🌍 Einblicke aus der heutigen Vorstellung des DFG-Förderatlas 2024 – Stärken, Herausforderungen und Handlungsbedarf für die Wissenschaft in Deutschland 🚀 Der neue Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zeigt beeindruckende Fortschritte, aber auch alarmierende Entwicklungen in der Forschungslandschaft. Ein paar zentrale Erkenntnisse: ✅ Positiv: Sowohl die Grundmittel als auch die Drittmittel für die Wissenschaft sind 2022 im Vergleich zu 2019 gestiegen. Das zeigt, dass Investitionen in Forschung und Innovation weiterhin Priorität genießen. Doch: Diese Mittel reichen nicht aus, um steigenden Kosten – etwa durch Tarifsteigerungen und Energiepreise – entgegenzuwirken. Die Wissenschaft benötigt dringend eine solide und nachhaltige Finanzierung, um ihre Leistungsfähigkeit zu sichern. ❌ Negativ: Der Anteil der Wirtschaft als Drittmittelgeber für die Wissenschaft sinkt. Das ist eine besorgniserregende Entwicklung, denn nur eine enge und starke Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft kann die dringend benötigten Innovationen in Deutschland vorantreiben. Erfolgsbeispiele wie Biontech zeigen, was möglich ist, wenn diese Partnerschaften funktionieren. Wir brauchen mehr solcher Kooperationen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und globale Herausforderungen zu meistern. 🌍 Internationale Zusammenarbeit: Eine weitere Sorge ist die abnehmende internationale Kooperation: die Daten im Förderatlas zeigen weniger Projekte mit dem Vereinigten Königreich (Brexit) und China (Coronapandemie). In der aktuellen geopolitischen Lage droht sich diese Entwicklung fortzusetzen – ein Trend, der die Wissenschaft isolieren und den internationalen Wissensaustausch erschweren könnte. Gerade in einer globalisierten Welt brauchen wir starke Netzwerke, um Antworten auf globale Fragen zu finden. Ein großer Dank geht an die DFG und alle Beteiligten, die mit dem Förderatlas eine unverzichtbare Datengrundlage schaffen und zentrale Impulse für die Zukunft der Forschung setzen! 🙏 Lasst uns die Herausforderungen anpacken und die Rahmenbedingungen für die Wissenschaft gemeinsam verbessern. 💡 #Forschung #Innovation #WissenschaftUndWirtschaft #Förderatlas2023 #Kooperation Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - German Research Foundation Stifterverband Hochschulrektorenkonferenz
𝗪𝗮𝘀 𝘂𝗻𝘀𝗲𝗿 𝗪𝗶𝘀𝘀𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵𝗮𝗳𝘁𝘀𝘀𝘆𝘀𝘁𝗲𝗺 𝗯𝗿𝗮𝘂𝗰𝗵𝘁 Heute wurde in Berlin der neue „Förderatlas“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft vorgestellt. Der Stifterverband unterstützt das Projekt seit über 20 Jahren, denn Transparenz über die Forschungsförderung in Deutschland ist wichtig – für Politik, Wissenschaft und Wirtschaft gleichermaßen. 4 Beobachtungen und Anmerkungen dazu: ➡️ Die Hochschulen sind mit der 𝗣𝗿𝗼𝗳𝗶𝗹𝗯𝗶𝗹𝗱𝘂𝗻𝗴 vorankommen. Regionale Hotspots schaffen es, sich in einzelnen Fachbereichen von der Konkurrenz abzusetzen. Das ist gut! ➡️ Der wettbewerblich eingeworbene Finanzierungsanteil hat sich auf einem hohen Plateau von fast 30 % eingependelt; für viele Spitzenunis ist der Anteil noch höher. Das heißt, gerade für die besten Unis: Dauerstress für die Verstetigung. Wie begegnen wir der 𝗚𝗲𝗳𝗮𝗵𝗿 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗥𝗶𝘁𝘂𝗮𝗹𝗶𝘀𝗶𝗲𝗿𝘂𝗻𝗴 unserer Förderlogiken und Antragspraktiken? ➡️ Wenn die Wettbewerbslogik nur noch wenig überraschende Ergebnisse hervorbringt, sollten wir die Wettbewerbslogik nicht um eine 𝗪𝗶𝗿𝗸𝘂𝗻𝗴𝘀𝗹𝗼𝗴𝗶𝗸 ergänzen, die wissenschaftspolitische Ziele mit in den Blick nimmt? Das habe ich jüngst in einem Artikel mit Dr. Georg Schütte angeregt. Eine entscheidende Leitfrage der Exzellenz- und Drittmittelförderung sollte lauten: Wir stärken wir sie so, dass sie systemisch nachhaltig wirkt und Forschungs-Leuchttürme international wettbewerbsfähig sind und bleiben? ❗ 𝗔𝗹𝗮𝗿𝗺!! Der Drittmittel-Anteil der Wirtschaft ist um weitere 5 Prozentpunkte gesunken. Dies steht im krassen Widerspruch zur Sorge in der Öffentlichkeit: 67 % sagen, dass der Einfluss der Wirtschaft auf die Wissenschaft zu hoch ist. Fakt ist: Der Anteil der Wirtschaft an den Drittmitteln hat sich seit 2006 nahezu halbiert! Dafür gibt es viele Gründe, vor allem aber auch im regulatorischen Bereich: Datenschutzgesetze, Tierschutzgesetze, Patientenschutzgesetze, Labor-Sicherheitsgesetze, Dual-Use-Regeln, überbordende Bürokratie uvm. Überall haben wir die strengsten Regeln weltweit und merken noch immer nicht, wie 𝗸𝗼𝗼𝗽𝗲𝗿𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻𝘀- 𝘂𝗻𝗱 𝗶𝗻𝗻𝗼𝘃𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻𝘀𝗳𝗲𝗶𝗻𝗱𝗹𝗶𝗰𝗵 das ist. Die Wirtschaft sucht sich weltweit zunehmend andere Partner: Das können wir so nicht weiter hinnehmen. Wir brauchen mehr und nicht weniger Kooperation zwischen Hochschulen und Unternehmen, wenn wir unser Wissenschaftssystem wettbewerbsfähig halten wollen. Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - German Research Foundation Hochschulrektorenkonferenz #wissenschaftsförderung #forschung #innovation