Das Bedürfnis nach Sicherheit bei jungen Eltern führt zu einem boomenden Markt für fragwürdige und teure Babyprodukte. Trotz Konjunkturknick haben Babyausstatter im letzten Jahr einen Rekordumsatz von 7,6 Milliarden Euro erzielt. Die Verunsicherung junger Eltern wird durch gezielte Werbung, vor allem auf Social Media, verstärkt. Produkte wie teure Kinderwagen, Babyschalen mit Docking-Stationen und Schlafüberwachungstechnik werden angeboten, um die Ängste vor Gefahren wie dem plötzlichen Kindstod zu mindern. Experten warnen jedoch davor, dass viele dieser Produkte nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Eltern sollten sich stattdessen auf Körperkontakt und Aufmerksamkeit konzentrieren.
Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.
Das Bedürfnis nach Sicherheit ist wahrscheinlich nie höher, als wenn man das erste Baby bekommt. Von einem auf den anderen Tag ist man für ein kleines, sehr fragiles Wesen verantwortlich, das sich nicht selbst ernähren und beschützen kann: davor, aus dem Bett zu fallen, sich zu verschlucken, zu frieren oder im Schlaf zu ersticken. Wenn aus Erwachsenen Eltern werden, werden sie erst mal ratlos.
Diese Unsicherheit trifft auf einen gewaltigen Markt an fragwürdigen wie teuren Produkten. Babyausstatter haben das Spiel mit der Sorge junger Eltern perfektioniert, in der Manipulation ihrer Zielgruppe sind sie erfolgreicher als Unternehmen vieler anderer Branchen. Das Ergebnis: Stockender Konjunktur und anhaltendem Geburtenrückgang zum Trotz haben sie im vergangenen Jahr 7,6 Milliarden Euro Umsatz gemacht – ein Rekord. Abgesehen von einem Knick im Coronajahr 2020 ist das Umsatzvolumen in der Babybranche sieben Jahre in Folge gestiegen, zuletzt um 1,5 Prozent. Die Sorge um den Nachwuchs ist einer der wenigen verbliebenen Wachstumsmärkte, unberührt von der Konsumzurückhaltung privater Haushalte. Und das ist kein Zufall.