ZEITmagazin: Frau Galdi Vinko, Ihr Fotoprojekt heißt Entschuldigung, ich habe ein Kind geboren und bin verschwunden, aber jetzt bin ich wieder da. Hatten Sie nach der Geburt Ihrer Kinder das Gefühl, als Fotografin zu verschwinden?
Andi Galdi Vinko: Der Satz stammt aus einer Mail, die ich ein paar Wochen nach der Geburt meiner Tochter verschickt habe. Es ging um einen Job, den ich unbedingt machen wollte, aber ich sah das Angebot zu spät. Natürlich war es gut, dass ich den Job nicht bekommen habe, ich hätte ihn auf keinen Fall geschafft. Ich wäre nicht in der Lage gewesen, beruflich zu liefern, weder körperlich noch emotional. Aber das zu akzeptieren war schwer, ich hatte Angst, etwas Großes zu verpassen. Mir wurde klar: Für eine lange Zeit würde es nicht um mich gehen.