Dschibuti
Dschibuti | |
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Dschibuti |
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Regierungsform | |
Währung | Dschibuti-Franc (DJF) |
Fläche | 23.200 km² |
Einwohnerzahl | 1.152.944 (2023) |
Amtssprache | Französisch, Arabisch |
Religion | Muslime 94%, Christen 6% |
Strom/Stecker | 220 V, 50 Hz; Eurostecker/E |
Telefonvorwahl | +253 |
Domain | .dj |
Zeitzone | UTC+3 |
Dschibuti, die international übliche Schreibweise ist Djibouti, liegt im östlichen Afrika.
Dschibuti, das kleine Land am Horn von Afrika, lockt Touristen mit herrlichen Tauchplätzen im Roten Meer, der faszinierenden Salzseelandschaft des Lac Assal, der Möglichkeit, das Nomadenleben der Afar-Völker kennen zu lernen und seiner vielfältigen Kultur.
Regionen
BearbeitenStädte
Bearbeiten- 1 Dschibuti (Djibouti, جيبوتي) Als Hauptstadt des Landes ist Djibouti-Stadt ein Schmelztiegel der Kulturen. Besucher finden hier den lebhaften Zentralmarkt, auf dem lokale Produkte, Kunsthandwerk und Gewürze angeboten werden. Die Stadt beherbergt auch historische Kolonialgebäude aus der französischen Ära sowie moderne architektonische Wahrzeichen. Der Hafen ist ein wichtiger Teil der Stadt und bietet einen Einblick in das geschäftige Treiben des Hafens.
- 2 Ali Sabieh (علي صبيح) Diese Stadt liegt im Landesinneren und ist von einer beeindruckenden Landschaft umgeben. Ali Sabieh ist bekannt für seine Nähe zum Aussichtspunkt von Arrei Koma, der einen schönen Blick auf die Schluchten und Berge bietet. Die Stadt selbst hat eine lebendige lokale Kultur, die Besucher erleben können, und sie dient als Ausgangspunkt für Abenteuer in die umliegende Natur.
- 3 Tadjoura (تاجورة) Diese historische Stadt in Dschibuti besticht durch ihre alte Architektur und kulturelle Bedeutung. Tadjoura beherbergt Moscheen und traditionelle Gebäude, die Zeugnisse der vergangenen Zeiten sind. Die Stadt ist auch für ihre wunderschönen Strände bekannt, die Besucher zum Entspannen und Genießen einladen.
- 4 Obock (أوبوك) Als eine der ältesten Städte in Dschibuti hat Obock eine reiche historische Vergangenheit. Sie diente einst als wichtiger Hafen für Handelsschiffe und war ein Tor zur Region für Kolonialmächte. Besucher können historische Stätten erkunden, die an vergangene Epochen erinnern. Die Küstengebiete um Obock herum sind ebenfalls schön und bieten Möglichkeiten zum Schnorcheln und Entdecken der Meereswelt.
- 5 Dikhil (دخيل) Diese Stadt liegt in einem trockenen Gebiet und ist von faszinierender Wüstenlandschaft umgeben. Besucher können hier traditionelle nomadische Lebensweisen erleben und die Wüstenregionen erkunden. Dikhil bietet zudem Möglichkeiten zum Trekking und zur Begegnung mit den lokalen Gemeinschaften.
Weitere Ziele
BearbeitenSiehe den Abschnitt Ausflüge zur Hauptstadt.
Hintergrund
BearbeitenDer erst 1977 unabhängig gewordene Staat war als Französisch-Somaliland seit 1888/96 Kolonie.
Die USA haben rund 4000 Soldaten im Camp Lemonnier stationiert von wo aus seit Oktober 2016 aus auch Angriffe auf die Saudi-Arabien nicht genehme Regierung des Jemen erfolgen. Mindestens 35000 Jemeniten sind nach Djibouti geflohen. Im zentralen Flüchtlingslager bei Ali Adde sind sonst vor allem Somalier untergebracht.
Anreise
BearbeitenKreuzfahrtpassagiere dürfen zu touristischen Zwecken bis zu 72 Stunden visumsfrei einreisen.
Inhaber von gewöhnlichen Reisepässen können ein elektronisches Visum für bis zu 31 Tage beantragen. Dies gilt nicht nur am Flughafen, sondern bei der Ankunft an allen Grenzübergängen. Zahlung erfolgt ausschließlich mit Visa- oder Mastercard; Bearbeitungsdauer soll 72 Stunden sein. Das visa-on-arrival bekommen nur noch Inhaber von Dienst- oder Diplomatenpässen auf Dienstreise.
Einreisebestimmungen
Bearbeiten- Für Deutsche und Österreicher zuständig ist die Botschaft von Djibouti, Kurfürstenstraße 84, 10787 Berlin. Tel.: +49(0) 30 263 901 57 (Konsularabteilung). Vorzulegen sind 2 Antragsformulare, 2 Passbilder, Hotelbuchung oder „lettre d'hébergement.“ Bearbeitungsdauer max. 1 Woche, meist 24 Std. Angehörige der kämpfenden Truppe der Bundeswehr dürfen dienstlich visumsfrei einreisen. Geöffnet: Mo.-Fr. 8.30-16.30. Preis: Touristenvisum: bis 14 Tage € 10, bis 30 Tg. € 20.
- Schweizer wenden sich mit denselben Unterlagen an Section consulaire de l'Ambassade de la République de Djibouti, Chemin Camille-VIDART 15, 1202 Genève (Bus 5: Vermont. Bus 8: IUT.). Tel.: +41 (22) 749 1090. Nur persönliche Abholung nach Terminabsprache. Geöffnet: Mo.-Do. 10-12.
In Ländern ohne dschibutische Vertretung kann das Visum bei französischen Konsulaten beantragt werden.
Zollbstimmungen
BearbeitenDie Einfuhr jeder Art pornographischen Materials ist verboten. Alkohol ist bis zu einem Liter pro Person gestattet.[1] Besitz und Ausfuhr von Blättern des Kathstrauchs, der regionalen Volksdroge, ist gestattet. Der Wirkstoff Cathinon unterliegt in Deutschland (und vielen anderen Staaten) dem Betäubungsmittelrecht, mehr als 30 g gelten als „nicht geringe Menge.“
Flugzeug
BearbeitenAb Frankfurt fliegt man günstig mit Ethiopian (über Addis Abbeba oder Jeddah) oder Emirates über Dubai. Vergleichsweise lang sind Flugzeiten mit Kenia Airways, deren Flüge über Nairobi gehen.
Die wiedererstandene Air Djibouti mit Firmensitz am Flughafen bietet seit 2016 wieder Passagierflüge an. Bedient werden zentralafrikanische Städte und Dubai.
Das Aérodrome de Chabelley, zehn Kilometer südlich der Hauptstadt, dient nur dem französischen und amerikanischen Militär.
Bahn
BearbeitenIm Oktober 2016 wurde die mit chinesischer Hilfe gebaute Dschibuti-Äthiopien-Bahn in Normalspur eröffnet und Sommer 2024 vollkommen unter lokale Kontrolle genommen. Die 756 km lange Strecke geht von Sebeta/Addis Abeba über Awash (Zweiglinie nach Weldiya/Hara Gebeya teilweise noch im Bau) und Miesso nach Dschibuti. Fahrplanmäßige Fahrtdauer für die durchgehend elektrifizierte Strecke wäre zwölf Stunden. Statt der ausgebauten möglichen 120 km/h erreichen die Züge durchschnittlich 45-55 km/h vor allem weil Bauern immer wieder ihre Tiere auf die Strecke treiben. Die Züge fahren jeden zweiten Tag um 8:00 ab, gebucht werden muss in Addis 24 Stunden vorher. Ausländer zahlen das Doppelte.
Bus
BearbeitenAuto/Motorrad/Fahrrad
BearbeitenDer 2008 bewaffnet ausgetragene Grenzdisput mit Eritrea wurde Ende 2015 durch Schiedsspruch beigelegt, eine Normalisierung des Grenzregimes zwischen beiden Staaten war zu erwarten. Seit Juni 2017 kam es wieder zu Schießereien im Grenzgebiet nachdem die Friedenstruppe abgezogen war. Reisen nördlich von Obock sollten vermieden werden.
Das Überschreiten der Landgrenze bei Loyada (لويادا) nach Somaliland wird 2016 als problemlos beschrieben.[2]
Schiff
BearbeitenEs gibt Verbindungen nach Jemen und Berbera in Somaliland mit einheimischen Schiffen. Entsprechende Fahrten sind im Hafen zu erfragen, aufgrund der schlechten Sicherheitslage ist von deren Benutzung wohl abzuraten.
Wegen der Pirateriegefahr vor Somalia ist die Region für Segler gefährlich. Aktuelle Informationen erhält man beim Maritime Security Centre.
Mobilität
BearbeitenBusse/Minibusse verkehren ohne Fahrplan. Abfahrt ist wenn das Fahrzeug – nach örtlichem Verständnis – „voll“ ist. Minibusse halten nach Heranwinken.
Taxipreise sind an größeren Ständen (auch am Flughafen) angeschlagen. Ein Nachtzuschlag von 50% ist üblich.
Sprache
BearbeitenAmtssprachen sind Französisch und Arabisch, übliche Umgangssprachen Somali und Afar. Außerhalb der Hauptstadt wird selten Französisch gesprochen.
Aktivitäten
BearbeitenEinkaufen
BearbeitenWechselkurs € 1 etwas mehr als 215 Djibouti Franc (DJF) (Stand: Feb 2021).
Banken und viele kleinere Geschäfte haben Freitag und Samstag geschlossen, Sonntags geöffnet. Lange Mittagsruhe ist üblich. Sofern Kreditkarten akzeptiert werden – was eigentlich nur in der Hauptstadt der Fall ist – nimmt man meist nur Visa, Mastercard akzeptiert man nicht. Bei Bargeldwechsel (der außerhalb der Hauptstadt schwierig ist) von Dollarnoten werden nur Scheine (in gutem Zustand) der nach 2000 verausgabten Serie akzeptiert.
Küche
BearbeitenDie kulinarischen Genüsse Djiboutis werden von Einflüssen der Nachbarländer bestimmt. Arabische-jemenitische Geschmäcker findet man ebenfalls.
Das Frühstück ist normalerweise eine kräftig Mahlzeit mit Tee. Auf der Basis eines Fladenbrots lahoh, ähnlich dem äthiopischen Injera aber dünner, werden oft mit Fleisch, Innereien oder Honig bzw. Butterschmalz (niter kebbeh) gegessen. Garoobey ist ein Haferbrei mit Milch und Kümmel gewürzt.
Mittag- und Abendessen bestehen oft aus Eintopf (maraq) unterschiedlichster Art. Fah-fah ist eine Rindersuppe. Reis serviert man mit Kochbananen oder Fleisch. Zu Pasta (baasto) gibt es sehr dickflüssige Saucen. Unerläßlich ist die scharfe Würzmischung Berbere und, wer es sich leisten kann, Safran. Wie in Somalia werden Speisezimmer, wenn Gäste zu Besuch sind, gerne mit Weihrauch in speziellen Brennern (Dabqaad) „ausgeräuchert“.
Die Süßspeise halwo (Halwa) gibt es vor allem zu besonderen Anlässen.
Nachtleben
BearbeitenFindet vor allem im Europäerviertel der Hauptststadt statt.
Unterkunft
BearbeitenIn der Hauptstadt gibt es etwa vierzig Hotels, die wenigsten davon preisgünstig.
In anderen Orten finden sich kaum Unterküfte. Nahe der wenigen Naturschönheiten existieren ein paar Campements, die speziell auf touristischen Bedarf eingerichtet sind.
Feiertage
BearbeitenTermin | Name | Bedeutung |
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Mi, 1. Jan. 2025 | Neujahr | |
Do, 1. Mai 2025 | Tag der Arbeit | |
Fr, 28. Feb. 2025 | 1. Ramadan | |
Mo, 31. Mär. 2025 | Id al-Fitr | letzter Tag im Fastenmonat Ramadan |
Fr, 6. Jun. 2025 | Īd al-Aḍḥā | Zweitägiges islamisches Opferfest |
Sa, 7. Jun. 2025 | Nationalfeiertag | |
Do, 4. Sep. 2025 | Geburtstag (Mulid/maulid) des Propheten Mohammed am 12. Rabi' al-auwal | |
Mi, 25. Dez. 2024 | Weihnachten |
Sicherheit
BearbeitenFür afrikanische Verhältnisse ist Dschibuti ein sicheres Land. Nur vor Gelegenheits- und Taschendieben in Basaren wird gewarnt.
„Von nicht unbedingt notwendigen Einzelreisen in entlegene Gebiete Dschibutis wird abgeraten.”[1] Gebiete entlang der Grenze zu Eritrea sind vermint.
Gesundheit
BearbeitenHilfe | |
Notrufnummer(n) | 17 (Polizei), 18 (Feuerwehr), 19 (Rettungsdienst) |
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Viele eingeborene Männer kauen ab Mittag Khat, was zu eingeschränktem Reaktionsvermögen (auch im Straßenverkehr) oder ungewöhlichen, erst lebendigem, mitteilungsbedürftigen, nach etwa zwei Stunden dann lethargischem Verhalten führen kann.
Gefahr von Malaria (durch Plasmodium falciparum) besteht allenfalls während der nassen Jahreszeit November bis April.
Klima und Reisezeit
BearbeitenTagestemperaturen von über 40 °C sind von Mai bis Oktober die Regel.
Regeln und Respekt
BearbeitenPost und Telekommunikation
BearbeitenPraktische Hinweise
BearbeitenMan lässt sich ungern fotografieren, es sollte in jedem Fall um Erlaubnis gefragt werden. Militärisches darf prinzipiell nicht aufgenommen werden.
Alkoholgenuss in der Öffentlichkeit, außer in lizensierten Gaststätten, ist strafbar. Für Frauen sind Hijab und weite Abaya angemessene Kleidung.
Post: Briefe in alle EU-Länder und die Schweiz gelten als „Zone 1“ und kosten 2018 für bis zu 20 g: 220 DJF, 100 g: 675 DJF.
Auslandsvertretungen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Redman, Nigel; Birds of the Horn of Africa: Ethiopia, Eritrea, Djibouti, Somalia, Socotra; London 2009 (Helm); ISBN 9780713665413
- Saïd Chiré, Amina; Djibouti contemporain; Paris 2013; ISBN 9782811108243
- Karten
- Ethiopia, Eritrea, Djibouti, Somaliland: map for businessmen & tourists; geographical map; with index; relief with elevation tints; Budapest 2011; 1:2 Mio, 82 x 91 cm; ISBN 9786155010026
- Houssein Ahmed Hersi; Carte de Djibouti: ville et ses agglomérations: carte de rues, street map; [Djibouti] ²2015; 68 x 98 cm
Weblinks
Bearbeiten(Stand: Sep 2022)
- Bureau of African Affairs, US Department of State; Background note: Djibouti; Washington 2005-
- Djiboutiweb frz. Touristeninfo
- Nachrichten aus der Region
- „Horndiplomat“ (engl.)
- Voice of Djibouti
Einzelnachweise
Bearbeiten- 1 2 (2018-12-03)
- ↑ Overlanding between Djibouti, Somaliland and Ethiopia (2016-03-10)