Testbericht: Unsere Erfahrungen mit pCloud
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pCloud im Test: Was kann der Schweizer Datentresor?

Unsere Erfahrungen mit pCloud

Einmal zahlen, ewig nutzen: Der Schweizer Cloudspeicher-Dienst pCloud will mit einfachem Tarifmodell, hohen Datenschutz-Standards und einer interessanten Backup-Funktion überzeugen. Wir schildern unsere Erfahrungen mit pCloud im Testbericht.

💡 Das Wichtigste in Kürze
  • pCloud bietet für Privatnutzer bis zu 10 TB Speicherplatz, hält Dateien auf mehreren Endgeräten synchron und kann automatisch Offsite-Backups anlegen.
  • Serverseitige AES-256-Verschlüsselung ist in allen Plänen enthalten, eine clientseitige Verschlüsselung muss man jedoch bei Bedarf hinzubuchen oder per Freeware nachrüsten.
  • Cloudspeicher ohne Abo-Gebühren: pCloud ist als Lifetime-Lizenz vergleichsweise günstig, zudem gibt es häufig Rabatt-Aktionen. Bis zu 10 GB sind gratis verfügbar.
  • Als Medienspeicher macht pCloud eine gute Figur: Wir konnten im Test diverse Video- und Audioformate aus der Cloud direkt im Browser streamen.
  • Preis: ab 199,00 EUR (Lifetime-Lizenz, Black-Friday-Angebot) / ab 49,99 EUR (Jahreslizenz)*

Wer Daten in der Cloud speichern möchte, nutzt dazu oft die Dienste des Betriebssystems – bei Apple, Google und Microsoft gibt es immerhin etwas Cloudspeicher kostenlos. Diese Gratislösungen geraten jedoch an ihre Grenzen, wenn man mehr Speicherplatz benötigt oder aus Gründen des Datenschutzes einen europäischen Anbieter nutzen möchte beziehungsweise muss. Unser Test klärt, für wen sich pCloud* als Online-Speicher eignet und welche Vor- und Nachteile der Dienst hat.

Cloudspeicher ohne Abogebühren

Einer der größten Unterschiede von pCloud gegenüber der Konkurrenz ist das Preismodell. Während andere Dienste meist ausschließlich im Abo verfügbar sind, ist pCloud auch als Lifetime-Lizenz* erhältlich: Gegen einmalige Zahlung lässt sich ein Cloudspeicher von 500 GB, 1, 2, 5 oder 10 TB lebenslang nutzen. Wer nicht nur vorübergehend etwas Online-Speicher benötigt, sondern absehbar auch in den nächsten Jahren größere Mengen Daten online speichern möchte, erhält hier einen guten Deal – insbesondere, wenn eine der häufigen Rabattaktionen läuft. Wer sich nicht ewig binden will, findet in den jährlichen Tarifen das passende Modell. Auch hier ist pCloud relativ preiswert.

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Möchte man den Dienst kostenlos ausprobieren, kann man die im Gratis-Tarif enthaltenen fünf Gigabyte Speicherplatz durch verschiedene Maßnahmen wie Installation der Mobil-App oder Einladung von anderen Nutzern auf bis zu 10 Gigabyte erweitern.

Serverseitige Verschlüsselung inklusive

pCloud speichert alle Dateien mit sicherer 256-AES-Verschlüsselung auf den Servern. Zudem sind alle Daten bei ihrer Übertragung mit TLS- / SSL-Verschlüsselung vor Mitlesern geschützt. Für zusätzlichen Schutz lässt sich eine clientseitige Verschlüsselung für monatlich 5 Euro hinzubuchen. Dieses sogenannte pCloud Crypto-Abo* schaltet einen Crypto-Ordner innerhalb von pCloud frei, in dem Dateien für den Anbieter unlesbar verschlüsselt werden ("Zero-Knowledge"), sodass wirklich niemand Drittes auf die Daten zugreifen kann. Per Online-Backup übertragene Dateien werden allerdings nicht innerhalb dieses gesondert verschlüsselten Bereichs gespeichert: Hier wäre wünschenswert, dass sich pCloud Crypto auf den gesamten Cloud-Speicher anwenden ließe – zumindest optional, da bei clientseitiger Verschlüsselung einige Komfort-Features im Browser eingeschränkt sind, darunter Medienwiedergabe oder das Teilen von Inhalten.

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kostet bei pCloud Aufpreis.

Serverseitige Verschlüsselung ist bei pCloud in allen Plänen inklusive. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kostet hingegen extra und ist auf den Crypto-Ordner beschränkt.

(Bild: Screenshot)

Alternativ zu pCloud Crypto kann eine clientseitige Verschlüsselung auch über Freeware wie Boxcryptor oder Cryptomator nachgerüstet werden.

Schweizer Datenschutz und DSGVO-konformer Cloudspeicher

Das Unternehmen pCloud sitzt in der Schweiz und betreibt Rechenzentren in der EU (Luxemburg) sowie den USA (Dallas, Texas). Die Datenschutzgesetze in der Schweiz zählen zu den strengsten der Welt. Allerdings ist die Schweiz nicht Teil der EU oder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), weshalb dort ansässige Unternehmen nicht zwangsweise an die DSGVO gebunden sind. pCloud selbst gibt an, zusätzlich zu den Schweizer Datenschutzgesetzen auch die "vollständige Einhaltung der DSGVO" sicherzustellen. Für datenschutzbewusste Nutzer empfehlen wir, bei Account-Erstellung die Datenregion "EU (Luxemburg)" auszuwählen.

Cloud-Sync und Online-Backup

Wie bei vielen Cloudspeichern üblich, synchronisiert pCloud bestimmte Dateien auf Wunsch automatisch: Ändert ein Nutzer eine solche Datei auf einem Gerät, wird sie auf allen weiteren angeschlossenen Endgeräten sowie in der Cloud ebenfalls geändert. Im pCloud-Client nennt sich diese Funktion "Sync". Möchte man Änderungen nachhalten, wählt man besser die "Backup" genannte Funktion: Hat man etwa eine wichtige Datei aus Versehen in kaputtem oder unvollständigem Zustand abgespeichert, kann man so eine vorherige, fehlerfreie Version wiederherstellen. Als Offsite-Backup sind wichtige Daten zudem außerhalb der eigenen vier Wände geschützt, sodass sie – anders als zum Beispiel externe Laufwerke oder DVDs – bei Wohnungsbränden oder anderen Katastrophen nicht verloren gehen können.

Backups mit pCloud: Dateien sichern in der Cloud

pCloud Backup-Funktion

Praktisch: Die Offsite-Backup-Funktion.

(Bild: Screenshot )

Dadurch schafft pCloud den Spagat zwischen reinen Cloud-Diensten à la Dropbox und dedizierten Online-Backup-Services wie Backblaze: pCloud ist beides in einem.

Einheitlicher Client für alle Systeme

Die Client-Software von pCloud gefällt: Sie arbeitet brav im Hintergrund und synchronisiert schnell und zuverlässig. Systemressourcen werden kaum beansprucht und wichtige pCloud-Freigabeoptionen sind direkt über das Kontextmenü erreichbar. Schön ist auch, dass sich pCloud auf den Desktop-Betriebssystemen funktional identisch präsentiert und die Oberfläche weitestgehend kohärent ist.

pCloud-App für iOS

Aufgeräumt, flott und modern: Die Mobil-App von pCloud.

(Bild: Screenshot)

Das gilt auch für die Mobil-Apps: Diese sind elegant, modern und flott und beanspruchen kaum Ressourcen. Positiv ist auch die breite Systemunterstützung: Neben Android, iOS, Linux, MacOS und Windows werden auch wichtige Browser per pCloud Save Erweiterung unterstützt: Inhalte aus dem Web landen so mit einem Klick in pCloud.

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Cloudspeicher als virtuelles Laufwerk

Unter Windows, Linux und MacOS bindet der Client die pCloud-Ordner als virtuelles Laufwerk in das System ein. Dadurch verhält sich der Cloud-Speicher wie eine externe Festplatte oder ein USB-Stick. Das hat ganz praktische Vorzüge: So werden Dateien etwa beim Drag & Drop nicht mehr verschoben, sondern kopiert, was ein zusätzliches Sicherheitsnetz aufspannt. Und der pCloud-Speicher kann tatsächlich auch wie ein eigenes Laufwerk verwendet werden, etwa von Backup-Tools. Anders als die bei pCloud ebenfalls vorhandene WebDAV-Funktion funktioniert das pCloud-Drive auch, wenn keine Internetverbindung vorhanden ist. Dazu markiert man die gewünschten Ordner für Offline-Zugriff, um sie immer lokal zu synchronisieren.

Windows-Client von pCloud

pCloud bindet sich als virtuelles Laufwerk unter Windows, MacOS oder Linux ein.

(Bild: Screenshot)

Praktisch: Von Offline-Ordnern abgesehen belegt das virtuelle Laufwerk von pCloud keinen Speicherplatz auf der Festplatte. Kopiert man Dateien ins pCloud-Drive, dann werden diese zwar lokal zwischengespeichert, um maximale Kopiergeschwindigkeit zu gewährleisten. Nach dem Hochladen verbleibt jedoch keine lokale Kopie auf dem Rechner. Das spart kostbaren SSD-Speicher.

LAN-Sync für optimalen Austausch

Der Up- und Download mit pCloud gelingt flott, lässt sich bei Bedarf aber drosseln. Besonders hohe Geschwindigkeit erreicht man im LAN-Sync: Wenn sich zwei Endgeräte im gleichen Netzwerk befinden, werden die Daten direkt zwischen den Rechnern abgeglichen und parallel in die Cloud geladen. Gerade bei großen Dateien sorgt das für einen enormen Geschwindigkeitsgewinn. Die Funktion ist nicht neu – Dropbox etwa hat sie schon lange – aber sie ist dennoch kein verbreiteter Standard. Die Betriebssystem-Clouds von Apple, Google und Microsoft zum Beispiel laden die Daten stur hoch und wieder herunter, wodurch pCloud ihnen an dieser Stelle überlegen ist.

pCloud bindet sich als virtuelles Laufwerk ein

Durch die Einbindung als virtuelles Laufwerk kopiert pCloud Dateien rasant. Der Upload ist natürlich von der Internetverbindung abhängig - für die Synchronisation im LAN umgeht pCloud jedoch diesen Flaschenhals.

(Bild: Screenshot)

Dateien mit anderen teilen

Nicht ganz so gut gelöst ist die Freigabe-Funktion des pCloud-Systems: Der Dienst kann keine Dateien aus Backups freigeben, was zwar Sicherheit gewährleistet, den Anwender aber mitunter dazu zwingt, Dateien zweimal hochzuladen oder umzukopieren. Auch Dateien im Crypto-Ordner können nicht beziehungsweise nur im „pCloud Business“-Tarif freigegeben werden: Ist dieser nicht gebucht, muss die Datei erst in den nichtverschlüsselten Bereich verschoben werden. Ansonsten ist die Freigabefunktion aber ohne Tadel: Dateien können wie bei Cloudspeichern üblich per Link geteilt werden. Eine Rechtevergabe, Passwortschutz, Ablaufdatum des Links sowie Branding der Freigabe und sogar Statistiken sind möglich. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Ordner oder Dateien handelt. Ordner können für die Kollaboration anderen pCloud-Nutzern freigegeben werden und dienen als Austausch-Laufwerke.

pCloud bietet viele Freigabeoptionen

pCloud hat sehr feine Freigabeeinstellungen.

(Bild: Screenshot)


Medienwiedergabe und Streaming im Browser

Als Medienspeicher kann pCloud überzeugen. Im Test konnten wir Videodateien der Formate MKV, AVI und MPG sowie Audiodateien der Formate MP3 und WAV direkt im Browser wiedergeben. Außerdem steht im Browser eine spezielle Audio-Ansicht zur Verfügung, die alle in der Cloud abgelegten Audiodateien auf Wunsch nach Künstlern oder Alben sortiert anzeigt.

Fazit


Hervorragende Cloud mit Verbesserungspotenzial

Insgesamt ist pCloud eine gute Wahl: Preiswert und funktional gut ausgestattet, kann der Cloud-Dienst nicht nur zum Speichern von Daten, sondern auch als Offsite-Backup-Dienst eingesetzt werden. Der Dienst legt viel Wert auf Sicherheit und Datenschutz und überzeugt auch als Medienspeicher. Allerdings wäre es wünschenswert, wenn die clientseitige Verschlüsselung ohne Aufpreis im regulären Abo enthalten wäre und sich auch auf das Backup erstrecken würde. Davon abgesehen ist pCloud* ein ausgesprochen leistungsstarker Cloudspeicher, der besonders in der Lifetime-Lizenz auch preislich gefällt.


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Factsheet
pCloud auf einen Blick
Sitz Schweiz
Server-Standort EU (Luxemburg), optional USA
Speicherpläne 500 GB, 1 TB, 2 TB, 10 TB
Gratis-Speicher 5-10 Gigabyte
2-Faktor-Authentifizierung Ja
Systeme
Windows Ja
Mac Ja
Linux Ja
iOS Ja
Android Ja
Browser Ja
Verschlüsselung
Serverseitig Ja, AES256
Clientseitig (End-to-End) Optional (+4,99 €/Monat)
Zero Knowledge Ja (bei End-to-End-Verschlüsselung)
Dateimanagement
WebDAV Ja
Als Laufwerk nutzbar Ja
Dateien offline verfügbar Ja (manuell einstellbar)
Online-Backup Ja (Desktop, Mobile)
Dateifreigabe
Freigabeobjekte Datei + Ordner
Kollaboration Ja, mit pCloud-Account
Share-Link Ja
Berechtigungen Ja
Passwort Ja
Branding Ja
Share-Statistiken Ja
Ablaufdatum Ja
Medienwiedergabe (Browser)
Video Ja
Audio Ja
Dokumente Ja
Preise
Abonnement 49,99 Euro / Jahr (500 GB), 99,99 Euro / Jahr (2 TB)
Einmalkauf 199,00 Euro (1 TB) / 279,00 Euro (2 TB) / 799,00 Euro (10 TB) (Black-Friday-Sonderangebote)
Sonstiges
Besonderheiten Lebenslanges Abo möglich, Nutzung als Offsite-Backup, hohe Sicherheitsstandards
Stand: 28.01.2022; Preisangaben: 25.11.2024

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Redaktion & Aktualisierung: heise Download-Team

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