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Powercolor Alphyn AH10 Wireless Gaming-Headset im Test – Nicht mal schlecht, wäre da nicht der Preis

Powercolor bietet seit gestern 16.00 Uhr mit dem Alphyn AH10 Gaming-Headset ein weiteres Stück aus dem Peripherie-Portfolio an, was per se ja keine schlechte Idee ist. Dass Hersteller wie Powercolor versuchen, möglichst zum Gaming-Vollsortimenter zu werden und die Affinität der Grafikkartenkäufer für die anderen Produkte zu nutzen, ist nur logisch. Allerdings steht der Preis von 99 Euro UVP im krassen Gegensatz zum Markt und seinen Angeboten und ich werde das diesmal auch mit einem sehr detaillierten Teardown sowie den Messungen belegen, denn ein klein wenig tut mir auch der Produktmanager bei Powercolor leid, dem irgendjemand diesen Preis diktiert haben muss.

Auch wenn das Headset auf Powercolor gebrandet ist, stammt es eigentlich von Yenona aus Dongguan und wurde im Wanshan Town Industrial Park gefertigt. Dieser OEM fertigt diverse Produkte für alle möglichen Hersteller, was durchaus üblich ist. Ich hatte auch schon den OneOdio Monitor 80 im Test, der sich recht großer Beliebtheit erfreut und der ebenfalls von Yenona stammt und auf dem Y86 basiert. Yenona kann also, wenn sie wollen, nur eben leider nicht alles. You get what you paid for. Aber dann muss man auch fair sein und den Vorteil an den Endkunden weitergeben.

So basiert das Alphyn AH10 auf einer Mischung aus dem G13 (wireless und drahtgebunden) und dem G14 von Yenona, weshalb ich bei den 99 Euro UVP den Preis als das eigentliche Problem sehe, denn die Teile bekommt man ab unter 20 USD FOB eingekauft. Jetzt will ich Euch natürlich nicht schon in der Intro die Lust am Lesen nehmen, denn für sich betrachtet ist das Alphyn AH10 ein ganz gutes kabelgebundenes und zudem ein brauchbares drahtloses Headset.  Würde es unter 75 Euro kosten, wäre das noch ok und unter 60 Euro sogar eine Art Kauftipp, denn die verbauten Treiber sind nicht schlecht. Das Konzept, das Headset notfalls auch ganz ohne die Elektronik betreiben zu können, ist gut und auf die Unterschiede komme ich im Teardown und bei den Messungen gleich noch zurück. Auch hier lohnt sich das Weiterlesen garantiert. Es wird nämlich spannend.

Unboxing und Zubehör

Man kann zum Unboxing sicher eine Menge schreiben und ich dachte zuerst, Yenona verzichtet bei der Verpackung löblicherweise auf überflüssigen Kunststoffmüll und packt nur das Headset ein, aber…

… das war leider ein Irrtum, denn jedes einzelne Teil steckte noch einmal in einem separaten Tütchen. Das alles sind Dinge, die heutzutage einfach nicht mehr sein müssen. Ich bin mit Sicherheit kein blindwütiger Öko-Fanatiker, aber das ist echt überflüssiger Unrat und sehr ärgerlich.

Hat man dann endlich alles ausgepackt, dann findet man das Alphyn AH10 Headset, technisch weitgehend basierend auf dem hybriden Yenona G13, jedoch in der Optik des G14 und zudem mit dessen Dongle. Dazu gibt es eine weiche Tragetasche, ein analoges 3,5-mm-Klinkenkabel und den USB-Pass-Trough-Adapter, um den Dongle notfalls über das mitgelieferte USB-C auf USB-A Ladekabel  zu betreiben, wenn er nicht hinter dem PC stecken soll. Ein Pop-Schutz komplettiert das Zubehör. Allerdings vermisse einen Splitter für die analoge TRSS-Klinke, um das Headset analog mit Mikrofon und Kopfhörer jeweils separat am HD-Audio-Anschluss des PCs zu betreiben. Bitte nachbessern.

Technische Daten und Handbuch

Zunächst erst einmal das Datenblatt mit den Angaben des Anbieters, die aber definitiv noch zu hinterfragen sind. Aber dafür gibt es ja die Messungen und den Hörtest. Diesen empfehle ich auch allen Influnecern und Schönfindern, denn selbst ohne Messequipment hört man noch den Unterschied zwischen beiden Modi. Here we go:

ALPHYN AH10 Product Advisory 1002

 

Bevor ich jetzt zum Look and Feel sowie der Konnektivität komme, gibt es schnell auch noch das Handbuch als PDF, das ich mir über den Umweg der FCC (Federal Communications Commission) besorgen musste. Und es erspart mir auch im späteren Verlauf viele redundante Erklärungen:

Manual

 

 

Kommentar

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e
eastcoast_pete

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2,075 Kommentare 1,319 Likes

Irgendwie scheint es jetzt richtig in Mode zu sein, eigentlich durchaus passable Hardware durch überhöhte Preisen nicht mehr empfehlenswert zu machen. Heute der von @Igor Wallossek getestete Alphyn KH hier, gestern der Corsair Monitor den @FritzHunter01 im Test hatte...
Hoffentlich merken und spüren die Anbieter, daß sie sich so selbst den Absatz verderben, und am Ende so weniger Profit machen als wenn sie ihr Zeug reeller auspreisen würden.

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D
Der Do

Veteran

103 Kommentare 58 Likes

Das Sharkoon SGH50 hat ein besseres Mikro, abartige Pegelfestigkeit und guten Klang samt Wechselpads für etwas über die Hälfte, ausser wireless sehe ich keinen Vorteil in dem Teil hier.

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Igor Wallossek

1

11,421 Kommentare 21,854 Likes

Wäre man clever gewesen, hätte man beim OEM einen Monitor 80 mit Micro pimpen lassen. Wired, aber mega. Aber nein, da hechelt der Product Manager dem hippen Wireless-Wahn hinterher... Weil, ja weil er in Asien sitzt und sich auf die dortige Zielgruppe fixiert. Der vernünftige deutsche Markt ist mittlerweile so unbedeutend, da sind viele Anbieter einfach nicht mehr daran interessiert.

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T
TheSmart

Veteran

478 Kommentare 245 Likes

Theoretisch kann man also bei diesen Produkten sehr viel Geld sparen, wenn mam sich im Vorfeld ein wenig die Mühe macht und die OEM´s recherchiert und dann sich einen Kopfhöhrer von dem selben Hersteller holt, aber halt mit eigenem Produktnamen. So dass man das einzige richtig teure an den Produkten nicht mitbezahlen muss:
Den Markennamen.
Aber ich kann auch nicht viel mit dem Trend der kabellosen Kopfhöhrer anfangen. Ich bin da wohl einfach ein wenig Oldschool und habe ausschließllich kabelgebundene Kopfhörer bisher in meinem Leben gehabt und werde sie auch weiterhin benutzen^^

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FritzHunter01

Moderator

1,303 Kommentare 1,742 Likes

SGH50 ist immer noch der Preis-/Leistungskracher! Scheiß auf Wireless...

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W
Wellenbrecher

Mitglied

58 Kommentare 53 Likes

Aber manchmal ist wireless notwendig(?). @Igor Wallossek Eine Frage habe ich, die du vielleicht mit deiner Audio-Expertise beantworten kannst. Ich habe hier einen Sennheiser HD 506S und ich möchte ihn im Zusammenhang mit meinem LG OLED C4 nutzen, der aber keinen Klinkenstecker hat, sondern nur einen optischen Ausgang (darüber hinaus hätte man ein Kabel quer im Raum).

Mir wurde empfohlen den Sennheiser zusammen mit einem Bluetooth Adapter-Verstärker (z.B. von FIIO) zu verwenden. Oder macht es doch Sinn, irgendewelche Bluetooth Earbuds oder einen entsprechenden Kopfhörer zu kaufen? Ich möchte damit zuerst nicht spielen, sondern den Kopfhörer ab und zu als Alternative zu den TV-Lautsprechern zum Fernsehen nutzen.

Der LG OLED unterstützt nur apt-X, aber nicht apt-x LL.

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Ghoster52

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1,580 Kommentare 1,270 Likes

Danke für den Test Igor, liest sich nicht gerade erstrebenswert....
Ich kann hier Fritz nur zustimmen, der neue Besitzer meines SGH50 ist sehr angetan & glücklich mit dem Teil (und dem Mod). :LOL:

@Wellenbrecher
Hast Du noch andere Einsatzgebiete und wie hoch ist das Budget ?
Aktuell empfehle ich gern den Qudelix 5K

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s
stch

Mitglied

41 Kommentare 10 Likes

@Wellenbrecher
Die Frage ist erstmal, was für eine Qualität Du benötigst - und welche Inhalte Du schaust. Die einfachste und günstigste Lösung geht über Bluetooth. Das können Earbuds sein, wie die Cambridge Audio Melomania 1+. Oder Overears, wie die Valco VMK25.
Den anderen Lösungsweg beschrieb schon @Ghoster52, eine Wireless Signalkette selbst aufzubauen.
Edit:
Ich selbst gehe über den Kopfhörerausgang des sowieso angeschlossenen Yamaha Receivers. Der kann zwar das volle Potential meiner kabelgebundenen Denon OverEars nicht ausschöpfen, reicht aber für gelegentliche Einsätze. Die Bluetoothausgabe von meinem Samsung QLED klingt bescheiden, vermutlich nur SBC.

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W
Wellenbrecher

Mitglied

58 Kommentare 53 Likes

@Ghoster52 @stch Vielen Dank für die Vorschläge. Erstmals möchte ich Bluetooth nur zum Fernsehen nutzen (Filme/Serien durch Streaming Dienste wie Netflix). Wichtig ist dabei, dass es keine Verzögerung gibt oder kein Audioversatz. Falls es mal eine Konsole dazu kommt, kann man, soweit ich weiß, den Kopfhörer, direkt mit dem Controller verbinden.

Der Qudelix 5K scheint ein ordentliches Gerät zu sein, schön wäre es, wenn er weitere Codecs unterstützen würde wie apt ll, falls das man mal braucht. Günstigere Geräte wie der FiiO BTR13 bringen schon die meisten Codecs mit, allerdings unterstützt, wie oben gesagt, der LG OLED lediglich apt-x.

Kabelgebunden ist natürlich immer besser, dann hätte man aber quer im Raum ein Kabel mit möglicher Stolpergefahr.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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