlaghammer und Kettensäge. Jede Technologie ist ein zweischneidiges Schwert. So hält Elektrizität unsere komplette Wirtschaft in Gang, wenn wir sie aber direkt berühren, ist sie meist tödlich. Durch kluge Regulatorik bekommt man das in den Griff.

Die Geschichte der Menschheit ist eine Fortschrittsgeschichte. Pioniere machten sich immer auf, ohne den genauen Weg schon zu kennen. Nur der, der die Trends der Zukunft versteht und diese mit wachsamem Optimismus gestaltet, liegt fortan vorn. Unsere gemeinsame Zukunft liegt in den Händen derer, die mit frischen Gedanken und smartem Tun die entscheidenden Umbrüche wagen. Hoffnungsvoll und zuversichtlich vernetzen sie die virtuelle mit der realen Welt auf neue, mutige, bahnbrechende Weise.

Zukunftsoptimismus: Der Anfang von allem

Selten war Optimismus so wichtig wie heute, um das Beste aus unserer Zukunft zu machen. Doch nur der, der eine positive Zukunft für möglich hält, macht sich für sie stark, hilft mit, nach Lösungsansätzen zu suchen und den Fortgang der Ereignisse aktiv mitzugestalten. „Ein Pessimist sieht die Schwierigkeit in jeder Möglichkeit, der Optimist die Möglichkeiten in jeder Schwierigkeit“, sagte einst Winston Churchill.

Optimismus weitet den Blick für Möglichkeiten, erzeugt Zuversicht, bewirkt Einfallsreichtum, weckt Tatendrang, spornt uns an, wagemutig zu sein und einen erwünschten Ausgang kraftvoll in Angriff zu nehmen. Je mehr wir uns auf das Positive und die Überwindung von Hindernissen konzentrieren, desto größer sind unsere Chancen, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Wachsamer Optimismus ist lösungsorientiert und sorgt für Gestaltungswillen. Pessimismus hingegen verengt den Blick, igelt sich ein, überzeichnet Gefahren, glaubt nicht an den Erfolg, hüllt alles in eine dunkle Wolke, lähmt uns, macht uns labil und lethargisch. Optimismus erspäht Gelegenheiten und strebt das noch unbekannte Bessere an. An Pessimisten gehen hingegen die Chancen vorbei.

Optimismus bringt Stärke - Pessimismus macht schwach

Pessimismus ist ideenlos, kleinmütig und rückwärtsgewandt, verpulvert seine Energie in Genörgel und Angstmacherei. Optimismus ist ideenreich, beflügelnd und opulent. Pessimismus badet in der Tragödie seiner Misserfolge, die genau deshalb eintreffen, weil man sie ständig heraufbeschwört. Optimismus hingegen macht so lange weiter, bis ein Gelingen den Misserfolg überschreibt.

Zeigt sich die Aussicht auf ein Happy End, schalten Optimisten den Turbo ein. Zu diesem Zweck ist unser Gehirn mit zwei Belohnungszentren ausgestattet: eins für die Vorfreude und eins für die Nachfreude. Die Vorfreude erzeugt Verlangen. Sie gibt uns den Antrieb, ein begehrenswertes Ziel erreichen zu wollen. Die Nachfreude versorgt uns mit Hochgefühlen nach erfolgreich vollbrachter Tat.

Befeuert wird beides durch Glückshormone. Diese körpereigenen Opiate, allen voran Dopamin, geben uns ein wohliges Gefühl, machen fröhlich, selig, euphorisch. Sie machen uns leistungsfähig, unternehmungslustig, im positiven Sinne auch risikobereit und siegesgewiss. Und sie machen uns süchtig. Davon wollen wir mehr. Die nächste Herausforderung, sie kann kommen! Auch die packen wir ganz gewiss.

Unser Gehirn belohnt Optimismus und gute Ideen

Erfolgreiches Lernen, die Bewältigung neuer Aufgaben und auch Geistesblitze werden mit Dopamin-Shots belohnt. Dies führt zu mehr Aufnahmebereitschaft, zu einer stärkeren Vernetzung der Lerninhalte und zum Aufbau von Millionen von Hochleistungsneuronen. So werden wir offener, flexibler und damit auch produktiver. Wir werden agiler und schreiten zur Tat. Glückshormone bringen die Synapsen in Schwung und lassen die Neuronen tanzen.

Wenn das Belohnungssystem jubelt, hegen wir Zuversicht und glauben an den Erfolg. Kreativität schöpft aus der Quelle des Unbewussten, das keine Angst haben muss. In heiterer Stimmung können wir Berge versetzen, gewinnen an Selbstvertrauen und Schwung. Diese Strategie der Natur hilft uns nicht nur, zu überleben, sie kann unsere Lebensqualität auch erheblich verbessern. Anhaltende Frustration hingegen sorgt dafür, dass wir unseren Ehrgeiz verlieren, weil die Dopamin-Nachfuhr verebbt.

Wer die Zukunft erreichen will, braucht also allem voran Optimismus. In diesem Zustand beschäftigen wir uns mehr mit dem Pro als dem Kontra. Selbstverständlich befassen wir uns auch mit den Risiken und kalkulieren ihre Tragweite ein. Leichtsinn und Blauäugigkeit wären dumm. Unser Hauptaugenmerk gilt aber den Chancen. In einer Krise rettet uns kein fatalistischer Pessimismus und kein nostalgischer Blick zurück, sondern nur ein optimistisch-beherzter Sprung nach vorn.

Dystopie oder Anastrophe? Wir haben die Wahl

Natürlich ist es wichtig, sich auf jede denkbare Zukunft vorzubereiten, doch dystopischer Generalpessimismus bringt niemanden weiter. Denn dann kommt es wie immer: Wir machen uns Sorgen, und andere starten durch. Trollen, Scharlatanen und Apokalypsenheraufbeschwörern, die mit ihrer Eskalationsrhetorik um Aufmerksamkeit buhlen oder planmäßig Fake News verbreiten, schenken wir besser kein Ohr. Vielmehr sollten wir uns fragen, wer mit welchen machtpolitischen Absichten dahintersteckt.

Denn aus vielerlei Gründen kann es sehr einträglich sein, Angst und Zweifel zu schüren. Negativschlagzeilen bedienen unsere geradezu unstillbare Lust, Informationen über Gefahren zu sammeln, um selbst mit dem Leben davonzukommen. Lassen wir uns davon bloß nicht paralysieren. Machen wir uns besser mit Volldampf daran, jetzt Hand in Hand mit förderlichen künstlichen Intelligenzen für eine erstrebenswerte Zukunft zu sorgen. KIs bieten bei Weitem mehr Segen als Fluch, und das sollten wir gezielt für uns nutzen.

Neben der Katastrophe gibt es nämlich ein Wort, das interessanterweise kaum jemand kennt: die Anastrophe. Dieser Begriff beschreibt in der Soziologie eine Kehrtwende zum Guten. Kann also KI für die Menschheit zu einer Anastrophe werden? Kann durch ihr Zutun unser Planet wieder gesunden? Sehr, sehr viele glauben daran. So sind Wissenschaftler längst dabei, einen digitalen Zwilling der Erde zu bauen, wodurch dann durch Simulationen untersucht werden kann, wie Klimaschutz besser gelingt.

Lust auf Zukunft und Wandel? Fang DU damit an!

„Die Gesellschaft“, „die Wirtschaft“, „die Unternehmen“, „das Klima", das sind wir. Ein Unternehmen kann keine Verträge schließen, keine Kunden betören, keinen Schaden anrichten, keine Umwelt heilen. Am Ende der Leistungskette steht immer ein Mensch. Dies kann jede und jeden zum Schöpfer machen, um eine bessere Zukunft mitzugestalten. Die entscheidende Regel dabei lautet: 

Fang schon mal an!

Wenn alle darauf warten, dass andere den ersten Schritt tun, wird niemand jemals etwas tun. Eine weitere maßgebliche Regel:

Bleib nicht allein!

Wer etwas Großartiges erschaffen will, sucht nach Mitstreitern und tut sich mit Gleichgesinnten zusammen. „Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann - tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde“, hat die Kulturanthropologin Margaret Mead einmal gesagt.

Und darüber hinaus: Großartig zu sein, in dem was man tut, ist nicht nur für andere und die Gesellschaft gut, es ist auch ein Geschenk an sich selbst.


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Esther Storni

Systemischer Business- und Gesundheitscoach, Resilienz-Trainer | Top Voice 100 Stress Management | Senior Expertin Health Management | Meine Mission: Gesunde, wertschätzende Arbeitswelten

4 Monate

Wir können unseren Gehirn wunderbar auf Optimismus trainieren. Jeden Tag 3 positive Ereignisse aufschreiben, Dankbarkeit spüren und unsere innere und äussere Welt ändert sich Tag für Tag.

Henry Jaeger

Founder & CEO der Hunter Holding

5 Monate

Zukunftsoptimismus: wichtiger als .... Alternativ dazu kann Zukunftsrealismus helfen, die Dinge nüchtern zu betrachten und praktische Lösungen zu finden. Zukunftspessimismus hingegen kann vor Risiken warnen und zur Vorsorge anregen. Ein pragmatischer Ansatz kombiniert Optimismus und Realismus, indem er Herausforderungen erkennt, aber auch offen für positive Entwicklungen und Lösungen bleibt.

Frank H. Sauer

Unternehmen und Leben im Einklang. Orientierung durch Werte. Wir bringen Menschlichkeit in Organisationen.

5 Monate

Als gebürtiger Optimist mit Urvertrauen und enttäuscht von ALLEN (sorry) Büchern zum Thema Zukunft bin ich nun Botschafter vom Ministerium für Neugier & Zukunftslust. Ich denke, diese dortige Haltung, Lockerheit, der praktizierte Humor und das sympathisch kreative Machertum bewegt mehr als geflügelte Worte: Wir brauchen fliegende, verrückte, mutige und vor allem mega coole Projekte von und mit Menschen, die für akademische Titel und das Schreiben von Büchern keine Zeit haben, weil sie sich um die nachfolgenden Generationen kümmern. Das ist mein Verständnis von Übermorgen. In Vorträgen sage ich gerne: "Change und Innovation muss in der Bildung von Kindern stattfinden, in Organisationen ist es bereits zu spät".

Prof. Dr. Anabel Ternès von Hattburg

Linkedin Top Voice | Nachhaltigkeit + Technologietrends | Zukunftsforscherin | Gründerin | Keynote Speakerin | Geschäftsführende Direktorin @Institut für Nachhaltiges Management | Vorbildunternehmerin @BMWI

5 Monate

Liebe Anne M. Schüller - wir dürfen das ändern: Optimismus ist für viele noch immer oberflächlich. Negative Vorannahmen, Jammern, das Schlimmste ausmalen dagegen Tiefgang. Optimismus hilft uns, Power zu bekommen, gerade in schwierigen Zeiten. Das muss nicht heißen, dass es den Blick für Wichtiges verstellt. Was dagegen stimmt: er öffnet den Blick für Möglichkeiten. Das ist so wichtig. Gerade heute. Deshalb nochmal großes Danke für Deinen schönen Post

Klaus Schwägerl

HACK-CMP - Think Tank of Die Projektfabrik GmbH

5 Monate

Gut getroffen, nur Optimismus und Unternehmergeist bringt uns trotz aller Stolpersteine (leider werden diese immer mehr) nach vorne

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