Im Zusammenhang mit den Diskussionen über Angehörigenpflege und Gesundheitskosten fallen zunehmend Begriffe wie „Abzocke“, „Missbrauch“ und „besorgniserregende Entwicklungen“. Dabei geraten die eigentlichen Herausforderungen der vielen betreuenden Angehörigen, die unbezahlte und wertvolle Arbeit leisten, oft in den Hintergrund. Viele von ihnen stossen an ihre Belastungsgrenzen und tragen sowohl finanzielle als auch gesundheitliche Lasten. Ich möchte Politikschaffende und Entscheidungsträger dazu ermutigen, die Ergebnisse des BAG-Förderprogramms (2017–2020) aufzugreifen: Welche Best-Practice-Modelle wurden seitdem in Ihrer Gemeinde oder in Ihrem Kanton umgesetzt? Wie unterstützen wir jene, die tagtäglich Grosses in der Angehörigenbetreuung leisten? https://lnkd.in/d_BG74Rn
gut formuliert Patrick Hofer! aber tatsache ist, dass die angehörigenpflege fast immer rein renditeorientiert betrieben und neuerdings sogar aus dem Ausland agressiv kommerzialisiert wird. ist doch klar, dass sich die politik und die bevölkerung daran stört. ich mich auch! danke daher, dass Swiss Carers eine übersicht über verwortungsvolle organisationen erstellen wird. hoffentlich wird die liste nicht allzu kurz!
Chief Medical Officer bei Pflegewegweiser
3 MonateVielen Dank für den wertvollen Beitrag. Pflegende Angehörige erbringen eine unverzichtbare und oftmals unter erheblichen Belastungen stattfindende Leistung, die sowohl ihre eigene Gesundheit als auch ihre finanzielle Stabilität gefährdet. Daher ist es unerlässlich, den Fokus auf evidenzbasierte Unterstützungssysteme zu legen, die nachweislich den Bedürfnissen dieser Personengruppe entsprechen. Auf Grundlage valider Outcome-Daten und einer präzisen Bedarfsanalyse müssen gezielte entlastende Maßnahmen und adäquate Finanzierungsmodelle entwickelt werden. Nur durch eine systematische Erhebung und Bewertung des tatsächlichen Mehrwerts der Angehörigenpflege lässt sich eine fundierte Kosten-Nutzen-Analyse erstellen. Dies würde es ermöglichen, die aktuell von Meinungen und Hypothesen geprägte Debatte auf eine sachliche und evidenzbasierte Grundlage zu stellen. Ich unterstütze es bewährte Best-Practice-Modelle zu identifizieren und deren Implementierung und Verbreitung zu fördern. Nur durch solche Ansätze können wir sicherstellen, dass pflegende Angehörige, die einen wesentlichen Beitrag zum Pflegewesen leisten, nachhaltig unterstützt werden und gleichzeitig eine Entlastung des Gesundheitssystems erreicht wird.