Das Beschäftigungspaket (aufgelegt im April 2012) besteht aus einer Sammlung von Strategiedokumenten, in denen die Schnittpunkte der EU-Beschäftigungspolitik mit anderen Politikbereichen dargelegt werden, in denen intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum gefördert wird. Darin werden die Bereiche mit dem größten Beschäftigungspotenzial innerhalb der EU sowie die besten Möglichkeiten aufgezeigt, wie die EU-Mitgliedstaaten mehr Arbeitsplätze schaffen können. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind dabei in folgende Bereiche untergliedert: Förderung der Schaffung von Arbeitsplätzen Schaffung von Arbeitsplätzen in allen Wirtschaftsbereichen durch folgende Maßnahmen: Ankurbelung der Nachfrage nach Arbeitskräften Einstellungszuschüsse für Neueinstellungen haushaltsverträgliche Verringerung der steuerlichen Belastung des Faktors Arbeit Förderung von selbstständiger Erwerbstätigkeit, Sozialunternehmen und Unternehmensgründungen Umwandlung informeller oder nicht angemeldeter Arbeit in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis höhere Nettoentgelte Modernisierung der Systeme zur Festsetzung von Löhnen und Gehältern, um der Produktivitätsentwicklung Rechnung zu tragen Förderung der Schaffung von Arbeitsplätzen (Schwerpunktbereiche: Leistungsvergleich der EU-Länder) Investitionen in Haushalts- und Pflegedienstleistungen Steigerung des Potenzials arbeitsplatzintensiver Branchen: Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), grüne Wirtschaft (Analyse), Gesundheitssektor Bereitstellung von Mitteln aus EU-Fonds für die Schaffung von Arbeitsplätzen: Europäischer Sozialfonds Wiederherstellung der Dynamik der Arbeitsmärkte Reform der Arbeitsmärkte durch folgende Maßnahmen: Förderung der internen Flexibilität, die es Unternehmen ermöglicht, Arbeitsplätze auch in Krisenzeiten zu erhalten Förderung angemessener und nachhaltiger Löhne und Gehälter Gewährleistung, dass sich Übergänge auf dem Arbeitsmarkt lohnen Verringerung der Arbeitsmarktsegmentierung durch Abbau der Diskrepanzen zwischen prekären und sicheren Beschäftigungsverhältnissen Antizipation wirtschaftlicher Umstrukturierungsprozesse Ausweitung des lebenslangen Lernens und aktiver arbeitsmarktpolitischer Strategien Schaffung von Chancen für junge Menschen und Vorlage eines Beschäftigungspakets für junge Menschen (siehe auch Analyse zur Jugendarbeitslosigkeit und Aktionsteams für die Jugend) Ausweitung des sozialen Dialogs Stärkung der öffentlichen Arbeitsverwaltungen (siehe auch Analyse zu den öffentlichen Arbeitsverwaltungen) Investitionen in die Qualifikation der Arbeitskräfte durch folgende Maßnahmen: Maßnahmen zum Abbau der Diskrepanzen zwischen Qualifikationsangebot und -nachfrage bessere Anerkennung von Qualifikationen und Kompetenzen sowie bessere Antizipation des Qualifikationsbedarfs (EU-Kompetenzpanorama) Ausbau der Synergien zwischen den Bereichen Bildung und Beruf Anstreben eines europäischen Arbeitsmarktes durch folgende Maßnahmen: Beseitigung rechtlicher und praktischer Hindernisse für die Arbeitnehmerfreizügigkeit bessere EU-weite Abstimmung von Arbeitsplatzangebot und -nachfrage (EURES) Stärkere Steuerung auf EU-Ebene Stärkere Koordinierung und multilaterale Überwachung in der Beschäftigungspolitik durch folgende Maßnahmen: Veröffentlichung eines Benchmark-Systems mit ausgewählten Beschäftigungsindikatoren zusammen mit dem Entwurf des Gemeinsamen Beschäftigungsberichts Ausarbeitung eines Fortschrittsanzeigers, mit dem die Fortschritte bei der Umsetzung der Nationalen Reformprogramme erfasst werden Wirksame Beteiligung der Sozialpartner am Europäischen Semester durch Einrichtung eines EU-weiten dreigliedrigen Modells für das Monitoring von und den Austausch über Lohn- und Gehaltsentwicklungen Stärkere Verbindung zwischen Beschäftigungspolitik und einschlägigen Finanzinstrumenten. Ausarbeitung von Partnerschaftsvereinbarungen und operationellen Programmen unter Berücksichtigung der Prioritäten der Nationalen Reformprogramme und der nationalen Beschäftigungspläne sowie deren Überarbeitung anhand der länderspezifischen Empfehlungen (siehe auch das Konzept für die Zukunft der Wirtschafts- und Währungsunion).