Der Artikel betont die menschliche Seite des Arztberufs und kritisiert die zunehmende ökonomische Ausrichtung im Gesundheitswesen. Neurologen sehen sich mit vielen Patienten konfrontiert, die aufgrund von Stress, Sorgen oder Einsamkeit Hilfe suchen. Die Zeit für Gespräche und eine vertrauensvolle Beziehung fehlt oft aufgrund des Drucks, viele Patienten abzufertigen. Die finanzielle Anreizstruktur führt dazu, dass Diagnosen überbetont werden und einfache Probleme zu schwerwiegenden Krankheiten umgedeutet werden. Die Würdigung der Pflegekräfte und Ärzte, die sich um die Patienten kümmern, bleibt dabei oft auf der Strecke.
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Das Wesen des Arztberufs ist es, einem Menschen, der gesundheitlich leidet und Hilfe sucht, zur Seite zu stehen: so gut es geht und ohne ökonomische Hintergedanken.
Eine Menge Leute, die zu uns Neurologen kommen, laut Studien bis zu 70 Prozent, wenden sich wegen Befindlichkeitsstörungen an uns, sei es aus Stress, Sorgen und Ängsten oder aus Vereinsamung – die wären früher zum Seelsorger oder zu einem Familienmitglied gegangen. Jetzt kommen sie zu uns. Kann man die einfach wegschicken und sagen: "Sie haben nichts"? Nein. Der indische Pizzabäcker mit einer Sieben-Tage-Woche und bedürftiger vielköpfiger Großfamilie, der es im Alltag nicht mehr aushält und zu uns kommt, hat ja wirklich Kopfschmerzen, die ihn quälen, auch wenn es keinen pathologischen neurologischen Befund gibt.