Wie schon nach der Europawahl sollte das Ergebnis der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen niemanden überraschen. Auch wenn viele wieder einmal auf ein Wunder gehofft haben. ✨ Das Motiv des Wunders ist zwar schön, aber es darf nicht politisches, gesellschaftliches und persönliches Handeln ersetzen. Wenn das passiert, sehen wir die unschönen Folgen, wie gerade jetzt. Nach der Europawahl habe ich mir zwei Wege "gewünscht", um die aktuelle Situation zu verhindern: Ein starkes Signal der Regierung, insbesondere von Kanzler Scholz 💬, oder vorgezogene Neuwahlen – eine Idee, die ich erstmals in meiner politischen Denkweise zugelassen habe. Leider passierte beides nicht, und die Lage hat sich sogar verschlimmert. Die Regierung ist inzwischen zur Übergangsregierung mutiert – worst case. 🚨 Ohne den notwendigen "Wumms" meandern wir durch eine Zeit, in der so viel geschieht, das die Leben und die Zukunft aller Menschen betrifft und verändern wird. Vertrauen in eine starke Politik wäre jetzt wichtiger denn je. Wer sich in den letzten Jahrzehnten einmal mit Studien zum Osten beschäftigt hat (oder Soziologinnen und Soziologen zugehört hat), weiß, warum der Osten anders ist und auch anders bleiben wird als der Westen. Die historischen Prozesse haben bis heute immense Auswirkungen auf wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Ebene in den ostdeutschen Ländern. Wenn ein Großteil der Menschen sein System, seine Jobs und seinen Kompass verliert, hinterlässt das tiefe Spuren in der Gesellschaft. 🧭 Ein großes Learning aus dieser Situation könnte, sollte und müsste es sein, bei den aktuellen riesigen Transformationen durch KI und Digitalisierung den Fokus viel stärker auf die gesellschaftlichen und sozialen Auswirkungen zu richten. Rechenbeispiele, die zeigen, dass zwar Millionen Jobs verloren gehen, aber andere entstehen, werden den meisten Menschen außerhalb einiger Bubbles keine Zuversicht geben. Wenn dann auch noch Infrastrukturen wegbrechen und Orte der Begegnung fehlen, ist die nächste Katastrophe vorprogrammiert. Auch die veränderten Arbeitswelten und die Auswirkungen des Homeoffice auf unsere Gesellschaft, Städte und Orte werden weitgehend ausgeblendet. 🏠 Vielleicht sollten wir als Menschen wieder klüger handeln, nicht nur auf andere schauen, sondern selbst aktiv werden. Orte der Begegnung, des Lernens und des Austausches zu schaffen, ist zwar anstrengend, aber – um es mit Angela Merkel zu sagen – ganz bestimmt auch alternativlos. 📚 Empfehlenswerte Bücher, die sich hervorragend mit unseren aktuellen Herausforderungen beschäftigen, sind: 📖 "Was Populisten wollen" von Marcel Lewandowsky 📖 "Ungleich vereint" von Steffen Mau 📖 "Die Verlockung des Autoritären" von Anne Applebaum (Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2024) Because There Is No Planet B. 🌏
Danke Anja Urbschat für die Buchempfehlungen. Die beiden letzten Titel habe ich bereits gelesen. Merci für die inspirierenden Lesesanregungen. 🤩📚
Vielen Dank für diese klaren Worte, die ich mit ganzem Herzen unterstütze. Neuwahlen sind dringend wünschenswert und Herr Scholz wäre gut beraten hier den Weg dazu frei zu machen damit Schlimmeres verhindert werden kann.
Tänzerin/Clown/Autorin
3 MonateTolle Empfehlungen. Wird eins der Bücher im nächsten Grundgesetz Abopäckchen bei mir ankommen,?