Meine vorletzte Reise nach Griechenland hatte es in sich. Ganze vier Wochen war ich auf Kreta unterwegs, verbrachte je eine Woche im Norden, Süden, Osten und Westen der Insel. Ich war auf kulinarischer Mission und wollte die kretische Küche kennenlernen. Meine erste Unterkunft befand sich auf einem Biobauernhof. Gleich am ersten Abend lud mich die Bäuerin zum Essen ein. Es gab fast ausschließlich Gerichte mit Produkten aus eigenem Anbau. Alle Rezepte waren kretisch, nur zwei vom Festland. Eines davon waren Kolokithokeftedes, gebratene Zucchinipuffer, außen knusprig, innen luftig. Ich konnte mich kaum bremsen, so köstlich waren sie. Da das Bauernpaar kein Englisch sprach, machten sie sich einen Spaß daraus, mir sämtliche griechischen Namen der Gerichte beizubringen. Und für jeden Misserfolg in der Aussprache mussten wir einen hausgemachten Raki trinken. Was soll ich sagen, die Kolokithokeftedes waren nicht nur eines der leckersten Gerichte auf dem Tisch, sie waren auch der Grund, warum ich auf dem Weg ins Bett ein bisschen getorkelt bin.