ESTA Insights: Neues aus dem Anlagenbau
„Saftey First“ – lautet die Devise des Absaugprojekts, das Philipp Reisser dieses Mal in die Oberpfalz zu einem Automobilzulieferer führte. Für die Absaugung von gesundheitsgefährlichem Aluminiumstaub und -rauch in mehreren Schleif- und Schweißkabinen wurde nach einer zentralen Absauglösung gesucht. Das Thema Sicherheit hatte bei diesem Projekt aufgrund der explosionsfähigen Stäube und der Erfordernis, die entsprechenden ATEX-Richtlinien einzuhalten, oberste Priorität. Anlagenbau-Experte Philipp Reisser hatte die passende Idee:
756 Quadratmeter Filterfläche sorgen für reine Luft
Im Außenbereich des Werkgeländes wurde eine Patronenfilteranlage des Typ DUSTMAC F in ATEX-konformer Ausführung installiert. Das daran gekoppelte, ca. 600 Meter lange Rohrsystem inklusive druckfester Rohrleitung führt ins Halleninnere zu den rund 30 Schleif- und Schweißzellen. „Die Erfassung des Aluminiumstaub/-rauch erfolgt über Anschlussstutzen an den einzelnen Zellen, die mit dem Rohrleitungsnetz verbunden sind“, skizziert Reisser das Absaugkonzept.
Anschließend strömt die schadstoffhaltige Luft zu den vier aneinandergereihten ESTA Filtermodulen. „Diese weisen eine Gesamtfilterfläche von 756 Quadratmetern auf“, weiß Reisser und ergänzt: „Insgesamt haben wir 36 Filterpatronen im Einsatz.“ Die Dauerfilterpatronen verfügen über einen Abscheidegrad von mehr als 99,9 % und werden mit dem Jet-Pulse-System vollautomatisch abgereinigt.
Die Betriebskosten und die Sicherheit fest im Blick
Ferner verfügt das Absaugsystem über eine Sommer-Winter-Umschaltung, sodass die gereinigte Luft entweder in die Halle zurückgeleitet oder nach draußen geführt wird. „Das spart in den Wintermonaten bares Geld, da die gefilterte, beheizte Luft nicht abhanden geht“, fügt Reisser an.
Für die nötige Power sorgt ein Mitteldruckventilator mit 90 kW Antriebsleistung und dazugehöriger Schallschutzeinhausung, der in Kombination mit einem Frequenzumrichter für einen energieeffizienten Betrieb sorgt. Insgesamt werden knapp 50.000 Kubikmeter Luft pro Stunde bewegt.
„Um das Risiko eines Filterbrandes auf ein Minimum zu begrenzen, haben wir gemeinsam mit unserem Kunden ein passgenaues Brandschutzkonzept ausgearbeitet. Hierzu zählen mechanische Funkenvorabscheider sowie eine automatische Argon-Löschanlage“, erklärt Reisser. Um die Vorgaben der ATEX-Richtlinien einzuhalten, wurde das Absaugsystem mit Rückschlagklappen sowie einer Berstscheibe ausgestattet.
Fazit? „Ein anspruchsvolles, aber rundherum gelungenes Projekt von A-Z. Unser Kunde ist mit dieser Lösung sehr zufrieden“, resümiert der Anlagenbau-Experte.
SICHERHEITSKOMPONENTEN FÜR ABSAUGANLAGEN
Eine kurze Übersicht über die gängigsten Sicherheits-Komponenten liefern wir Ihnen nachfolgend:
RÜCKSCHLAGKLAPPEN
Durch den Einsatz von Rückschlagklappen wird gewährleistet, dass rückwärtig zu den angeschlossenen Einrichtungen und Anlagenbereichen kein anlagenschädlicher Explosionsüberdruck entsteht. Die Rückschlagklappen dienen zur Vermeidung der Explosionsausbreitung. Im Normalbetrieb wird die Klappe in halboffener Stellung arretiert, sodass der Strömungswiderstand gering bleibt. Die Klappe wird über eine Druckwelle geschlossen, die bei einer Explosion entsteht.
Somit wird effektiv die Ausbreitung der Explosion in Rohren gestoppt, die anschließenden Prozesse und Anlagen werden geschützt und Schäden auf ein vertretbares Minimum reduziert.
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FUNKENVORABSCHEIDER
Der mechanische Funkenvorabscheider, der an der Absauganlage angebracht ist, ist Teil des ESTA-Brandschutzkonzepts. Die angesaugte Luft muss über den Prallabscheider (Umlenkung) geführt werden. Durch die spezielle Anordnung der V-förmigen Bleche im Abscheider wird ein effizienter Funkenschutz gewährleistet.
BERSTSCHEIBEN
Berstscheiben dienen der Druckentlastung und sind unter normalen Betriebsbedingungen geschlossen und trennen somit den Innenraum der Filteranlage von der Umgebung. Steigt der Druck während des ordnungsgemäßen Betriebes im Innenraum, wird dieser durch Öffnung der Berstscheiben abgelassen. Dadurch können Hitze und Flammenstrahlungen nach außen ins Freie entlastet und Schäden sowie Prozessausfälle auf ein Minimum reduziert werden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass eine ausreichend große Sicherheitszone vorhanden sein muss.
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