Was genau bedeutet: langweilig oder routinemäßige Aufgabe in einer Antwortoption? Meine Anmerkungen: 1. Erwerbstätige sind vermutlich in einem Dienstvertrag angestellt, sprich Entlohnung für geleistete Arbeitszeit nicht für Output. Die Arbeitnehmer werden sich fragen, was dann mit der eingesparten Zeit passieren soll. Sicherlich nicht früher Schluss machen, sondern andere "aufregende Arbeit". Ist das nicht einfach eine weitere Leistungsverdichtung? Dann sollte die Antwort keineswegs verwundern und spricht nicht für faule, sondern für kluge Arbeitnehmer, die mitdenken. 2. Aus den vielen Büchern, Podcasts und Trainings habe ich eines aus Selbstmanagement- und Produktivitätskonzepten gelernt: Der beste Arbeitstag ist ein guter Mix aus Standardaufgaben, Kreativität, Stillarbeit und Kommunikation mit anderen - idealerweise gemäß meinem eigenen Biorhythmus. Wenn wir "Standard" und "Routine" rausnehmen, ist das wie ein Sporttraining bei ich nur in die Maximalleistung gehe, das aber in der alten Trainingsdauer. 3. KI wird langfristig die meisten Arbeitsplätze sowieso stark verändern. Zielführender finde ich einen offenen Dialog, wie KI helfen kann a) meine Arbeit zu verbessern b) den Fachkräftemangel in Teilen zu kompensieren.
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Eine der wichtigsten Vorlesungen meines Studiums war die, in der es um "sozial erwünschte Antworten" ging. Was ich damals gelernt habe 👇 Das Ergebnis einer Befragung hängt vor allem davon ab, wie die Fragen gestellt wurden. Als Journalistin fällt mir seitdem immer wieder auf, wie Unternehmen und Verbände mit einem mehr oder weniger offensichtlich plumpen Studiendesign genau das belegen, was ihnen in den Kram passt. Als ich diese Woche eine neue Umfrage des Digitalverbands Bitkom in meinem Postfach fand, musste ich fast lachen. Erste Frage: „Würden Sie sich grundsätzlich wünschen, dass mithilfe von KI der Anteil langweiliger, routinemäßiger Aufgaben an Ihrem Arbeitsplatz reduziert wird?“ Klar: Ein Interessenverband wie der Bitkom will zeigen, dass die Leute pro Digitalisierung sind. Wer soll auch noch ernsthaft "nein" zu Automatisierung sagen, wenn es um subjektiv und objektiv langweilige Tätigkeiten geht? Ich war schon dabei, meinen Kolleginnen zu erläutern, warum wir diese Erhebung unmöglich für das KI-Briefing nutzen können, als Lisa Oder mich auf das Ergebnis hinwies: Interessanterweise sage ja trotzdem fast jeder Vierte, dass er seine Aufgaben auf keinen Fall mit einer KI teilen wolle. Tatsache. Und oha. Wir haben die Grafik am Ende doch ausgewählt. Was denken Sie über das Ergebnis? P.S.: Das gesamte Briefing verschicken wir ab 15 Uhr per E-Mail. Link zur kostenlosen Anmeldung in den Kommentaren.