Digitale #Sozialleistungen sind die Nagelprobe für einen bürger:innenfreundlichen digitalen Staat.
Mal ehrlich: Ob ich alle 10 Jahre meinen Personalausweis digital beantragen kann, oder die Ummeldung meines Wohnsitzes digital funktioniert - wär schon schön, ist aber nicht sooo entscheidend für meine Lebensqualität. Anders bei Menschen, die Anspruch auf staatliche Sozialleistungen wie #Bürgergeld, #Wohngeld oder #Kinderzuschlag haben: Diese Leistungen sind für sie von elementarer Bedeutung. Und der Sozialstaat macht es ihnen nicht immer leicht, sie in Anspruch zu nehmen: Ein erschreckend hoher Anteil der Anspruchsberechtigten nimmt Sozialleistungen, die ihnen zustehen, nicht in Anspruch, auch weil die Antragsverfahren manchmal kafkaesk kompliziert sind. Die Digitalisierung kann die Situation substanziell verbessern, kann aber auch Exklusion und Diskriminierung verschärfen - wenn sie nicht nutzendenzentriert gestaltet ist.
Unabhängig von allen Diskussionen um Sanktionsverschärfungen, Lohnabstandsgebot und Mitwirkungspflichten finde ich: Wenn Menschen Anspruch auf eine staatliche Leistung haben, dann muss der Staat ihnen auch einen einfachen Zugang ermöglichen. Deshalb habe ich zusammen mit Kolleg:innen der Caritas überlegt, wie digitale Sozialleistungen aus Perspektive der Betroffenen gestaltet werden könnten. Dabei sind wir auf viele alte Bekannte der Digitalen Verwaltung gestoßen (#OnceOnly, #Automatisierung der Regelfallbearbeitung, proaktive Leistungen, ...). Klar wurde aber auch: Der größte Hebel wäre, das Sozialleistungssystem grundsätzlich aus der Perspektive der Betroffenen neu zu denken.
Das Papier findet Ihr hier:
https://lnkd.in/ehXYXg9J
Ich freue mich über Feedback!
Und vielen Dank an Stefan Kunz, Johannes Landstorfer und Dr. Susanne Pauser für die gute Zusammenarbeit!
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2 Wochenأحسنت عملاً