Organisationsrebellen - mittendrin und schon dabei

Organisationsrebellen - mittendrin und schon dabei

Schon (gefühlte) langem sind Organisationsrebellen, Hofnarren, Querdenker ein Thema für Unternehmen. Schon lange wird darauf hingewiesen, welchen enormen Mehrwert sie in Organisationen erzeugen, einfach, weil sie neue Impulse setzen und zur stetigen Reflexion anregen. 

Schon lange tun sich Unternehmen schwer damit dieses Querdenken für sich aktiv zu nutzen. Noch immer mutet dem „anders sein“ ein Makel an. Noch immer sind die Vorbehalte groß, noch immer wird vermutet, dass Querdenken die Unternehmen aus den Fugen und damit vielleicht auch aus der Spur bringt.

Doch, was, wenn die Querdenker nicht nur schon mittendrin sind in den Unternehmen, sondern auch schon fleißig dabei die Unternehmen von innen heraus zu verändern?

Der Augenöffner war für mich das Ergebnis (m)eine Befragung „Zusammen - Zuversicht - Zukunft“ mit mittlerweile über 200 Teilnehmern. Meine Kernfrage war (eigentlich), inwieweit zeitgemäßes Management & Führung in den Unternehmen bereits Fuß gefasst hat.

Herausgekommen ist, neben Antworten auf diese Frage, dass enorm viele der Teilnehmer zeitgemäße (Selbst)Führung bereits intensiv (vor)leben, auch und gerade ohne deren (Aus)Wirkung mit dem Management abzustimmen. Aus ihrer Sicht sind diejenigen, deren Hauptaufgabe die Ausgestaltung der organisationalen Rahmenbedingungen für die Zukunft ist, das Top-Management, in einem zu großen Maße mit anderen Dinge befasst.

Und so frage ich mich (rein rhetorisch): Was also wäre, wenn das Potenzial tatsächlich genutzt würde?

Weniger rhetorisch gibt es gute Antworten darauf, was man tun kann, um diese Energie zu verstärken und für die Unternehmen einzusetzen.

Es sind die Klassiker vertrauensvoller, intensiver Zusammenarbeit: Respekt, Verbundenheit, Vernetzung, Partizipation, Transparenz, die Stärkung von Stärken, die Nutzung der Chancen, die Dialoge, die Wahlfreiheit im alltäglichen Tun, die Möglichkeit fokussiert zu arbeiten, gute Beziehungen, das Erkennen von Sinn und des eigenen Wertbeitrags. Kurz, es geht um eine Zusammenarbeit durch Vertrauen und Freiraum, statt unter dem Druck von Misstrauen und Kontrolle.  

Was also kann man ganz persönlich tun:

Als Mitarbeiter: 

  • Sich immer weiter und wieder auf die Suche nach Gleichgesinnten machen. Sei es beim Gespräch in der Teeküche, in der Mittagspause oder auch außerhalb des Unternehmens. 
  • Findet den Freiraum, der es euch trotz ggf. vorhandener Restriktionen erlaubt die Dinge so (besser) zu tun, als der Plan es vorsieht. 
  • Startet und testet die vielen kleinen work hacks, die ihr im Netz und in Büchern findet.


Als Führungskraft:

  • Fördert aktiv, was eure Kollegen (ohne Führungsverantwortung) auf die Beine stellen. 
  • Unterstützt sie, sprecht miteinander. Nicht nur einmal im Jahr, sondern regelmäßig. Versucht (nur) so viele Menschen zu führen, dass ihr jede Woche kurz mit jedem über die Herausforderungen, Probleme und hilfreiche Unterstützung sprechen könnt.
  • Versucht nicht, alle auf ein Mittelmaß zu stutzen, indem ihr Schwächen auszugleichen versucht, sondern stärkt die Kollegen in dem, worin sie gut sind. Das fördert auch eure Anerkennung und Reputation = zwei der wichtigsten sozialen Währungen der Zukunft.


Als Mitglied des Top-Managements

  • Wagt den Blick hinter die Kulissen und. Atmet tief durch. Was die Kollegen da versuchen soll dem Unternehmen helfen. Wenn es zu sehr von eurem Weg und Ziel abweicht, dann geht ins Gespräch.
  • Versucht die verschiedenen Strömungen in ihrer Zielrichtung zu verstehen und zu erkennen, wo es dem Unternehmen hilft gelassen (resilient) in die Zukunft zu gehen.

Natürlich gibt es noch hundert Tipps, die hier allerdings den Rahmen sprengen und es gibt viele Angebote, nicht nur vorn mir, dazu. Teil meines Portfolios sind z.B. für Führungskräfte Selbstlernkarten in denen ich ein paar der wesentlichsten Fokusthemen zusammengetragen habe. Für das Top-Management biete ich z.B. Impulse, Workshops aber auch schnelle, einfache, toolbasierte, objektive, tiergehende Analysen an. Wichtig ist, dass ihr die Angebote wahrnehmt und eure Lernreise gezielt startet und fortsetzt. Findet den Partner, den Anbieter, dem ihr vertraut, denn nur dann seit ihr auch bereit das so erfahrene anzunehmen und umzusetzen. Und reflektiert immer wieder, ob das Angebot zu euren Bedürfnissen und Erwartungen passt.

Noch wichtiger ist aber, dass ihr alle beginnt euch offener über all das auszutauschen, was ihr an Entwicklungen wahrnehmt und angeht. Aus dem Austausch und gegenseitigen Verständnis entsteht die Energie, die euer Unternehmen nach vorne bringt und in die Zukunft trägt.

  

Über mich

Ich begleite und berate zukunftsorientierte Unternehmen im Kontext zeitgemäßer Zusammenarbeit, Management, Führung und Transformation. Mehr Informationen findet ihr in meinem Profil und auf meiner Webseite: www.zukunftheute.net und im Kontext "manageawesome | leadawesome | actawesome" auf www.manageawesome.net

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Guido Bosbach - vielen Dank für den hervorragenden Beitrag LG CF

Peter Duliba

Überzeugt wird von Mensch zu Mensch 🇩🇪🇦🇹🇨🇭

5y

Guten Morgen und vielen Dank für Ihren Beitrag Herr Bosbach. Wie bereits Douglas McGregor (1968) schrieb: "Die Menschen ändern sich nicht nach gefallen des Managements. In Ihnen steckt jedoch ein konstruktives Potential, das mit Gewinn entwickelt werden kann, aber nur, wirklich nur dann, wenn das Management bereit ist, seinen eigenen Einfluss auf das Verhalten der Mitarbeiter zu überprüfen -analytisch, sachlich und beherzt." 

Thomas Höhmann

Am 1.9. beende ich meinen Auftritt.

5y

Neun von zehn Unternehmen behaupten, von Querdenkern zu profitieren, 99 von 100 bekennen sich zur Diversität. Fast immer bleibt es bei Worten.

Hakan 👨💻 Cengiz

It Consulting Bonn - We develop IT strategies

5y

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