Lotta ist stolz darauf, wie effizient sie ist. "Besser Effizienz statt Effektivität", sagte sie neulich zu mir. Ich antwortete, das sei doch das Gleiche. Und was sie damit überhaupt meine? "Ich mach Sachen immer kurz vor Schluss, aber dann richtig gut."
Ich bin eigentlich keiner, der seine Kinder unter Leistungsdruck setzt, aber ich mag es auch nicht, wenn immer alles auf den letzten Drücker geschieht. Wenn ich Lotta frage, ob sie etwas schon erledigt hat, etwa ihre Schulaufgaben, hebt sie nur den Daumen. Das soll dann wohl bedeuten, dass sie nichts gemacht hat, das aber kein Grund zur Besorgnis sei, weil zum Zeitpunkt X alles fertig sein werde. Ich finde, das trifft zu 80 Prozent zu. In 20 Prozent der Fälle läuft Lotta dann hektisch durch die Wohnung, weil sie JETZT dringend etwas sucht oder JETZT dringend losmuss oder ich JETZT dringend irgendein Formular ausfüllen muss, weil SONST alles zu spät ist.